Retrieval-induced Forgetting (RIF) refers to the finding that practicing information by retrieval impairs recall for related, but not practiced information. The underlying processes of RIF have not been conclusively identified yet, but three theories have prevailed: The inhibition account attributes RIF to long-lasting inhibition of the unpracticed items in order to facilitate retrieval of the ...
Zusammenfassung (Englisch)
Retrieval-induced Forgetting (RIF) refers to the finding that practicing information by retrieval impairs recall for related, but not practiced information. The underlying processes of RIF have not been conclusively identified yet, but three theories have prevailed: The inhibition account attributes RIF to long-lasting inhibition of the unpracticed items in order to facilitate retrieval of the practiced items. The blocking account attributes RIF to the disproportionately stronger associations of the practiced items impeding recall of the unpracticed items during the final test. Therefore, equivalent effects of retrieval practice and other practice methods that enhance the associations adequately are predicted. The context change account attributes RIF to a contextual mismatch between study and test for the unpracticed items reducing the likelihood to recall those items as the act of retrieval during practice is supposed to accelerate context drift. Therefore, equivalent effects of retrieval and other practice methods that are preceded by a contextual change are predicted. Here, these equivalence assumptions fundamental to the blocking and the context change account were tested by varying the final test format. The blocking account predicts that if retrieval induces forgetting in a test, then restudy formats should induce forgetting in that test as well. Analogously, the context change account predicts that restudy preceded by context change should mimic the effects of retrieval practice irrespective of the test format. In six experiments, it was investigated whether restudy formats or restudy preceded by context change affect cued recall and item recognition similar to how retrieval practice does. The results showed that all forms of practice decreased recall of related, unpracticed items. In the recognition test, however, only retrieval but none of the other practice types induced forgetting. The finding conflicts with the equivalence assumptions fundamental to the blocking and the context change accounts, suggesting that neither blocking nor context change alone can account for the entirety of RIF findings. Rather, the results indicate a critical role of inhibition in RIF.
Übersetzung der Zusammenfassung (Deutsch)
Abrufinduziertes Vergessen (AIV) bezeichnet den Befund, dass das Üben von Informationen durch Abruf die Erinnerungsleistung an verwandte, jedoch nicht geübte Informationen beeinträchtigt. Die zugrundeliegenden Prozesse von AIV wurden noch nicht abschließend identifiziert, aber drei Theorien haben sich durchgesetzt: Der Inhibitionansatz schreibt AIV einer langanhaltenden Hemmung der ungeübten ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Deutsch)
Abrufinduziertes Vergessen (AIV) bezeichnet den Befund, dass das Üben von Informationen durch Abruf die Erinnerungsleistung an verwandte, jedoch nicht geübte Informationen beeinträchtigt. Die zugrundeliegenden Prozesse von AIV wurden noch nicht abschließend identifiziert, aber drei Theorien haben sich durchgesetzt: Der Inhibitionansatz schreibt AIV einer langanhaltenden Hemmung der ungeübten Items mit dem Ziel zu, den Abruf der geübten Items zu fördern. Der Blockingansatz schreibt AIV dem überproportional stärkeren Assoziationen der geübten Items zu, welche den Abruf ungeübter Items während des finalen Tests behindern. Folglich werden äquivalente Effekte von Abrufübungen und anderen Übungsmethoden, die die Assoziationen hinreichend stärken, vorhergesagt. Der Kontextwechselansatz schreibt AIV einer Diskrepanz zwischen Lern- und Testkontext für die ungeübten Items zu, welche die Chance, diese Items abzurufen, reduziert, da der Abruf in der Übungsphase den Kontextstrom beschleunigen soll. Folglich werden äquivalente Efekte von Abrufübungen und anderen Übungsformen, denen ein Kontextwechsel vorausgeht, vorhergesagt. In dieser Arbeit wurden diese für den Blocking- und den Kontextwechselansatz grundlegenden Äquivalenzannahmen durch die Variation des finalen Testformats überprüft. Der Blockingansatz sagt vorher, dass, falls Abruf Vergessen in einem Test induziert, auch Variationen erneuten Lernens in diesem Test Vergessen induzieren sollten. Analog dazu sagt der Kontextwechselansatz vorher, dass erneutes Lernen nach einem Kontextwechsel die selben Effekte hervorrufen sollte wie Abruf unabhängig vom Testformat. In sechs Experimenten wurde untersucht, ob Variationen erneuten Lernens oder erneutes Lernen mit vorgeschaltetem Kontextwechsel die Performanz im gestützten Abruf und Wiedererkennen ähnlich beeinflussen wie eine Abrufübung. Die Ergebnisse zeigten, dass alle Übungsformen den Abruf verwandter, ungeübter Items reduzierten. Im Wiedererkennenstest induzierte ausschließlich die Abrufübung Vergessen, jedoch keine der anderen Übungsformen. Der Befund widerspricht den Äquivalenzannahmen, die für den Blocking- und den Kontextwechselansatz wesentlich sind, und legt nahe, dass weder Blocking noch Kontextwechsel alleine für die Gesamtheit der Befunde zu AIV Rechnung tragen können. Die Ergebnisse legen stattdessen eine entscheidende Beteiligung von Inhibition an AIV nahe.