Lizenz: Creative Commons Namensnennung 4.0 International (3MB) |
- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-547119
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.54711
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
---|---|
Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 27 September 2023 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Christian Schulz |
Tag der Prüfung: | 27 Juli 2023 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Innere Medizin II |
Stichwörter / Keywords: | Lungenkarzinom, Lebensqualität, Genderaspekte |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 54711 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Bei zunehmend längeren Überlebensraten von Patienten mit Lungenkarzinom und einer stetig wachsenden Bedeutung der ambulanten Behandlung rückt die Lebensqualität von Patienten mit Lungenkarzinom weiter in den Mittelpunkt der Forschung. Die große Relevanz der Lebensqualität im klinischen und therapeutischen Verlauf des Lungenkarzinoms macht den diesbezüglichen Vergleich der ambulanten und ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Bei zunehmend längeren Überlebensraten von Patienten mit Lungenkarzinom und einer stetig wachsenden Bedeutung der ambulanten Behandlung rückt die Lebensqualität von Patienten mit Lungenkarzinom weiter in den Mittelpunkt der Forschung. Die große Relevanz der Lebensqualität im klinischen und therapeutischen Verlauf des Lungenkarzinoms macht den diesbezüglichen Vergleich der ambulanten und stationären Behandlung interessant. Das Ziel dieser prospektiven Querschnittstudie war es, die Lebensqualität von Patienten mit Lungenkrebs im Hinblick auf Genderaspekte zu untersuchen. Um die bisherigen Erkenntnisse dahingehend weiter zu spezifizieren, wurde neben dem Geschlecht das Behandlungssetting herausgegriffen. Es werden Unterschiede in der Lebensqualität von Erkrankten mit ambulant und stationär erfolgter Therapie betrachtet sowie Frauen und Männer innerhalb der ambulanten und stationären Behandlung auf genderspezifische Aspekte in der Lebensqualität untersucht. Die Datenerhebung erfolgte mittels der Fragebögen EORTC QLQ-C30 sowie QLQ-LC29.
Das Studienkollektiv umfasst 198 Patienten (weiblich/ambulant: 40, weiblich/stationär: 33, männlich/ambulant: 45, männlich/stationär 80; medianes Alter: 64,5 Jahre). Im Vergleich von ambulant und stationär behandelten Patienten ergeben sich für den Summenscore (geschätzter Randmittelwert: ambulant 74,6 und stationär 65,4, p = 0,002) des QLQ-C30 sowie auf den Skalen physische Funktion (geschätzter Randmittelwert: ambulant 76,9 und stationär 62,3, p < 0,001), Rollenfunktion (geschätzter Randmittelwert: ambulant 66,8 und stationär 51,9, p = 0,004), Global Health Score (geschätzter Randmittelwert: ambulant 65,3 und stationär 51,8, p < 0,001), Fatigue (geschätzter Randmittelwert: ambulant 41,1 und stationär 51,1, p = 0,023), Schmerz (geschätzter Randmittelwert: ambulant 21,0 und stationär 32,3, p = 0,027), Appetitverlust (geschätzter Randmittelwert: ambulant 17,4 und stationär 33,7, p = 0,004), Diarrhoe (geschätzter Randmittelwert: ambulant 7,8 und stationär 16,5, p = 0,034), Husten (geschätzter Randmittelwert: ambulant 28,4 und stationär 37,5, p = 0,050), Sprechprobleme (geschätzter Randmittelwert: ambulant -0,5 und stationär 12,1, p = 0,002) und Gewichtsverlust (geschätzter Randmittelwert: ambulant 17,2 und stationär 32,8, p = 0,008) signifikante Resultate. Auf den Skalen Haarverlust (geschätzter Randmittelwert: ambulant 41,0 und stationär 30,9, p = 0,054) sowie entzündete Augen (geschätzter Randmittelwert: ambulant 22,7 und stationär 14,2, p= 0,040) ergeben sich signifikant schlechtere Ergebnisse für die ambulanten Patienten. Innerhalb der ambulanten Patienten resultiert aus erhobenen Daten nur auf der Skala wunder Mund (geschätzter Randmittelwert: männlich/ambulant 13,5 und weiblich/ambulant 1,2, p= 0,012) eine signifikant höhere Symptomlast des männlichen Geschlechts. Stationär ergibt sich eine signifikant höhere Symptomlast des weiblichen Geschlechts auf den Skalen Übelkeit/Erbrechen (geschätzter Randmittelwert: männlich/stationär 9,3 und weiblich/stationär 17,6, p= 0,037), Haarverlust (geschätzter Randmittelwert: männlich/stationär 21,7 und weiblich/stationär 40,0, p= 0,010) sowie Schwindel (geschätzter Randmittelwert: männlich/stationär 17,5 und weiblich/stationär 32,4, P = 0,014). Dem gegenüber liegt im stationären Bereich zwischen Frauen und Männern ein signifikanter Unterschied des Global Health Scores (geschätzter Randmittelwert: männlich/stationär 46,1 und weiblich/stationär 57,5, p= 0,016) vor, der für Männer deutlich ungünstiger ausfällt als für Frauen.
Der Unterschied der Lebensqualität von ambulanten und stationären Patienten lässt sich anhand der Ergebnisse eindeutig belegen. Es zeigt sich homogen, dass ambulante Patienten auf den Funktions- sowie Symptomskalen eine günstigere Lebensqualität und eine geringere Symptomlast aufweisen. Im ambulanten Bereich ergeben sich auf den Skalen für die Subgruppen der Geschlechter weitgehend ähnliche Werte oder lediglich Tendenzen für eine größere Symptomlast des weiblichen Geschlechts. Damit werden Beschwerden durch unterschiedliche Copingstrategien weniger konkret und machen genderspezifische Unterschiede im ambulanten Bereich weniger präsent. Mit Blick auf die stationären Subgruppen ist die Symptomlast der Männer geringer und die Lebensqualität besser als bei Frauen, was aber im Vergleich nicht derart beurteilt wird. Die subjektive Lebensqualität wird von Männern schlechter eingeschätzt als von Frauen. Die Daten dieser Studie zeigen, dass die Therapie bei Frauen im stationären Alltag ausgeprägteren Symptomen als bei Männern begegnen muss. Die Diskrepanz zwischen der Symptomlast der Männer und der männlichen Einschätzung gibt Anlass das männliche Selbstbild, einen psychosozialen Betreuungsbedarf sowie eine geringere Akzeptanz des stationären Aufenthalts zu diskutieren. Dagegen kann das weibliche Geschlecht eine stationäre Behandlung in diesem Kontext subjektiv besser kompensieren.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
With increasingly longer survival rates for patients with lung cancer and the ever-growing importance of outpatient treatment, the quality of life of patients with lung cancer is becoming the focus of research. The great relevance of quality of life in the clinical and therapeutic course of lung cancer makes the comparison of outpatient and inpatient treatment interesting. The aim of this ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
With increasingly longer survival rates for patients with lung cancer and the ever-growing importance of outpatient treatment, the quality of life of patients with lung cancer is becoming the focus of research. The great relevance of quality of life in the clinical and therapeutic course of lung cancer makes the comparison of outpatient and inpatient treatment interesting. The aim of this prospective cross-sectional study was to examine the quality of life of patients with lung cancer regarding gender aspects. To further specify the previous findings, the treatment setting was singled out in addition to gender. Differences in the quality of life of patients with outpatient and inpatient treatment are examined, and women and men are examined for gender-specific aspects of quality of life within outpatient and inpatient treatment. Data was collected using the EORTC QLQ-C30 and QLQ-LC29 questionnaires.
The study population includes 198 patients (female/outpatient: 40, female/inpatient: 33, male/outpatient: 45, male/inpatient 80; median age: 64.5 years). In the comparison of outpatient and inpatient patients, the sum score (estimated marginal mean: outpatient 74.6 and inpatient 65.4, p = 0.002) of the QLQ-C30 as well as the physical function scales (estimated marginal mean: outpatient 76.9 and inpatient 62.3, p < 0.001), role function (estimated marginal mean: outpatient 66.8 and inpatient 51.9, p = 0.004), Global Health Score (estimated marginal mean: outpatient 65.3 and inpatient 51.8, p < 0.001 ), fatigue (estimated marginal mean: outpatient 41.1 and inpatient 51.1, p = 0.023), pain (estimated marginal mean: outpatient 21.0 and inpatient 32.3, p = 0.027), loss of appetite (estimated marginal mean: outpatient 17, 4 and inpatient 33.7, p = 0.004), diarrhea (estimated marginal mean: outpatient 7.8 and inpatient 16.5, p = 0.034), cough (estimated marginal mean: outpatient 28.4 and inpatient 37.5, p = 0.050 ), speech problems (estimated marginal mean: outpatient -0.5 and inpatient 12.1, p = 0.002) and weight loss (estimated marginal mean: outpatient 17.2 and inpatient 32.8, p = 0.008) showed significant results. On the scales of hair loss (estimated marginal mean: outpatient 41.0 and inpatient 30.9, p = 0.054) and sore eyes (estimated marginal mean: outpatient 22.7 and inpatient 14.2, p = 0.040) there are significantly worse results for the outpatients. Within outpatients, data collected only resulted in a significantly higher symptom burden for the male gender on the sore mouth scale (estimated marginal mean: male/outpatient 13.5 and female/outpatient 1.2, p = 0.012). In the inpatient setting, there was a significantly higher symptom burden for the female gender on the scales nausea/vomiting (estimated marginal mean: male/inpatient 9.3 and female/inpatient 17.6, p= 0.037), hair loss (estimated marginal mean: male/inpatient 21.7 and female/inpatient 40.0, P=0.010) as well as dizziness (estimated marginal mean: male/inpatient 17.5 and female/inpatient 32.4, P=0.014). In contrast, there is a significant difference in the Global Health Score between women and men in the inpatient area (estimated marginal mean: male/inpatient 46.1 and female/inpatient 57.5, p= 0.016), which is significantly less favourable for men than for women .
The difference in quality of life between outpatients and inpatients can be clearly demonstrated by the results. It is consistently shown that outpatients have a better quality of life and a lower symptom burden on the functional and symptom scales. In the outpatient setting, the scales for the gender subgroups show largely similar values or simply tendencies towards a greater symptom burden for the female gender. This means that complaints due to different coping strategies become less concrete and make gender-specific differences less present in the outpatient area. With regard to the inpatient subgroups, the symptom burden of men is lower, and the quality of life is better than that of women, although this is not assessed in this way in comparison. The subjective quality of life is rated worse by men than by women. The data from this study show that therapy for women in everyday inpatient life must address more pronounced symptoms than for men. The discrepancy between men's symptom burden and men's assessment gives reason to discuss men's self-image, a need for psychosocial care and a lower acceptance of inpatient stays. In contrast, the female gender can subjectively compensate better for inpatient treatment in this context.
Metadaten zuletzt geändert: 27 Sep 2023 04:23