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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-581752
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.58175
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 14 Mai 2024 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Werner Krutsch |
Tag der Prüfung: | 22 April 2024 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Unfallchirurgie |
Stichwörter / Keywords: | football, amateur sports, painkillers |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Im Druck |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 58175 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Hintergrund: Die Datenlage hinsichtlich des Schmerzmittelgebrauchs im Bereich des Amateurfußballs ist äußerst begrenzt und stellt somit ein aktuelles und von medialer Aufmerksamkeit begleitetes offenes Forschungsfeld dar. Ziel der Studie ist es, einen aktuellen Stand der Prävalenz des Schmerzmittelgebrauchs aufzuzeigen, einnahmebeeinflussende Beziehungskonstellationen zu ermitteln, sowie den ...
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Zusammenfassung (Deutsch)
Hintergrund: Die Datenlage hinsichtlich des Schmerzmittelgebrauchs im Bereich des Amateurfußballs ist äußerst begrenzt und stellt somit ein aktuelles und von medialer Aufmerksamkeit begleitetes offenes Forschungsfeld dar. Ziel der Studie ist es, einen aktuellen Stand der Prävalenz des Schmerzmittelgebrauchs aufzuzeigen, einnahmebeeinflussende Beziehungskonstellationen zu ermitteln, sowie den Stand des Wissens um Wirkungen und Nebenwirkungen aus Spielersicht herauszuarbeiten und deren Unterschiede in Geschlecht, Alter und Leistungsniveau zu finden.
Methodik: Mittels Online-Fragebogen wurde eine Querschnittsanalyse des Schmerzmittelgebrauchs deutscher Amateurfußballer durchgeführt, von der Regionalliga bis zu den untersten Amateurspielklassen. Von 863 erreichten Spielerinnen und Spielern haben 604 (70,0%) den Fragebogen vollständig ausgefüllt und wurden somit in die Auswertung miteinbezogen.
Ergebnisse: Von den 604 Teilnehmenden waren 115 Fußballerinnen (19,0%) und 489 Fußballer (81,0%). Die Prävalenz der Schmerzmitteleinnahme über die gesamte Karriere der Spielerinnen und Spieler in Zusammenhang mit dem Fußballspielen lag bei rund 77%. 75% der Spieler nehmen Schmerzmittel nur bei akuten Verletzungen ein und 65% nehmen nie Schmerzmittel ein, wenn die Schmerzen aus normal belastendem Training entstanden sind. Darüber hinaus nehmen 85% selten oder nie Schmerzmittel vor dem Training ein. Vor dem Spiel nehmen noch gut zwei Drittel selten oder nie Schmerzmittel ein. Ebenso nutzen gut 80% der Spieler selten oder nie Schmerzmittel, um bei leichten Verletzungen einen Leistungseinbruch vorzubeugen und gut 90% nehmen keine Schmerzmittel prophylaktisch ein, um härter oder furchtloser zu spielen. 77,9% haben schon einmal Schmerzmittel vom Arzt verschrieben bekommen, jedoch haben 58,4% auch schon ohne Rezept Schmerzmittel gekauft. Außerdem blieben bei rund zwei Drittel der Spieler nach der ärztlichen Behandlung schon mal Schmerzmittel übrig. 25% der Spieler sehen neben Schmerzen auch die Wettkampfintensität als Indikation für deren Schmerzmitteleinnahme an und 16,8% den Leistungsdruck. Einen starken Zusammenhang zwischen Leistungssteigerung und Schmerzmittelgebrauch sehen nur knapp 10% der Amateurspieler. Ca.80% der Amateurspieler sprechen sich für eine weiterhin freie Verkäuflichkeit der gängigen Schmerzmittel aus und knapp 85% sind gegen eine Aufnahme von herkömmlichen Schmerzmitteln auf die Dopingliste im Leistungssport. Geschlechterspezifische Unterschiede hinsichtlich der Schmerzmitteleinnahme bei akuten Verletzungen sind erkennbar, wobei Spielerinnen mit 80% Schmerzmitteleinnahme bei akuten Verletzungen einen höheren Schmerzmittelgebrauch angeben als die männlichen Spieler (74,4%). Hinsichtlich altersspezifischer Unterschiede legen die Daten nahe, dass die älteren Spieler häufiger Schmerzmittel einnehmen als die Jüngeren. So haben bei den älteren Spielern schon 90% Schmerzmittel fußballassoziiert eingenommen und bei den jüngeren Spielern nur 63%. Zusätzlich zeigen ligaspezifische Unterschiede, dass 84% der Spieler in der Regionalliga Schmerzmittel schon mal fußballbedingt eingenommen haben und in den Spielklassen unterhalb der Kreisliga sind das nur knapp 72%. Rund 25% der Spieler gaben außerdem den Trainer oder die Trainerin als einnahmebeeinflussenden Faktor für Schmerzmittel an und rund 70% wissen bereits über die potenziellen Nebenwirkungen von Schmerzmittel Bescheid. Insgesamt besteht aus Sicht der Spielerinnen und Spieler der Bedarf für intensivere Aufklärung bezüglich der Schmerzmitteleinahme im Amateurfußball.
Schlussfolgerungen: Die Lebenszeitprävalenz des Schmerzmittelgebrauchs bei Amateurfußballspielern dieser Studie liegt auf demselben Niveau, wie in anderen bisherig veröffentlichten Untersuchungen aus dem Amateur- und Profisport. Die Einnahmegründe sind in den Ergebnissen dieser Studie in der Mehrheit medizinisch begründet und vertretbar und unterliegen nur in geringem Maße einer missbräuchlichen Absicht. Es existiert jedoch eine Minderheit an Spielerinnen und Spieler, die hier weniger verantwortungsbewusst handelt und Schmerzmittel auch prophylaktisch einnehmen würde. Weitere Forschung im Bereich der Beziehungskonstellationen bei der Schmerzmitteleinnahme erscheint sinnvoll und die Informiertheit zum Thema lässt Möglichkeiten zur intensiveren Aufklärung offen.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Purpose: The evidence regarding the utilization of analgesics in amateur football is notably limited, thus making it a contemporary subject of interest within both the media and scientific spheres. The purpose of the study is to show the prevalence of painkiller usage in German amateur football and to show whether there are any relations that have an impact on this consumption. Furthermore, the ...
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Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Purpose: The evidence regarding the utilization of analgesics in amateur football is notably limited, thus making it a contemporary subject of interest within both the media and scientific spheres. The purpose of the study is to show the prevalence of painkiller usage in German amateur football and to show whether there are any relations that have an impact on this consumption. Furthermore, the knowledge about effects and side effects of the medication is determined and differences between the genders, the age and the level of sports are searched.
Methods: In a cross-sectional study design football players were asked to answer an online questionnaire. Players from the Regionalliga down to the lowest amateur classes were examined. 863 players were recruited and 604 (70,0%) filled out the questionnaire completely and could therefore be included in the study.
Results: Of the 604 players, 115 were female (19,0%) and 489 were male (81,0%). The lifetime prevalence for painkiller use in connection with football was around 77%, with 75% of participants taking painkillers only for acute injuries and 65% never taking painkillers for pain from normal stressful training. In addition, 85% rarely or never use painkillers to prevent a drop in performance from minor injuries and just over 90% do not take painkillers prophylactically to play harder or more fearlessly. 77,9% have ever been prescribed painkillers, but 58,4% have also purchased painkillers without a prescription. In addition, about two-thirds have had painkillers left over after medical treatment. 25% see not only pain but also the intensity of the competition as an indication for painkillers and 16,8% see the pressure to perform. Only just under 10% see a strong to full connection between performance improvement and painkiller use. Round about 80% are in favour of the continued free sale of common painkillers and just under 85% are against their inclusion on the doping list in competitive sports. Gender differences in use of painkillers for acute injuries can be observed, with female players reporting a slightly higher use of painkillers for acute injuries (80%) than male players (74,4%). Age-specific differences also suggest that older players use painkillers more frequently than younger players. Thus, among older players, 90% have already taken football-associated painkillers and among younger players, a mere 63% have. Furthermore, observed variations specific to different leagues indicate that painkiller usage among football players is more prevalent in the regional league, with approximately 84% of individuals reporting at least a single use, compared to just under 72% in the district league down to the lowest amateur adult leagues. Approximately 25% reported that their trainer has an impact on their painkiller consumption and there is already broad knowledge about side effects (approximately 70% know some). From the players’ point of view there is a need to improve medical education on the use of painkiller in amateur football.
Conclusions: The lifetime prevalence is at the same level as other previously published studies from amateur and professional sports postulated. The purpose of consumption is mostly not abusive and medically tolerable. However, there is a minority of players who act less responsible here and would also take painkillers prophylactically. Further research is therefore recommended to address relations that have an impact on painkiller consumption. Also, the low knowledge about side effects and abuse should be addressed through medical education.
Metadaten zuletzt geändert: 17 Jun 2024 08:08