Abstract (German)
Die vorliegende Arbeit reiht sich in eine rapide zunehmende Anzahl von Studien ein, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die neuronalen Korrelate der Theory of Mind
(ToM) zu erforschen.
An der Studie nahmen 12 gesunde Probanden im Alter von 23 bis 24 Jahren teil. Um die neuronalen Korrelate der ToM zu erfassen, wurden Bedingungen entwickelt, die die Attribution einer inneren Überzeugung ...
Abstract (German)
Die vorliegende Arbeit reiht sich in eine rapide zunehmende Anzahl von Studien ein, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die neuronalen Korrelate der Theory of Mind
(ToM) zu erforschen.
An der Studie nahmen 12 gesunde Probanden im Alter von 23 bis 24 Jahren teil. Um die neuronalen Korrelate der ToM zu erfassen, wurden Bedingungen entwickelt, die die Attribution einer inneren Überzeugung erforderten. Als Stimulusmaterial dienten nonverbale, aus drei Bildern bestehende, Bildergeschichten entsprechend dem Sally-Anne-Scenario (Baron-Cohen et al., 1985). Den Probanden wurden dabei verschiedene Varianten eines Objekttransfers gezeigt, an dessen Ende einer der beiden Protagonisten eine Überzeugung über den Aufenthaltsortes des Objekts besaß, die entweder kongruent (True Belief) oder inkongruent (False Belief) zu der tatsächlichen Lokalisation des Objektes war. Neuronale Aktivierungsmuster wurden exakt zu dem Zeitpunkt bestimmt, zu dem die Probanden dem Protagonisten einen True bzw. False Belief zuschrieben.
Durch den Vergleich der Aktivierungen der Bedingungen True bzw. False Belief untereinander, sowie gegenüber einer neutralen Baseline Bedingung, konnten die Gehirnareale ermittelt werden, die mit der Zuschreibung eines True bzw. False Beliefs in Verbindung stehen. Im Vergleich False Belief > True Belief, der den Entkopplungsprozess der Realität von einer inkongruenten Überzeugung abbildet, zeigte sich eine signifikante Mehraktivierung in der Temporoparietalen Junction und dem Präcuneus.
Diese Ergebnisse zeigen zunächst, dass auch Areale außerhalb des medialen präfrontalen Kortex für die ToM eine entscheidende Rolle spielen. Des Weiteren legen sie auch nahe, dass es vielleicht gar kein, wie von anderen Autoren postuliertes, „Theory of Mind Areal“ gibt, sondern dass möglicherweise ein komplexes Netzwerk, bestehend aus präfrontalen und frontalen Arealen, der bilateralen Temporoparietalen Junction und dem Präcuneus, diese Rolle erfüllt.
Translation of the abstract (English)
The present study is one of many recent studies that aim to locate the neuronal correlates of the mental process called ‘Theory of mind’.
12 people, age either 23 or 24 years, took part in the study. As stimuli nonverbal picture stories were presented showing a short transfer of an object transfer while the participants were in the fMRI. After the object transfer one of the two protagonists in ...
Translation of the abstract (English)
The present study is one of many recent studies that aim to locate the neuronal correlates of the mental process called ‘Theory of mind’.
12 people, age either 23 or 24 years, took part in the study. As stimuli nonverbal picture stories were presented showing a short transfer of an object transfer while the participants were in the fMRI. After the object transfer one of the two protagonists in the picture story has a belief about the location of the object that is either congruent to reality (True Belief) or incongruent (False Belief). Comparing the activation during the True and False Belief (FB > TB) it was possible to locate the neuronal activity explicitly present for the False Belief and therefore represents the process of decoupling, thought to be the perfect indicator for the specific Theory of Mind activity.
The statistical analysis showed an increased activity in the temperoparietale junction (TPJ) and the precuneus next to the expected areas of the medial prefrontal cortex. These results could show that not only the medial prefrontal cortex may be responsible for the attribution of mental states. The author believes that there is no special Theory of mind area as mostly postulated in the literature, but a complex network of neural activations including areas of the TPJ and the precuneus that fulfills that process.