Da sowohl Schlafapnoe als auch Restless Legs Syndrome mit gestörtem Schlaf einhergehen, stellte sich die Frage nach einem vermehrten Auftreten Insomnie spezifischer psychologischer Symptome. Diese hätte vor allem therapeutische Konsequenzen, da sowohl Patienten mit SAS als auch mit SAS und RLS bislang nur apparativ (CPAP) beziehungsweise medikamentös behandelt werden.
Ziel der vorliegenden ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Da sowohl Schlafapnoe als auch Restless Legs Syndrome mit gestörtem Schlaf einhergehen, stellte sich die Frage nach einem vermehrten Auftreten Insomnie spezifischer psychologischer Symptome. Diese hätte vor allem therapeutische Konsequenzen, da sowohl Patienten mit SAS als auch mit SAS und RLS bislang nur apparativ (CPAP) beziehungsweise medikamentös behandelt werden.
Ziel der vorliegenden Studie war es SAS und SASRLS bezüglich der Ausprägung einer Insomnie zu vergleichen. Hierfür wurde die Regensburger Insomnie Skala verwendet sowie Schlafparameter, Depression, Tagesmüdigkeit und Vigilanz gemessen.
Alle Patienten mit einem Schlaf-Apnoe-Syndrom, die 2015 und 2016 im Schlaflabor des Bezirksklinikums diagnostiziert wurden, sind retrospektiv bezüglich des Vorhandenseins eines RLS untersucht worden. Alle Patienten unterliefen im Rahmen des stationären Aufenthalts einer Polysomnographie und füllten folgende Fragebögen aus: Beck-Depressions-Inventar (BDI), Epworth-Sleepiness-Scale (ESS), Regensburg Insomnie Skala (RIS) sowie einen Fragebogen zur Nacht. Zudem wurde mittels des Vigilanztest nach Quatember und Maly das Aufmerksamkeits- und Konzentrationsvermögen getestet. Ausschlusskriterien waren: Psychosen, kognitive Erkrankungen, ungenügende Deutschkenntnisse, Alkoholabusus und Parkinson Krankheit.
Bei 202 SAS Patienten wurden in 2015/16 die Erstdiagnose eines SAS gestellt. Es lag ein Durchschnittsalter von 55 Jahren vor. Ein zusätzliches RLS wiesen 20,8 % der Patienten auf. Bei diesen Patienten zeigte sich ein signifikant höherer RIS-Score (p=.005). SASRLS hatten signifikant mehr Angst vor dem Schlafen, machten sich mehr Gedanken über ihren Schlaf, wachten nachts häufiger schon bei kleinen Geräuschen auf, hatten häufiger das Gefühl, nachts kein Auge zu gemacht zu haben und beklagten häufiger zu frühes Aufwachen. Im Rahmen der polysomnographischen Messung zeigten SASRLS erhöhte Arousal-Indizes (p=.056), welche bei der Pathophysiologie der Insomnie von Bedeutung sind.
Psychophysiologische insomnische Symptome waren demnach bei SASRLS signifikant stärker ausgeprägt.
Keine signifikanten Unterschiede ergaben sich bezüglich Tagesschläfrigkeit, Depression, Fragebogen zur Nacht und Vigilanztest. Sowohl das SAS als auch ein RLS haben Auswirkungen auf die Schläfrigkeit, Anfälligkeit für depressive Verstimmungen sowie Aufmerksamkeit. Das gleichzeitige Vorliegen beider Erkrankungen scheint hier keine Verschlechterung derselben hervorzurufen. Dies kann durch die fehlenden Unterschiede von SAS und SASRLS bezüglich Schlafstruktur, Schlafdauer und -effizienz erklärbar sein.
Aus dem Ergebnis kann geschlossen werden, dass SASRLS von einer zusätzlichen Therapie der insomnischen Beschwerden wie der Kognitiven Verhaltenstherapie für Insomnie (CBT-I) profitieren würden. Die Effektivität einer CBT-I bei SASRLS sollte in zukünftigen Studien untersucht werden.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Objective Sleep Apnea Syndrome (SAS) is frequently comorbid with Restless Legs Syndrome (RLS). Both disorders are associated with disturbed sleep. However, data about insomnia specific symptoms in patients suffering from both sleep disorders (SAS-RLS) are rare.
Methods: In a restrospective design, we investigated 202 patients suffering from SAS and SAS-RLS. All patients underwent ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Objective Sleep Apnea Syndrome (SAS) is frequently comorbid with Restless Legs Syndrome (RLS). Both disorders are associated with disturbed sleep. However, data about insomnia specific symptoms in patients suffering from both sleep disorders (SAS-RLS) are rare.
Methods: In a restrospective design, we investigated 202 patients suffering from SAS and SAS-RLS. All patients underwent polysomnography, performed a vigilance test (Quatember-Maly), and completed the Regensburg Insomnia Scale (RIS), Epworth Sleepiness Scale (ESS), Beck Depression Inventory-II (BDI-II), and a Morning Questionnaire (FZN). Differences in insomnia specific symptoms between SAS and SAS-RLS were calculated using ANOVA. In a secondary analysis, the differences in daytime sleepiness and depression were analyzed.
Results: Of 202 patients, 42 (21%) had SAS-RLS. The proportion ofwomen (60%) with SASRLS was higher than formen (40%) while men had had a higher proportion (71%) of SAS alone compared to women (29%), p < 0.0005. The RIS score was higher in SAS-RLS than in SAS. No differences were found in PSG data, ESS, BDI-II, or vigilance tests.
Conclusions: Patients with both disorders SAS and RLS show a higher degree of insomnia-specific symptoms than for SAS alone and may profit from additional insomnia specific treatment.