Kenntnisse und tatsächliche Umsetzung der Empfehlungen zur Prävention des plötzlichen Säuglingstods innerhalb des ersten Lebensjahres – eine Analyse longitudinaler Daten der KUNO Kids Gesundheitsstudie - Publikationsserver der Universität Regensburg

Seebauer, Ludwig M. ; Gaertner, Vincent D.

; Fill Malfertheiner, Sara

; Postpischil, Janina ; Brandstetter, Susanne

; Seelbach-Göbel, Birgit ; Apfelbacher, Christian ; Melter, Michael

; Kabesch, Michael

; Kerzel, Sebastian

; Ambrosch, Andreas ; Arndt, Petra A. ; Baessler, Andrea ; Berneburg, Mark ; Böse-O’Reilly, Stephan ; Brunner, Romuald ; Fill Malfertheiner, Sara ; Franke, André ; Häsler, Robert ; Häusler, Sebastian ; Heid, Iris ; Heinze, Stefanie ; Högler, Wolfgang ; Kerzel, Sebastian ; Koller, Michael ; Leitzmann, Michael ; Lennon, Áine ; Rothfuß, David ; Rösch, Wolfgang ; Schaub, Bianca ; Weidinger, Stephan ; Wellmann, Sven

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Hintergrund
Der plötzliche Säuglingstod (sudden infant death syndrome [SIDS]) ist immer noch eine der wichtigsten Todesursachen im Säuglingsalter.
Ziel unserer Studie war es, zu evaluieren, welche Vorkenntnisse junge Mütter zu SIDS-Präventionsempfehlungen unmittelbar vor dem Verlassen der Geburtsklinik haben und wie diese Empfehlungen dann während des ersten Lebensjahres tatsächlich in den Familien umgesetzt wurden.
Material und Methoden
Die Daten wurden im Rahmen der prospektiven KUNO Kids Gesundheitsstudie erhoben. Hierzu wurden in der Geburtsklinik standardisierte Interviews, nach 1, 6 und 12 Monaten Fragebogenerhebungen zum Schlafplatz des Säuglings, zur Schlafumgebung und Körperposition sowie Exposition gegenüber Umweltfaktoren durchgeführt. Mittels deskriptiver Statistik wurden das Wissen und die geplante Umsetzung der SIDS-Präventionsmaßnahmen als relative und absolute Häufigkeiten dargestellt.
Ergebnisse
Die Mehrheit der Mütter konnte unmittelbar nach Entbindung aktiv die wichtigsten Empfehlungen zum gesunden Säuglingsschlaf nennen. Bei der tatsächlichen Umsetzung zeigte sich, dass 94 % der 1400 eingeschlossenen Säuglinge im Alter von 4 Wochen im Schlafzimmer der Eltern schliefen. Obwohl das häufigste Schlafmöbel ein Beistellbettchen war (48 % mit 4 Wochen), beobachteten wir einen beträchtlichen Anteil von Familien, die regelmäßig bed-sharing praktizierten. So war für 16 % der Kinder das elterliche Bett der Standardschlafplatz. Insgesamt 12 % der Säuglinge wurden regelmäßig in Bauchlage zum Schlafen gelegt, 17 % der Kinder lebten in Haushalten mit einem oder mehreren Rauchern.
Diskussion
Obwohl die meisten Eltern in unserer Geburtskohorte bereits viele SIDS-Präventionsempfehlungen umsetzten, zeigt unsere Analyse dennoch erhebliche Unterschiede zwischen den Absichten nach der Geburt und der tatsächlichen Umsetzung im Verlauf des ersten Lebensjahres. Die markanteste Abweichung von den Präventionsempfehlungen war das häufig praktizierte bed-sharing (Teilen des Schlafplatzes mit dem Säugling).

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