Abstract
Im Jahr 2000 verkündeten der amerikanische Präsident Bill Clinton und der britische Premierminister Tony Blair die Entschlüsselung des menschlichen Genoms. Damit war ein Meilenstein der Wissenschaft erreicht, der seitdem aus der modernen biomedizinischen Forschung auf molekularer Ebene nicht mehr wegzudenken ist. Dennoch war die zunächst veröffentlichte DNA-Sequenz weit davon entfernt, das Genom ...
Abstract
Im Jahr 2000 verkündeten der amerikanische Präsident Bill Clinton und der britische Premierminister Tony Blair die Entschlüsselung des menschlichen Genoms. Damit war ein Meilenstein der Wissenschaft erreicht, der seitdem aus der modernen biomedizinischen Forschung auf molekularer Ebene nicht mehr wegzudenken ist. Dennoch war die zunächst veröffentlichte DNA-Sequenz weit davon entfernt, das Genom eines jeden Menschen abzubilden. Einerseits war sie nicht vollständig, denn es fehlten die schwer zu entschlüsselnden Telomer- und Centromerregionen. Andererseits gibt es Millionen von Unterschieden zwischen den Genomen zweier beliebiger Menschen mit Ausnahme eineiiger Zwillinge, so dass eine lineare DNA-Sequenz immer nur das Genom eines einzelnen Menschen darstellen kann. Heute ist klar, dass sich die Wissenschaft nicht allein auf eine lineare DNA-Sequenz stützen kann, sondern dass zusätzlich die genomische Variation abgebildet werden muss. Hierzu trägt die Forschung der Arbeitsgruppe für Algorithmische Bioinformatik bei.