| Lizenz: Veröffentlichungsvertrag für Publikationen ohne Print on Demand (192MB) |
- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-opus-6025
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.10364
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Schriftenreihe der Universität Regensburg: | Regensburger Beiträge zur Bodenkunde, Landschaftsökologie und Quartärforschung |
Band: | 8 |
Datum: | 8 Dezember 2005 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Klaus Heine |
Tag der Prüfung: | 13 Juli 2005 |
Zusätzliche Informationen (Öffentlich): | 3-88246-295-7 |
Institutionen: | Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften > Institut für Geographie > Lehrstuhl für physische Geographie Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften > Institut für Geographie > Entpflichtete und im Ruhestand befindliche Professoren > Heine, Klaus, Dr. rer. nat. |
Stichwörter / Keywords: | Dynamische Geomorphologie , Talbildung , Fluss , Donau , , fluvial geomorphodynamic , valley development , river , Danube |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 550 Geowissenschaften |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 10364 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Im Donautal zwischen Straubing und Deggendorf erfolgte im Würm die fluviale Formung von drei würmzeitlichen Terrassenkörpern. Die Terrassenoberflächen fallen dabei kontinuierlich zum rezenten Donauverlauf hin ab. Eine Abgrenzung der Terrassenkörper durch Terrassenkanten bzw. durch Oberflächenniveauunterschiede ist nur untergeordnet möglich. Somit erfolgte die Abgrenzung der würmzeitlichen ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Im Donautal zwischen Straubing und Deggendorf erfolgte im Würm die fluviale Formung von drei würmzeitlichen Terrassenkörpern. Die Terrassenoberflächen fallen dabei kontinuierlich zum rezenten Donauverlauf hin ab. Eine Abgrenzung der Terrassenkörper durch Terrassenkanten bzw. durch Oberflächenniveauunterschiede ist nur untergeordnet möglich. Somit erfolgte die Abgrenzung der würmzeitlichen Terrassen durch ihren lithologischen Aufbau ihrer Decksedimente. Die terrassenspezifischen Decksedimente konnten drei Terrassenflächen zugeordnet werden. Die älteste Terrassenfläche JWI ist im Hochglazial durch die karbonathaltigen Ablagerungen von Schwemmlössen aus den Seitentälern charakterisiert, wodurch die fluviale Formung des unterlagernden Schotterkörpers in das Frühglazial zu stellen ist. Während der Überlagerung mit hochglazialen Decksedimenten der JWI-Terrassenfläche erfolgte die fluviale Formung des hochglazialen Schotterkörpers unter der Reduzierung der Talbreite. Nach dem Ausscheiden des hochglazialen Schotterkörpers aus der fluvialen Formung kamen karbonatfreie, spätglaziale fluviale Sande und Flugsande der JWII-Terrassenfläche zur Ablagerung. Im frühen Holozän erfolgte eine weitere Einschwemmung von Schwemmlössen aus den Seitentälern. Diese frühholozänen, karbonathaltigen Sedimente sind charakteristisch für die JWIII-Terrassenfläche, welche einen im Spätglazial geformten Schotterkörper überlagern.
Die fluviale Formung der würmzeitlichen Schotterkörper stand dabei in Abhängigkeit zur Tiefenerosions- und Aufschotterungsphase im Donautal. Die beiden fluvialen Prozesse verliefen dabei seit dem frühen Hochglazial rückschreitend, wodurch eine Terrassenbildung durch unterschiedlich alte Schotterkörper mit gleichen Decksedimenten charakterisiert ist. Aus der unterschiedlichen fluvialen Formung der würmzeitlichen und frühholozänen Schotterkörper im Donautal zwischen Straubing und Deggendorf kann von einer signifikanten klimatischen Beeinflussung nicht ausgegangen werden. Vielmehr liegt eine eigendynamische Steuerung der Prozesse Akkumulation und Erosion vor, welche durch klimatische Impulse verstärkt werden können.
Mit dem Holozän erfolgte die fluviale Formung von Auenterrassen und Auenserien. Im Donautal zwischen Straubing und Bogen konnten vier Auenterrassen anhand ihrer lithofaziellen Zusammensetzung der Hochflutsedimente und ihrer stratigraphischen Abfolge voneinander unterschieden werden. Die fluviale Formung der ältesten Auenterrasse HI setzte mit dem frühen Atlantikum ein und wurde im ausgehenden Atlantikum durch einen flußdynamischen Umbruch beendet. Mit dem flußdynamischen Umbruch vom anastomisierend-verzweigten zum mäandrierenden Gerinnesystem erfolgte die Formung der HII-Auenterrasse, welche im ausgehenden Subboreal aus der fluvialen Formung ausschied. Vom ausgehenden Subboreal bis in das 18. Jh. vollzog sich die fluviale Formung der HIII-Auenterrasse. Seit dem 18. Jh. vollzieht sich die fluviale Formung der jüngsten Auenterrasse HIV. Im Donautal zwischen Bogen und Deggendorf ist die holozäne Talentwicklung durch einen gewundenen Flußverlauf charakterisiert. Hier erfolgte die fluviale Formung von drei Auenserien. Die Auenserien sind übereinander gestapelte Sedimentkörper, welche sich durch ihre charakteristische Lithofazies voneinander abgrenzen lassen. Im frühen Holozän setzte die fluviale Formung des Talauenschotters der ältesten Auenserie HSI ein. Mit dem ausgehenden Atlantikum bis frühes Subboreal wurde der Sedimentaufbau Talauenschotter, sandige und lehmige Auenfazies der HSI-Auenserie von sandigen Hochflutlehmen der HSII-Auenserie überlagert. Im Subatlantikum erfolgte durch eine gesteigerte Hochflutaktivität die Überdeckung der HSII-Auenfazies durch jüngste Hochflutsedimente der HSIII-Auenserie.
Mit der zunehmenden Besiedlung im Donautal und ihrer Seitentäler im Verlauf des Holozäns nimmt der Mensch Einfluß auf das Abflußverhalten der fluvialen Systeme. Rodungsaktivitäten und ackerbauliche Nutzung im Donautal führten zu Veränderungen der natürlichen Bodenbeschaffenheit und somit zur Auflockerung des Sedimentes, welches bei Überschwemmungen erosiv herausgelöst und abtransportiert wurde. An den Hängen des Bayerischen Waldes sowie an den angrenzenden Hochterrassenflächen setzte mit der Besiedlung die Bodenerosion ein. Ein Einfluß des Menschen in Bezug auf Flußlaufverlagerungen kann zwischen Bogen und Deggendorf ausgeschlossen werden. Seit dem frühen Atlantikum hat sich das gewundene Gerinnesystem der Donau nicht mehr verlagert.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
In the Würmian between Straubing and Deggendorf three würmian terrace bodies were build in the Danube River valley. The surfaces of the terraces are falling continuously to the recent course of the Danube River. To fix the limits of the terrace bodies by terrace-edges or differents in the niveau of the surfaces is only subordinate possible. Therefore the würmian terraces were fixed by the ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
In the Würmian between Straubing and Deggendorf three würmian terrace bodies were build in the Danube River valley. The surfaces of the terraces are falling continuously to the recent course of the Danube River. To fix the limits of the terrace bodies by terrace-edges or differents in the niveau of the surfaces is only subordinate possible. Therefore the würmian terraces were fixed by the lithological structure of their covering sediments. This terrace specific covering sediments could be associated with three terrace areas. The oldest terrace area JWI is in the Pleniglacial characterised by CaCO3-riche depositions of loess (reworked) from the side valleys, through which the fluvial forming of the underlaying gravel body into the Early Glacial is to place. During the superposition of the JWI-terrace with pleniglacial covering sediments occurred the fluvial forming of the pleniglacial gravel body under reducing the latitude of the River valley. CaCO3-free, late glacial fluvial sands and eolian sands of the JWII-terrace were deposited after the separation of the plenglacial gravel body from the fluvial forming. A further deposition of loess (aqueous reworked) from the side valleys happened in the early Holocene. This early holocene, carbonic-rich sediments are characteristic for the JWIII-terrace, which overlying a gravel body formed in the Late Glacial.
The fluvial forming of the würmian gravel bodies shows a relationship to the incision and aggradation phase in the Danube River valley. Both of the fluvial processes were since the early Pleniglacial retrogressive, through which the building of the terraces with different old gravel bodies but identical covering sediments is characterized. In the Danube River valley between Straubing and Deggendorf the different fluvial forming of the würmian and the early holocene gravel bodies can not be related with a significant climate influence. Rather there exists a separate dynamic controlling of the processes accumulation and erosion, which can be intensified by climatic impulses.
The fluvial forming of floodplain terraces and floodplain series followed in the Holocene. In the Danube River valley between Straubing and Bogen four floodplain terraces could be differentiated one from another by the lithological structure of their high tide sediments and their stratigraphical sequence. In the early Atlantic the fluvial forming of the oldest floodplain terrace HI began and ended with a fluvial dynamic change in the channel pattern in the late Atlantic. With this change in the channel pattern from anastomosing-braided to meandering system the forming of the HII-floodplain terrace happened, which was separated in the ending Subboreal from the fluvial forming. From the late Subboreal till the 18th century the fluvial forming carried out the HIII�floodplain terrace. Since the 18th century the fluvial forming of the youngest HIV-floodplain terrace has began. The holocene valley development is characterized by a sinuous channel pattern course of the river in the Danube River valley between Bogen and Deggendorf. Here the fluvial forming of three floodplain series happened. The floodplain series are sediment-bodies piled up one over the other, they can be distinguished by their characterizing lithofacies. In the early Holocene the fluvial forming of the gravel body (Talauenschotter - basal-sediment sequence) of the oldest floodplain facies HSI set up. With the late Atlantic till the early Subboreal the sediment sequence (Talauenschotter, sandy and loamy flood sediments) of the HSI�floodplain facies was overlying by sandy high tide loams of the HSII-floodplain facies. In the Subatlantic a raising high tide activity produced the covering of the HSII�floodplain facies by youngest high tide sediments of the HSIII-floodplain facies.
With the human influence in the Danube River valley and his side-valleys during the Holocene men took influence on the flowing off from the fluvial systems. In the Danube River valley activities like cleared woodland and agriculture utilization directed to changes of the soil condition and consequently to the breaking up of the sediment, which was erosive dissolved and transported by floods. On the hills of the Bavarian Forest and the adjoining high-terrace-area the erosion of the soil began with the human influence. An influence of men in relation to the transfer of the course of the river can be excluded between Bogen and Deggendorf.
The tributary valleys of the Danube River like the Valley of the Kleine Laber River from the Bavarian Loess Rolling Hills and the Mehnach River, the Bogenbach River and the Schwarzach River from the Bavarian Forest, are influenced by the fluvial dynamics of the Danube River. Thereby the fluvial forming of the tributary valleys of the Bavarian Forest in the area of the confluence with the Danube River is controlled by the incision and accumulation phase of the Danube.
Metadaten zuletzt geändert: 26 Nov 2020 13:10