Patienten mit Schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS) besitzen ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Vorhofflimmern (VHF). Derzeit existiert neben der Positivdrucktherapie keine spezifische pharmakologische Behandlungsoption. In Vorarbeiten konnten wir bei Patienten und in Tiermodellen eine gesteigerte Aktivität der Ca/Calmodulin-abhängigen Proteinkinase II (CaMKII) mit der Entstehung von VHF in Zusammenhang bringen. Die CaMKII wird durch reaktive Sauerstoffspezies über Oxidation und Autophosphorylierung aktiviert. Im geplanten Projekt soll nun erstmals die kausale Bedeutung der CaMKII für die Arrhythmogenese bei SBAS untersucht werden. Dabei werden die Mechanismen ihrer Aktivierung, aber auch die wesentlichen Folgen für Elektromechanische Kopplung und Arrhythmogenese genauer untersucht. Hierzu soll ein neuartiges Tiermodell der obstruktiven Schlafapnoe zur Anwendung kommen, da derzeitige Modelle nur Teilaspekte der Erkrankung abzubilden imstande sind. Einzigartig im geplanten Projekt sollen diese Tierexperimente durch eine klinische Beobachtungsstudie an Patienten ergänzt werden. Hierbei werden klinische Daten zu SBAS mit experimentell erhobenen Befunden aus rechtsatrialen Biopsien von Patienten, die sich einer aortokoronaren Bypassoperation unterziehen, verknüpft. Mittels multivariabler Analysen soll dabei die Rolle der SBAS von anderen klinischen Faktoren abgegrenzt werden. Unser Projekt zielt auf die Neuausrichtung der derzeitigen pharmazeutischen Entwicklung von CaMKII Inhibitoren, in dem auch Patienten mit SBAS als neue Behandlungszielgruppe identifiziert und im Rahmen von klinischen Therapiestudien untersucht werden könnten. Bei erfolgreicher Überprüfung der klinischen Wirksamkeit könnte die CaMKII Inhibition die erste pharmakologische Therapie von Patienten mit SBAS sein, mit dem Ziel das SBAS-assoziierte VHF-Risiko zu senken.