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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-552385
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.55238
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 10 Januar 2024 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Christoph Reisch |
Tag der Prüfung: | 24 November 2023 |
Institutionen: | Biologie und Vorklinische Medizin > Institut für Pflanzenwissenschaften > Lehrstuhl für Ökologie und Naturschutzbiologie (Prof. Dr. Peter Poschlod) |
Stichwörter / Keywords: | Naturschutzgenetik, genetische Variation, Wiederansiedlungen, Populationsstärkung, Populationsgröße, Re-Kolonisierung, Diasporenbank, Alpine Flüsse, Kalkmagerrasen, conservation genetics, genetic variation, reintroduction, population enhancement, population size, recolonization, soil seed bank, alpine rivers, calcareous grasslands, |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 580 Pflanzen (Botanik) |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 55238 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Die vorliegende Dissertation befasst sich mit drei Restaurierungsmethoden unter Verwendung von Instrumenten der Naturschutzgenetik. Daten wurden in drei Restaurierungsprojekten und einem Experiment gesammelt, analysiert und ausgewertet. Im ersten Kapitel wird der allgemeine Kontext der Fragestellung dargestellt. In diesem Zusammenhang wird kurz auf den weltweiten Verlust von Lebensraum und ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Die vorliegende Dissertation befasst sich mit drei Restaurierungsmethoden unter Verwendung von Instrumenten der Naturschutzgenetik. Daten wurden in drei Restaurierungsprojekten und einem Experiment gesammelt, analysiert und ausgewertet. Im ersten Kapitel wird der allgemeine Kontext der Fragestellung dargestellt. In diesem Zusammenhang wird kurz auf den weltweiten Verlust von Lebensraum und biologischer Vielfalt und seine Ursachen eingegangen sowie auf die Bemühungen, diesen Trends durch rechtliche Rahmenbedingungen, politische Maßnahmen und finanzielle Unterstützung entgegenzuwirken. Des Weiteren werden der Begriff der Biodiversität sowie Methoden zur Messung ihrer intraspezifischen (=genetischen) Komponente mit Hilfe von Instrumenten der Naturschutzgenetik erläutert. Molekulare Methoden, die üblicherweise im Zusammenhang mit Naturschutz und Populationsgenetik angewandt werden, werden kurz umrissen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf Methoden liegt, die in meiner Doktorarbeit verwendet wurden. In Kapitel zwei werden die (Wieder-)Ansiedlung seltener Arten und damit zusammenhängende Fragen behandelt, d.h. nicht nur die genetische Zusammensetzung neu gegründeter Populationen und ihre Herkunft, sondern auch die Frage der Samenbeschaffungsstrategien. Insbesondere geht es um die Auswahl geeigneter Quellpopulationen entlang eines dynamischen Flusssystems und um die mögliche Übertragung von Diasporen einer stark gefährdeten Art Myricaria germanica, nicht nur von den Populationen innerhalb desselben Flusseinzugsgebiets, sondern auch um Möglichkeiten des Diasporenaustauschs zwischen den Einzugsgebieten zweier naheliegender alpiner Flüsse. Kapitel drei befasst sich mit den Auswirkungen der Aussaat, der Anpflanzung sowie des kombinierten Wiederansiedlungskonzepts auf die genetischen Eigenschaften wiederhergestellter Populationen einer gefährdeten Pflanzenart, Armeria maritima ssp. elongata. Bei diesem Kapitel handelt es sich um eine Pilotstudie, die die Ergebnisse eines 1998 begonnenen praktischen Wiederansiedlungsprojekts zusammenfasst. In Kapitel vier werden die Möglichkeiten zur Wiederherstellung aus der Diasporenbank untersucht. Zu diesem Zweck wurden die Populationen von Origanum vulgare aus zwei Bodenschichten mit den oberirdischen Populationen verglichen. Insbesondere wurde untersucht, ob es signifikante Unterschiede in Bezug auf die Heterozygotie im Boden und in der Vegetation gibt. Darüber hinaus wurde der Grad der Differenzierung zwischen den Boden- und den aktuellen Populationen sowie die Differenzierung zwischen den Populationen des Bodens- und den oberirdischen Populationen an verschiedenen Untersuchungsstandorten untersucht. Im fünften Kapitel wurden die Ergebnisse des spontanen Kolonisierungsprozesses in wiederhergestellten Kalkmagerrasen untersucht, die nach der Entfernung von Baum-, Strauch- und Krautschicht entstanden sind. Hier bestand das Hauptrisiko in einem möglichen Gründereffekt und der damit verbundenen Erosion der genetischen Vielfalt in den neu entstandenen Populationen, die möglicherweise durch die genetische Drift verstärkt wurde. Fünfundzwanzig Jahre nach der Waldrodung wurden die Ergebnisse der Kolonisierung mit drei weitverbreiteten Grünlandarten mit unterschiedlichen Bestäubungssystemen untersucht. Diese Experiment-Einstellungen ermöglichten es, Informationen über die Eignung der natürlichen Kolonisierung aus der Sicht der Naturschutzgenetik zu gewinnen. Im sechsten Kapitel schließlich wurden die Ergebnisse der vorangegangenen vier Kapitel
zusammengefasst und im Kontext der natürlichen Prozesse, die in den untersuchten Lebensräumen ablaufen, evaluiert. Alle drei Methoden haben ihre gute Eignung auch im Licht der Naturschutzgenetik bewiesen. Anhand der vier populationsgenetischen Studien wurden Schlussfolgerungen formuliert, die
für künftige Restaurierungsprojekte nützlich sein könnten.
Übersetzung der Zusammenfassung (Deutsch)
Abstract: The present PhD thesis deals with three restoration methods using tools of conservation genetics. The present thesis is dedicated to the assessment, analysis and evaluation of genetic consequences of three common restoration approaches, using data collected in three particular restoration projects and one experiment. In Chapter one, the general context of the PhD. Thesis is outlined. ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Deutsch)
Abstract: The present PhD thesis deals with three restoration methods using tools of conservation genetics. The present thesis is dedicated to the assessment, analysis and evaluation of genetic consequences of three common restoration approaches, using data collected in three particular restoration projects and one experiment. In Chapter one, the general context of the PhD. Thesis is outlined. Here, issues concerning global habitat and biodiversity loss and its roots are briefly discussed, as well as efforts to counter these detrimental trends using legal frameworks, policies, and financial support. Further, the term biodiversity is introduced, as well as methods to measure its intraspecific (=genetic) component, using tools of conservation genetics. Molecular methods commonly applied in the context of conservation
and population genetics are shortly outlined, with a particular focus on methods used in my PhD thesis. In Chapter two, the rare species (re)introduction and related matters was presented, i.e. not only the
genetic makeup of newly founded populations and their source, but also the issue of seed sourcing strategies. In particular it is focused on the selection of appropriate seed sourcing procedures along a highly dynamic river system and possible transfer of diaspores in a critically endangered Myricaria germanica not only from distant populations located within the same river catchment, but also on possibilities of diaspore exchange between the catchments.
Chapter three is dedicated to the impact of seeding, planting, as well as the combined reintroduction approach of seeding plus planting, on genetic properties of restored populations of a rare and endangered herb Armeria maritima ssp. elongata. This chapter is a pilot study that summarizes results
of a practical reintroduction project, started in 1998. Further, in Chapter four restoration possibilities related to the soil seed bank were assessed. For this
purpose, Origanum vulgare populations from the two soil layers with the aboveground populations were compared. Specifically, it was analyzed if there were any significant differences concerning heterozygosity levels in the soil vs. vegetation, as reported in previous research. Furthermore, levels of differentiation between the soil and the current populations, as well as differentiation among the populations from the soil and the aboveground populations at different study sites were studied,
respectively. In Chapter five the outcomes of the spontaneous recolonization process in restored calcareous grasslands, created after scrub and woodland removal was studied. Here, the main risk to genetic makeup of restored populations was the possible founder effect and associated erosion of genetic
diversity in newly founded populations, as well as inflated genetic differentiation between them, possibly reinforced by random genetic drift. After twenty-five years since the forest clearing, the results of recolonization using three common grassland species with contrasting mating systems was
investigated. These settings allow to gain further information regarding suitability of (re)colonization in the context of restoration genetics.
Finally, in Chapter six the results of the previous four chapters were summarized and reviewed in the context of natural processes which take place in the studied habitats. Using the four studies in population genetics, conclusions that might be useful in a context of future restoration efforts were formulated.
Metadaten zuletzt geändert: 10 Jan 2024 05:30