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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-307764
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.30776
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 23 September 2014 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Mark W. Greenlee und Prof. Dr. Karl-Heinz T. Bäuml |
Tag der Prüfung: | 18 September 2014 |
Institutionen: | Humanwissenschaften > Institut für Psychologie > Lehrstuhl für Psychologie I (Allgemeine Psychologie I und Methodenlehre) - Prof. Dr. Mark W. Greenlee |
Sonstige Projekte: | DFG GO 1855/1-1, DFG GR 988/20-2 |
Stichwörter / Keywords: | multisensorische Integration, räumliche Aufmerksamkeit, mathematische Modellierung |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 100 Philosophie und Psychologie > 150 Psychologie |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 30776 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Die in dieser Dissertation zusammengefassten Arbeiten befassen sich mit der Integration audiovisueller Reizinformation. Von entscheidendem Interesse war dabei die Frage, wie Information aus verschiedenen Modalitäten zu einem Perzept integriert werden. Dazu wurde ein Reaktionszeitmodell untersucht, dem eine explizite Annahme zur Art und Weise der Integration zugrunde liegt – das Prinzip der ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Die in dieser Dissertation zusammengefassten Arbeiten befassen sich mit der Integration audiovisueller Reizinformation. Von entscheidendem Interesse war dabei die Frage, wie Information aus verschiedenen Modalitäten zu einem Perzept integriert werden.
Dazu wurde ein Reaktionszeitmodell untersucht, dem eine explizite Annahme zur Art und Weise der Integration zugrunde liegt – das Prinzip der additiven Superposition von Reizinformation. Das Modell trifft Aussagen über beobachtbares Verhalten in einem Redundanzexperiment, bei dem einer Testperson unimodale oder bimodale Reize dargeboten werden. Dieses Modell, und damit die Annahme der additiven Superposition, wurde im Rahmen dieser Dissertation einer eingehenden empirischen Überprüfung unterzogen, wobei zentrale Fragestellungen bezüglich der Integration multisensorischer Reize untersucht wurden.
Dies wären zum einen Redundanzeffekte unter verschiedenen Aufgabenanforderungen. Bisherige Untersuchungen stützten sich vor allem auf Ergebnisse zu Einfachreaktionsaufgaben. Wie aber läuft die Integration redundanter Reizinformation bei komplexeren Aufgaben ab? Die reine Stimulusdetektion beschreibt lediglich einen Aspekt menschlichen Erlebens; oft ist entscheidend, in angemessener Weise auf distale Reize zu reagieren. In der ersten Arbeit (Blurton, Greenlee & Gondan, 2014) wurden die bei einer Go/No-go-Aufgabe und einer Wahlreaktionsaufgabe anfallenden Redundanzgewinne untersucht. Die Ergebnisse weisen in vielfacher Weise darauf hin, dass die Integration redundanter Reizinformation ähnlich abläuft, wie bei Einfachreaktionsaufgaben.
Im Rahmen dieser Untersuchung wurde das Reaktionszeitmodell derart erweitert, dass es auch auf komplexere Aufgabenstellungen angewendet werden kann. In einem weiteren Artikel wurden mathematische Eigenschaften dieses und verwandter Modelle untersucht (Blurton, Kesselmeier & Gondan, 2012). Eine weitere in diesem Kontext interessante Fragestellung ist der Einfluss von Aufmerksamkeit auf die Integration redundanter Reizinformation. Dieser Fragestellung wurde in zwei weiteren Arbeiten nachgegangen. In einer Arbeit wurde die Ausrichtung räumlicher Aufmerksamkeit mit Hinweisreizen manipuliert und der Effekt dieser Manipulationen auf die Detektion von multisensorischen Reizen untersucht (Blurton, Greenlee & Gondan, in Begutachtung). Die Ergebnisse legen nahe, dass der Mechanismus der Integration multisensorischer Reizinformation unabhängig von der Ausrichtung räumlicher Aufmerksamkeit ist: Die Verarbeitung – und damit die Stimulusdetektion – ist zwar effektiver, wenn die Aufmerksamkeit auf die Reizposition gerichtet ist, die Ergebnisse lassen jedoch darauf schließen, dass die Art und Weise der Informationsintegration unabhängig von Aufmerksamkeitsverschiebungen ist.
In einer weiteren Arbeit wurde der Einfluss selektiver und räumlicher Daueraufmerksamkeit untersucht (Gondan, Blurton, Hughes & Greenlee, 2011). Auch die Ergebnisse dieser Experimente unterstützen die Auffassung, dass die Stimulusdetektion zwar von einer dauerhaften Ausrichtung der Aufmerksamkeit profitieren kann, die Art und Weise der Informationsintegration jedoch nicht davon abhängt.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Prinzip der additiven Superposition multisensorischer Reizinformation ein eher generelles Integrationsprinzip darstellt, das unabhängig vom Aufgabentyp und der Ausrichtung von Aufmerksamkeit zu sein scheint.
Im folgenden Kapitel werden die theoretischen Grundlagen eingehender dargelegt; anschließend folgt ein kurzer Überblick über die erwähnten Arbeiten, die dieser Dissertation zugrunde liegen. Der Rest der Dissertation sind Nachdrucke von veröffentlichten Zeitschriftsartikeln sowie ein Manuskript, das zur Veröffentlichung eingereicht wurde.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
This thesis deals with the integration of audiovisual stimulus information of redundant signals. The focus of the thesis is to investigate how information from the different sensory systems is integrated into a single percept. To this end, we investigated a response time model with an explicit assumption on the mechanism of multisensory integration. According to the model, the integration of ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
This thesis deals with the integration of audiovisual stimulus information of redundant signals. The focus of the thesis is to investigate how information from the different sensory systems is integrated into a single percept.
To this end, we investigated a response time model with an explicit assumption on the mechanism of multisensory integration. According to the model, the integration of redundant stimulus follows the principle of additive superposition of modality-specific stimulus information. The model makes testable predictions about behaviour in a redundant signals experiment. Data from six experiments were used to test the model and the assumption of additive superposition.
One central question was the redundant signals effect under varying task conditions. So far, the redundant signals effect has been largely investigated using simple detection tasks. But stimulus detection is only one part of human experience; it is more often critical to respond appropriately, and therefore, differentially to external stimuli. We extended the model in order to apply the reaction time model to data of more complex tasks. In the first study, we investigated mathematical properties of this extended and related models (Blurton, Kesselmeier & Gondan, 2012).
In the second study, we investigated the redundant signals effect in two experiments with more complex tasks—that is, by using the go/no-go task and a choice reaction time task (Blurton, Greenlee & Gondan, 2014). The results of Experiments 1 and 2 suggest that the integration of redundant signals in more complex tasks is similar to simple reaction time tasks.
Another interesting question is the effect of attentional processes on the integration of redundant signals. In two studies, we investigated the effect of spatial attention on multisensory integration. In one study we used spatial cues to relocate spatial attention and investigated the effect on the detection of audiovisual signals (Blurton, Greenlee & Gondan, under review). The results suggest that multisensory integration is invariant across attentional conditions: The processing and detection of stimuli was facilitated, when spatial attention was directed to the stimulus location, however, the principle of additive superposition of modality-specific stimulus information seemed to hold regardless of relocation of spatial attention.
In the last study of the thesis, we investigated the effect of sustained spatial attention on multisensory integration (Gondan, Blurton, Hughes & Greenlee, 2011). The outcome of the two experiments described in that study also support the notion that stimulus detection can be facilitated by attention, but that the integration mechanism was the same under different attention conditions.
Therefore, we conclude that the principle of additive superposition of multisensory stimulus information is a rather general principle that also applies to different response requirements and attention conditions.
Metadaten zuletzt geändert: 26 Nov 2020 00:45