Zusammenfassung (Deutsch)
Einleitung:
Bisher wurde in mehreren Studien auf eine Korrelation zwischen intensivem Fußballspielen im jugendlichen Alter und der Entwicklung von varischen Beinachsen hingewiesen. Der Zweck dieser Studie bestand darin, die Prävalenz von Beinachsabweichungen im Jugendfußball im Vergleich zu Handballspielern derselben Altersstufe zu beantworten und ob das Ausmaß der Beinachsabweichungen in ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Einleitung:
Bisher wurde in mehreren Studien auf eine Korrelation zwischen intensivem Fußballspielen im jugendlichen Alter und der Entwicklung von varischen Beinachsen hingewiesen. Der Zweck dieser Studie bestand darin, die Prävalenz von Beinachsabweichungen im Jugendfußball im Vergleich zu Handballspielern derselben Altersstufe zu beantworten und ob das Ausmaß der Beinachsabweichungen in Abhängigkeit von sportartspezifischen Attributen wie beispielsweise Trainingsbelastung oder dominantes Bein steht.
Material und Methoden:
In dieser epidemiologischen Querschnittsstudie wurden die Beinachsen in der Frontalebene von 278 Fußballspielerinnen und -spielern sowie Handballspielerinnen und -spielern verschiedener Altersklassen (7-18 Jahre) und Spielklassen (Amateur- bis Profilevel) klinisch vermessen. Es kam zur Anwendung von zwei klinischen Messmethoden. Diese waren einerseits die Messung des ICD bzw. IMD und zum anderen die Messung des HKAs mithilfe einer fotografischen Aufnahme der unteren Extremität.
Ergebnisse:
Die Fußballspieler (M= -4,4 mm; SD= 31,8 mm) wiesen einen höheren ICD/IMD-Wert als die Handballspieler (M= -10,2 mm; SD= 32,0 mm) auf. Demnach wurden bei 177 Fußballspielern (75,6 %) und 33 Handballspielern (75 %) physiologische Beinachsen gemessen. Der Anteil an Genua valga war bei den Handballspielern (20,5 %) höher als bei den Fußballspielern (12,3 %). Die varischen Beinachsen waren hingegen bei den Fußballspielern (11,9 %) vermehrt anzutreffen (11,9 % vs. 4,6 %). Der HKA-Winkel beim dominanten Bein wies bei den Fußballspielern (M= -0,24°; SD= 3,1°) einen höheren Wert als bei den Handballspielern (M= -0,45°; SD= 3,1°) auf, dieser war aber nicht signifikant (p= 0,703) größer. Der HKA-Winkel beim nicht-dominanten Bein betrug bei den Fußballspielern (M= 0,4°; SD= 3,0°) einen geringeren Wert als bei den Handballspielern (M= 0,62°; SD= 3,1°), dieser war aber nicht signifikant (p= 0,711) geringer.
Fazit:
Die Ergebnisse hinsichtlich der erhöhten Prävalenz von Genu varum bei Jugendfußballspielern im Vergleich zu Handballspielern im Adoleszentenalter legt die Vermutung nahe, dass fußballspezifische Bewegungen Einfluss auf die Beinachse in der Frontalebene haben können. Eine Längsschnittstudie muss als nächster Schritt durchgeführt werden, um eine mögliche Entwicklung einer varischen Beinachse unter Einfluss von Fußball zu untersuchen
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Introduction:
Previously, several studies have indicated a correlation between intensive soccer play in adolescence and the development of varus leg axes. The purpose of this study was to answer the prevalence of leg axis deviations in youth soccer compared to handball players of the same age group and whether the extent of leg axis deviations is related to sport specific attributes such as ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Introduction:
Previously, several studies have indicated a correlation between intensive soccer play in adolescence and the development of varus leg axes. The purpose of this study was to answer the prevalence of leg axis deviations in youth soccer compared to handball players of the same age group and whether the extent of leg axis deviations is related to sport specific attributes such as training load or dominant leg.
Material und Methods:
In this epidemiological cross-sectional study, the leg axes in the frontal plane of 278 soccer players and handball players of different age groups (7-18 years) and playing levels (amateur to professional level) were clinically measured. Two clinical measurement methods with good test accuracy and no radiation exposure were used. These were, on the one hand, the measurement of the ICD or IMD and, on the other hand, the measurement of the PCA using a photographic image of the lower extremity.
Results:
The soccer players (M= -4.4 mm; SD= 31.8 mm) had a higher ICD/IMD value than the handball players (M= -10.2 mm; SD= 32.0 mm). Accordingly, physiological leg axes were measured in 177 soccer players (75.6%) and 33 handball players (75%) The proportion of genua valga was higher in the handball players (20.5%) than in the soccer players (12.3%). In contrast, varus leg axes were more common in soccer players (11.9% vs. 4.6%). The PCA angle in the dominant leg showed a higher value in the soccer players (M= -0.24°; SD= 3.1°) than in the handball players (M= -0.45°; SD= 3.1°), but this was not significantly (p= 0.703) greater. The PCA angle in the non-dominant leg was lower in the soccer players (M= 0.4°; SD= 3.0°) than in the handball players (M= 0.62°; SD= 3.1°), but this was not significantly (p= 0.711) lower.
Conclusion:
The results regarding the increased prevalence of genu varum in youth soccer players compared to adolescent handball players suggest that soccer specific movements may have an influence on the leg axis in the frontal plane. The next step is to conduct a longitudinal study to investigate the possible development of a varus leg axis under the influence of soccer.