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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-582433
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.58243
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 27 Mai 2024 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Tobias Bergler |
Tag der Prüfung: | 30 April 2024 |
Institutionen: | Medizin > Abteilung für Nephrologie |
Stichwörter / Keywords: | Nierentransplantatabstoßung, Proliferation, Organisation immigrierender Lymphozyten |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 58243 |
Zusammenfassung (Deutsch)
In dieser Arbeit wurden die Auswirkungen der immunsuppressiven Therapie mittels Cyclosporin A und der Einsatz eines anti-BAFF-Antikörpers (Belimumab) auf die immigrierenden Lymphozyten im Rahmen der Allograftabstoßung nach Nierentransplantation untersucht. Dafür wurde an insgesamt 39 Versuchstieren eine allogene Nierentransplantation durchgeführt. Die Versuchsdauer betrug entweder 28 oder 56 ...
Zusammenfassung (Deutsch)
In dieser Arbeit wurden die Auswirkungen der immunsuppressiven Therapie mittels Cyclosporin A und der Einsatz eines anti-BAFF-Antikörpers (Belimumab) auf die immigrierenden Lymphozyten im Rahmen der Allograftabstoßung nach Nierentransplantation untersucht. Dafür wurde an insgesamt 39 Versuchstieren eine allogene Nierentransplantation durchgeführt. Die Versuchsdauer betrug entweder 28 oder 56 Tage. Die untersuchten Versuchsgruppen untergliederten sich jeweils anhand unterschiedlicher Therapieschemata. Je eine Gruppe erhielt als Referenzgruppe eine Standardimmunsuppression (entsprechend adäquate CyA-Gaben, NR), eine weitere erhielt als Simulation des incomplianten Patientenguts eine alternierende und unterdosierte CyA-Immunsuppression (CR), und die dritte Gruppe erhielt additiv zu der letztgenannten den anti-BAFF-Antikörper Belimumab (CR+AK). Durch die alternierende CyA-Gabe konnte eine chronische Transplantatabstoßung und DSA-Bildung induziert werden. Anschließend wurden die angefertigten Nierenschnitte nach immunhistochemischer Bearbeitung unter dem Fluoreszenzmikroskop betrachtet. Hierbei lag der Fokus auf der Auszählung der T- und B-Lymphozyten, deren proliferative Aktivität und deren Anordnung im interstitiellen Raum der Nierenrinde.
Es konnte gezeigt werden, dass es durch die alternierende Immunsuppression (in CR) im Vergleich zur Referenzgruppe (NR) zu einer vermehrten Immigration von T-, B- und proliferierenden Zellen in die Nierenrinde kam. Der Einsatz des anti-BAFF-Antikörpers (CR+AK) hatte v.a. zum späteren Zeitpunkt (d56) einen herabregulierenden Effekt auf die immigrierenden B-Lymphozyten, sowie die proliferierenden B-Lymphozyten.
An d56 zeigten sich generell weniger proliferierende Zellen als an d28. So konnte gezeigt werden, dass lediglich die Standardimmunsuppression für die Abwesenheit proliferativer Zellen sorgen konnte. Der Proliferationsindex wurde zur Abbildung der proliferativen Aktivität der T- und B-Lymphozyten entwickelt. Dieser fand bisher v.a. in der Onkologie Anwendung. Es wurde deutlich, dass ein höherer Prozentsatz an T-Lymphozyten im Vergleich zu B-Lymphozyten eine proliferative Aktivität zeigte.
Anschließend wurde der errechnete Proliferationsindex mit der histopathologischen Einordnung nach BANFF verglichen. So konnten analog zu den zuvor beschriebenen Sachverhalten in den Gruppen NR d28 und d56 keine histopathologischen Veränderungen vernommen werden. In CR+AK d28 und d56 wurden Veränderungen (BANFF 4IA und 4IB bzw. 4IIB) entsprechend einer akuten TCMR vernommen.
Außerdem wurden die angefertigten Bilder der Infiltrate auf das Vorhandensein von TLOs untersucht. So waren v.a. in den Gruppen der chronischen Abstoßung an d56 TLO-Formationen zu finden. Dabei konnten in einigen der beschriebenen TLOs zusätzlich proliferierende Keimzentren beobachtet werden. Durch den anti-BAFF-AK Belimumab konnte in diesem Projekt die Ausbildung von TLO-Formationen verhindert werden. Daher ist davon auszugehen, dass, so wie auch von Thaunat et al. beschrieben, BAFF zur Ausbildung von TLOs von Nöten ist. Hierbei scheint jedoch die Kombination mit einem direkt auf die T-Lymphozyten wirkenden Immunsuppressivum (CyA) von Bedeutung zu sein.
Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass die Nonadhärenz bzgl. der immunsuppressiven Therapie einen maßgeblichen Einfluss auf die Ausbildung von TLOs hat.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
In this study, the effects of immunosuppressive therapy using cyclosporin A and the use of an anti-BAFF antibody (belimumab) on immigrating lymphocytes in the context of allograft rejection following kidney transplantation were investigated. For this purpose, allogeneic kidney transplantation was performed on a total of 39 test animals. The duration of the experiment was either 28 or 56 days. The ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
In this study, the effects of immunosuppressive therapy using cyclosporin A and the use of an anti-BAFF antibody (belimumab) on immigrating lymphocytes in the context of allograft rejection following kidney transplantation were investigated. For this purpose, allogeneic kidney transplantation was performed on a total of 39 test animals. The duration of the experiment was either 28 or 56 days. The experimental groups studied were divided into different treatment regimens. One group each received standard immunosuppression (corresponding to adequate CyA doses, NR) as a reference group, another received alternating and underdosed CyA immunosuppression (CR) as a simulation of the non-compliant patient population, and the third group received the anti-BAFF antibody belimumab (CR+AK) in addition to the latter. Alternating CyA administration induced chronic graft rejection and DSA formation. After immunohistochemical processing, the kidney sections were then examined via fluorescence microscopy. The focus here was on the enumeration of T and B lymphocytes, their proliferative activity and their arrangement in the interstitial space of the renal cortex.
It was shown that the alternating immunosuppression (in CR) resulted in increased immigration of T-, B- and proliferating cells into the renal cortex compared to the reference group (NR). The use of the anti-BAFF antibody (CR+AK) had a down-regulating effect on the immigrating B lymphocytes and the proliferating B lymphocytes, particularly at the later time point (d56).
There were generally fewer proliferating cells at d56 than at d28. Thus, it could be shown that only standard immunosuppression could ensure the absence of proliferating cells. The proliferation index was developed to map the proliferative activity of T and B lymphocytes. Up to now, it has mainly been used in oncology. It became clear that a higher percentage of T lymphocytes showed proliferative activity compared to B lymphocytes.
The proliferation index was then compared with the histopathological classification according to BANFF. As described above, no histopathological changes were detected in the NR d28 and d56 groups. In CR+AK d28 and d56, changes (BANFF 4IA and 4IB or I4IB) corresponding to an acute TCMR were heard.
In addition, the images of the infiltrates were examined for the presence of TLOs. In particular, TLO formations were found in the groups of chronic rejection on d56. Additional proliferating germinal centers were observed in some of the TLOs described. The anti-BAFF-AK Belimumab prevented the formation of TLO formations in this project. It can therefore be assumed that, as described by Thaunat et al., BAFF is necessary for the formation of TLOs. However, the combination with an immunosuppressive agent (CyA) that acts directly on the T lymphocytes appears to be important here.
In summary, it was shown that non-adherence to immunosuppressive therapy has a significant influence on the formation of TLOs.
Metadaten zuletzt geändert: 27 Mai 2024 07:42