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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-369095
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.36909
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 26 März 2018 |
Begutachter (Erstgutachter): | PD Dr. Werner Krutsch |
Tag der Prüfung: | 16 März 2018 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Unfallchirurgie |
Stichwörter / Keywords: | Achilles tendon rupture, Achillessehnenverletzung, early functional rehabilitation, frühe funktionelle Nachbehandlung, ankle fractures, Sprunggelenksfrakturen, calcaneal fractures, Calcaneusfrakturen, orthosis, Orthese, immobilization, Immobilisierung |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 36909 |
Zusammenfassung (Deutsch)
1 Zusammenfassung 1.1 Einleitung Rupturen der Achillessehne sind die häufigsten Sehnenverletzungen der unteren Extremität. Rückfußfrakturen und Sprunggelenksluxationsfrakturen gehören analog dazu zu den 5 häufigsten Frakturen des Menschen. Neben der jeweils operativen oder konservativen Primärversorgung ist vor allem die Nachbehandlung der Patienten gerade in der Frühphase der Rehabilitation von ...
Zusammenfassung (Deutsch)
1 Zusammenfassung
1.1 Einleitung
Rupturen der Achillessehne sind die häufigsten Sehnenverletzungen der unteren Extremität. Rückfußfrakturen und Sprunggelenksluxationsfrakturen gehören analog dazu zu den 5 häufigsten Frakturen des Menschen. Neben der jeweils operativen oder konservativen Primärversorgung ist vor allem die Nachbehandlung der Patienten gerade in der Frühphase der Rehabilitation von großer Bedeutung für den Heilungsprozess und das langfristige Outcome. Aufgrund der Tatsache, dass fundierte Belege und Richtlinien für eine optimierte und frühzeitige Nachbehandlung in diesen Bereichen nur eingeschränkt für verfügbar sind, analysiert und vergleicht diese Studie aktuell vorliegende Nachbehandlungskonzepte für Achillessehnenverletzungen, Sprunggelenksluxationsfrakturen und Rückfußfrakturen.
1.2 Material und Methoden
Es wurden 213 schriftlich ausgearbeitete Nachbehandlungskonzepte von orthopädischen und unfallchirurgischen Einrichtungen retrospektiv verglichen. Diese Schemata wurden analysiert im Hinblick auf jeweilige Empfehlungen in den Bereichen Orthesen-Versorgung, Belastung, Bewegungsumfang und Physiotherapie. Alle Konzepte für operativ und konservativ versorgte Achillessehnenrupturen, für operativ und konservativ versorgte Sprunggelenksluxationsfrakturen und für operativ und konservativ versorgte Calcaneusfrakturen wurden eingeschlossen. Für die Sprunggelenksluxationsfrakturen vom Typ Weber B und vom Typ Weber C wurde zusätzlich eine operative Versorgung mit Einsatz einer Stellschraube als Ausdruck einer Syndesmosen-Versorgung eigens berücksichtigt. Es erfolgte eine deskriptive statistische Auswertung.
1.3 Ergebnisse
1.3.1 Achillessehnenverletzungen
Es konnten insgesamt 243 Konzepte für Achillessehnenverletzungen analysiert werden. Während ein Großteil der Konzepte mehrheitlich eine über die Zeit zunehmende Belastung und eine im Verlauf reduzierte Immobilisierung in Spitzfußstellung vorsah, ließen sich deutliche Unterschiede zwischen einer operativen und konservativen Versorgung vor allem für die Dauer der fixierten Plantar-Flexion und somit der Freigabe der Beweglichkeit feststellen. Die Ergebnisse ließen allerdings keinen Schluss auf die Umsetzung einer frühzeitigen funktionellen Nachbehandlung oder einen klaren Goldstandard in der Frührehabilitation zu.
1.3.2 Sprunggelenksluxationsfrakturen und Calcaneusfrakturen
209 Nachbehandlungskonzepte für Sprunggelenksluxationsfrakturen und 142 Nachbehandlungskonzepte für Calcaneusfrakturen konnten analysiert werden. Während zwar ein Großteil der Protokolle für diese Verletzungsgruppen für eine konservative und operative Primärversorgung übereinstimmend eine Tendenz zu einer anfänglichen Teilbelastung hin zu einer Vollbelastung im Verlauf empfahl, waren die Empfehlungen für die Belastung zu unterschiedlich, um auf einen Standard schließen zu können. Für die Freigabe der Beweglichkeit ließ sich allerdings für eine konservative und operative Primärversorgung übereinstimmend ein klarer Trend von einer Immobilisierung hin zu einer Freigabe der Beweglichkeit festhalten. Es konnte zudem gezeigt werden, dass für die mit einer Stellschraube versorgten Sprunggelenksluxationsfrakturen sowohl die Freigabe der Belastung als auch die Freigabe der Beweglichkeit im Sinne eines Schutzes der Syndesmosen-Versorgung wesentlich restriktiver erfolgte.
1.4 Fazit
Diese Studie zeigt, dass sich die Nachbehandlungskonzepte für Achillessehnenrupturen deutschlandweit in einigen Punkten noch deutlich unterscheiden und es somit keinen deutlich erkennbaren Standard oder klaren Konsens hinsichtlich einer frühen funktionellen Nachbehandlung gibt. Für Sprunggelenksluxationsfrakturen und Rückfußfrakturen lässt sich festhalten, dass zwar im Bereich der Freigabe der Beweglichkeit ein in weiten Teilen übereinstimmender Trend festzustellen ist und die mit einer Stellschraube versorgten Sprunggelenksluxationsfrakturen wesentlich restriktiver nachbehandelt werden. Jedoch fehlt vor allem für die Entwicklung der Belastung ein klarer Konsens und in einigen Punkten finden sich noch deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Einrichtungen. Um die Patientenversorgung und die Frühphase der Rehabilitation in den Bereichen der Achillessehnenrupturen, Sprunggelenksluxationsfrakturen und Rückfußfrakturen auch anhand eines zur Orientierung wichtigen jeweiligen Standards weiter zu optimieren, werden noch weiterführende klinische als auch biomechanische Studien benötigt. Diese Arbeit kann als Basis für entsprechende prospektive randomisierte kontrollierte Studien dienen.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
2 Summary 2.1 Introduction Ruptures of the Achilles tendon are the most common tendon injuries of the lower extremities. Accordingly, ankle fractures and calcaneal fractures are among the 5 most common human fractures. Besides initial operative or non-operative treatment, rehabilitation of patients especially in the early rehabilitation stage is of great importance for the healing process and the ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
2 Summary
2.1 Introduction
Ruptures of the Achilles tendon are the most common tendon injuries of the lower extremities. Accordingly, ankle fractures and calcaneal fractures are among the 5 most common human fractures. Besides initial operative or non-operative treatment, rehabilitation of patients especially in the early rehabilitation stage is of great importance for the healing process and the long term functional outcome. Due to a limited availability of evidence regarding respective rehabilitation protocols, this study aims at analyzing and comparing current rehabilitation protocols for Achilles tendon ruptures, ankle fractures and calcaneal fractures.
2.2 Methods
A retrospective analysis on 213 written rehabilitation protocols provided by orthopedic and trauma surgery institutions was performed with regard to respective recommendations for choice of orthosis, weight bearing, range of motion and physiotherapy. All concepts for operative or non-operative treatment of Achilles tendon rupture, for operative or non-operative treatment of ankle fractures and for operative or non-operative treatment of calcaneal fractures were included. Regarding ankle fractures type A and type B, operative treatment with stabilization of the syndesmosis was additionally included Descriptive statistical analysis was carried out.
2.3 Results
2.3.1 Achilles tendon ruptures
Altogether 243 rehabilitation protocols for Achilles tendon ruptures were analyzed. Whereas the majority consistently recommended an increase in weight bearing over time and a decrease in immobilization in equines position in the course of the rehabilitation, a variety of differing recommendations could be found for operative and non-operative treatment regarding the duration of immobilization and the time of introduction of a free range of motion. The results did not confirm a consistent implementation of an early functional rehabilitation or a distinct consensus within rehabilitation protocols.
2.3.2 Ankle fractures and calcaneal fractures
Overall 209 rehabilitation protocols for ankle fractures and 142 rehabilitation protocols for calcaneal fractures were analyzed. On the one hand, a large share of protocols for these injuries recommended a trend towards initial partial weight bearing and a full weight bearing in the course of rehabilitation for an operative and non-operative treatment. On the other hand, respective recommendations still differed to some degree between institutions and as a consequence a clear standard could not be derived. Regarding range of motion, a more consistent trend from an initial immobilization towards a free range of motion in the course could be identified for operative as well as for non-operative treatment. The findings additionally showed an overall more restrictive approach regarding weight bearing and range of motion for an operative treatment of ankle fractures with stabilization of the syndesmosis.
2.4 Conclusion
This study shows that there exists a huge variability regarding rehabilitation protocols for Achilles tendon ruptures. As a consequence, neither a distinct rehabilitation standard, nor a clear consensus towards an early functional rehabilitation could be identified. In terms of ankle fractures and calcaneal fractures, the findings indicate quite consistent recommendations regarding range of motion and an overall more restrictive approach for operative treatment including a stabilization of the syndesmosis. Yet there is no distinct consensus in terms of weight bearing and overall a wide range of different recommendations could still be found. To improve rehabilitation strategies - especially in the early stage of rehabilitation - and to implement a respective standard protocol, further clinical and biomedical studies will be needed. This study can act as a foundation for respective prospective randomized clinical studies.
Metadaten zuletzt geändert: 25 Nov 2020 15:42