Physiologie und Wahrnehmungsschwelle olfaktorischer Reize als Marker psychischer Störungen

Dokumentenart:	Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation)
Open Access Art:	Primärpublikation
Datum:	23 August 2021
Begutachter (Erstgutachter):	Prof. Dr. Thilo Hinterberger und Prof. Dr. Thomas Kühnel
Tag der Prüfung:	3 August 2021
Institutionen:	Medizin > Abteilung für Psychosomatische Medizin
Stichwörter / Keywords:	odor, reaction time, detection, depression, psychophysiological alteration
Dewey-Dezimal-Klassifikation:	100 Philosophie und Psychologie > 150 Psychologie
Status:	Veröffentlicht
Begutachtet:	Ja, diese Version wurde begutachtet
An der Universität Regensburg entstanden:	Ja
Dokumenten-ID:	47842

Zusammenfassung (Englisch)

Olfactory deficits and physiological alteration have been reported in depression and schizophrenia as well as in multiple neurodegenerative diseases. In this study we tested a new technical method for detecting olfactory and physiological alterations particularly in patients with psychosomatic disorders. Three different odors (citrus, grass, cola) in three different intensities and a neutral odor ...

Zusammenfassung (Englisch)

Olfactory deficits and physiological alteration have been reported in depression and schizophrenia as well as in multiple neurodegenerative diseases. In this study we tested a new technical method for detecting olfactory and physiological alterations particularly in patients with psychosomatic disorders. Three different odors (citrus, grass, cola) in three different intensities and a neutral odor were applied in a random order throughout four trials. We measured the reaction time (RT) (time from odor application to detection), hedonic judgment as well as heart rate variability (HRV) and skin conductance response (SCR) and compared the results between 26 patients with diagnosed psychosomatic disorder and 27 healthy controls. Patients with psychosomatic disorders showed shorter reaction time in odor detection, lower HRV, higher SCR and defined the odors subjectively as more pleasant than the control group. The RT and HRV correlated negatively whereas the hedonic judgment correlated positively with the severity of the disorder. We interpret the results as a reflection of the sympathetic hyperactivity and altered emotional response to the odors in patients with psychosomatic disorders.

Übersetzung der Zusammenfassung (Deutsch)

Olfaktorische Defizite und Veränderungen der physiologischen Reaktionen sind sowohl bei Depression und Schizophrenie als auch in verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen beschrieben. In der aktuellen Studie präsentieren wir ein neues technisches Verfahren zur Detektion von olfaktorischen und physiologischen Deviationen in Patienten mit psychosomatischen Störungen. Innerhalb vier Messvorgänge ...

Übersetzung der Zusammenfassung (Deutsch)

Olfaktorische Defizite und Veränderungen der physiologischen Reaktionen sind sowohl bei Depression und Schizophrenie als auch in verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen beschrieben. In der aktuellen Studie präsentieren wir ein neues technisches Verfahren zur Detektion von olfaktorischen und physiologischen Deviationen in Patienten mit psychosomatischen Störungen. Innerhalb vier Messvorgänge wurden in randomisierter Reihenfolge drei verschiedene Gerüche (Zitrus, Gras, Cola) in drei verschiedenen Intensitäten als auch ein neutraler Geruch dargeboten. Während der Duftapplikation wurden die Reaktionszeit (RT) (die Zeit, notwendig zur bewussten Duftwahrnehmung), die subjektive hedonische Bewertung, die Herzfrequenzänderung (HRV) und die Hautleitfähigkeitsänderung (dSCR) gemessen. Die Ergebnisse von 26 psychosomatischen Patienten und 27 Kontrollprobanden wurden miteinander verglichen. Die Patientengruppe zeigte eine kürzere Reaktionszeit, eine starre Herzfrequenz, eine höhere dSCR und bewerteten die Gerüche als angenehmer im Vergleich zu den Kontrollprobanden. Die RT und HRV korrelierten negativ mit dem Schweregrad der Erkrankung, während die hedonische Bewertung eine positive Korrelation aufwies. Wir interpretieren die Ergebnisse als Folge der chronischen Sympathikushyperaktivierung und alterierten emotionalen Reaktion zu olfaktorischen Stimuli in Patienten mit psychosomatischen Störungen.

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