“Nachhaltigkeit” und “nachhaltige Entwicklung” sind nicht nur einer der wichtigsten, sondern - aufgrund ihrer häufig inflationär und damit sinnentfremdeten Verwendung - auch einer der mittlerweile kontroversesten Konzepte der vergangenen Jahrzehnte. Die Grundintention „nachhaltiger Entwicklung“ liegt in der Förderung intra- als auch intergenerationeller Gerechtigkeit. Folglich beschreibt sie eine ...
Zusammenfassung (Deutsch)
“Nachhaltigkeit” und “nachhaltige Entwicklung” sind nicht nur einer der wichtigsten, sondern - aufgrund ihrer häufig inflationär und damit sinnentfremdeten Verwendung - auch einer der mittlerweile kontroversesten Konzepte der vergangenen Jahrzehnte. Die Grundintention „nachhaltiger Entwicklung“ liegt in der Förderung intra- als auch intergenerationeller Gerechtigkeit. Folglich beschreibt sie eine Entwicklung, die den Bedürfnissen heutiger Generationen entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen einzuschränken. Insbesondere heute, in einer Zeit des ungehinderten Bevölkerungswachstums, der Ressourcenausbeutung, der globalen Klimaveränderungen einhergehend mit dem Bestreben nach Gewinnmaximierung, scheint aber genau dieses Gedankengut verloren gegangen zu sein. Als einer der Hauptverursacher dieser Entwicklungen werden insbesondere Unternehmen identifiziert, deren soziale, umwelt und ökonomische Nachhaltigkeitsverantwortung unter dem Begriff „Corporate Social Responsibility“ (CSR) zusammengefasst werden. In der Realität wird aber einmal mehr deutlich, dass nachhaltige Unternehmensführung mehrheitlich als “Greenwashing” – einer zu Marketingzwecken angesetzten, oberflächlichen Nachhaltigkeit betrieben wird und damit weit entfernt von einer nachhaltigen Unternehmensführung im Kerngeschäft ist. Insbesondere, wenn letzteres mit Investitionskosten verbunden ist. Daher stellt sich die Frage: “Does sustainability pay-off for corporations?” Foglich, wenn eine nachhaltige Unternehmensführung, d.h. eine Unternehmensführung, die eine gleichberechtigte Berücksichtigung der drei Nachhaltigkeitsdimensionen –ökonomisch, ökologisch und sozial – anstrebt, im Ergebnis nicht nur positive Marketingeffekte mit sich bringt, sondern auch zu einer besseren finanziellen Performance des gesamten Unternehmens führt, dann würden Unternehmen freiwillig “Nachhaltigkeit” in ihr Kerngeschäft implementieren. Damit wäre Nachhaltigkeit eher als eine Investition mit einer Rendite wahrzunehmen. Dieser Fragestellung haben sich einige wissenschaftliche Arbeiten gewidmet. Jedoch besteht insbesondere für die Immobilienwirtschaft immer noch eine Forschungslücke, obwohl gemäß einer OECD Studie die Bau- und Immobilienbranche große Nachhaltigkeitsverantwortung trägt, da sie als einer der Hauptverursacher des Klimawandels identifiziert wurde. Demnach sind Immobilien während ihres Lebenszyklus verantwortlich für 25-40% des globalen Energieverbrauchs, für bis zu 30 % des globalen Rohstoffverbrauchs, für bis zu 30-40 % der globalen Treibhausgasemissionen, 30-40% der Abfallproduktion sowie für bis zu 20% des globalen Trinkwasserverbrauchs.
Wenn die empirische Forschung einen positiven Zusammenhang zwischen nachhaltiger Unternehmensführung bzw. nachhaltigem Wirtschaften und einer Wertschöpfung für Unternehmen nachweisen kann, dann könnte dies der Schlüssel zu einem Umdenken für Unternehmen sein und damit zu einer verstärkten Implementierung von ökonomischer, ökologischer und umweltnachhaltiger Unternehmensführung in das Kerngeschäft. Die vorliegende Arbeit widmet sich der Schließung dieser Forschungslücke, indem im Rahmen von drei unterschiedlichen Papern, diverse Aspekte der drei Nachhaltigkeitsdimensionen auf ihre direkte oder indirekte wertschöpfende Wirkung hin empirisch untersucht werden.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Sustainable development might be one of the most contested but also precious concepts of the past decades. Its main intention is to promote intra- and intergenerational justice by a sustainable development that meets the needs of the present generations without compromising the ability of future generations to meet their own needs. Especially now, in the face of unhindered population growth, ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Sustainable development might be one of the most contested but also precious concepts of the past decades. Its main intention is to promote intra- and intergenerational justice by a sustainable development that meets the needs of the present generations without compromising the ability of future generations to meet their own needs. Especially now, in the face of unhindered population growth, resource exploitation, global climate change going along with the pursuit for higher profits, cost savings and economies of scale the core sustainability intentions seem to be fading away. In this context, especially corporations are increasingly identified as one of the major contributors to non- sustainable developments, harming the environmental and social intactness. The result was the movement of the social responsibilities of the businessman, coining the new term Corporate Social Responsibility (CSR) for the business world’s responsibility for a conscious business. Reality shows, however, that it is not easy to convince corporations to adapt environmental and social conscious business methods and invest into sustainability, particularly when in many countries in the world almost no consequences other than loss of reputation is to be feared. Therefore, to understand corporate sustainability’s raison d’être one main question is in the centre of attention: ‘Does sustainability pay-off for corporations?.’ If environmental, social and economic conscious management would, next to a better image, lead to other more tangible positive effects, i.e. financial or non-financial benefits, then corporations would engage in sustainability voluntarily, leading to a domino effect. This question is especially unexplored for the real estate sector. Though according to the OECD, the real estate and construction industry is one of the main contributors to the climate change. As such, the construction, operation and dismantling of real estate properties are responsible for 25 – 40 % of the global energy consumption, for about 30 % of the global raw material consumption, for about 30 – 40 % of the greenhouse gas emissions, for 30-40 % of the global waste generation and for about 20 % of the global water consumption. If research manages to find further evidence for sustainability driven value creation, this might trigger the private business to re-think and adopt sustainability measures, concluding in a better triple bottom line – environmental, social and governmental sustainability. Hence, this work’s aim is to close this research gap and find empirical evidence for the mentioned theoretical correlation between sustainability and corporate financial performance with special focus on the real estate sector. By means of three separate articles focusing on the above presented three dimensions of sustainability, this work’s target is to find empirical evidence for the value-adding effects of corporate sustainability. In this light, particularly the real estate sector is analyzed – where appropriate solely. The majority of the work combines a real estate perspective view in a comparative combination with other industries or across all sectors.