Diese Publikation ist Teil des DEAL-Vertrags mit Springer.
Zusammenfassung
Hintergrund
Der künstliche Gelenkersatz ist für Patienten mit fortgeschrittenen rheumatisch degenerativen Gelenkveränderungen eine sinnvolle Therapieoption. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss rheumatischer Grunderkrankungen auf postoperative Komplikationen und „patient-reported outcome“ (PRO) nach elektivem Gelenkersatz („total joint replacement“ [TJR]) zu untersuchen.
Materialien und ...
Zusammenfassung
Hintergrund
Der künstliche Gelenkersatz ist für Patienten mit fortgeschrittenen rheumatisch degenerativen Gelenkveränderungen eine sinnvolle Therapieoption. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss rheumatischer Grunderkrankungen auf postoperative Komplikationen und „patient-reported outcome“ (PRO) nach elektivem Gelenkersatz („total joint replacement“ [TJR]) zu untersuchen.
Materialien und Methoden
In einer retrospektiven Analyse von 9149 Patienten nach elektiver Knie- oder Hüfttotalendoprothesenimplantation (TKR und THR) wurden Komplikationsraten und PRO von Patienten mit und ohne rheumatische Grunderkrankung („rheumatic disease“ [RD]) verglichen. Multivariate logistische Regressionsmodelle wurden verwendet, um festzustellen, ob rheumatische Grunderkrankungen einen unabhängigen Risikofaktor für verschiedene Komplikationen darstellen.
Ergebnisse
RD-Patienten hatten nach TJR in den univariaten Analysen ein erhöhtes Risiko für internistische Komplikationen (7,1 % vs. 5,2 %, p = 0,028) und Clavien-Dindo-Grad-IV-Komplikationen (2,8 % vs. 1,8 %, p = 0,048). Dies konnte in multivariaten statistischen Analysen bestätigt werden (p = 0,034). Die Raten für operative Revisionen und chirurgische Komplikationen waren vergleichbar (2,5 % vs. 2,4 %, p = 0,485). Die Analyse des PRO ergab eine höhere Responderrate bei Patienten mit RD nach TKR (91,9 % vs. 84,5 %, p = 0,039). Die Responderrate nach THR war hingegen vergleichbar (93,4 % vs. 93,2 %, p = 0,584).
Schlussfolgerung
Trotz teilweise erhöhter postoperativer Komplikationsraten zeigen Patienten mit rheumatischer Grunderkrankung 1 Jahr nach Operation ein vergleichbares Outcome nach TJR. RD-Patienten nach TKR zeigen sogar höhere Responderraten. RD-Patienten sind zwar eine vulnerable Patientengruppe, können aber dennoch von einem Gelenkersatz profitieren.