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- URN to cite this document:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-509922
- DOI to cite this document:
- 10.5283/epub.50992
Item type: | Thesis of the University of Regensburg (PhD) |
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Date: | 17 October 2022 |
Referee: | Prof. Dr. Dr. Michael Leitzmann |
Date of exam: | 12 October 2021 |
Institutions: | Medicine > Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin |
Keywords: | Adipositas; Körperzusammensetzung; Epidemiologische Studien; Krebs; Mortalität / obesity; body composition; epidemiologic studies; cancer; mortality |
Dewey Decimal Classification: | 600 Technology > 610 Medical sciences Medicine |
Status: | Published |
Refereed: | Yes, this version has been refereed |
Created at the University of Regensburg: | Yes |
Item ID: | 50992 |
Abstract (German)
Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas nimmt seit Jahren weltweit stetig zu und ist eines der offensichtlichsten, aber auch am meisten vernachlässigten Probleme der öffentlichen Gesundheit. Die Einschätzung für gesundheitliche Risiken wird oftmals anhand des Body-Mass-Index vorgenommen, welcher jedoch nur ein unzureichendes Maß für die Körperzusammensetzung und Körperfettverteilung ...

Abstract (German)
Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas nimmt seit Jahren weltweit stetig zu und ist eines der offensichtlichsten, aber auch am meisten vernachlässigten Probleme der öffentlichen Gesundheit. Die Einschätzung für gesundheitliche Risiken wird oftmals anhand des Body-Mass-Index vorgenommen, welcher jedoch nur ein unzureichendes Maß für die Körperzusammensetzung und Körperfettverteilung darstellt. Aus diesem Grund werden in der vorliegenden Arbeit alternative anthropometrische Messmethoden herangezogen und deren Aussagekraft für Mortalität und die Entstehung verschiedener Krebsarten in den Fokus gestellt.
In einer gepoolten Analyse von sieben verschiedenen Kohortenstudien wurde der Einfluss der Körperzusammensetzung auf die Mortalität untersucht. Dazu wurden Daten der Fettmasse und fettfreien Masse von 16 155 Teilnehmenden, gemessen anhand bioelektrischer Impedanzanalysen, auf individueller Ebene zusammengefasst und der Fettmasse-Index sowie der Fettfreie-Masse-Index bestimmt. Um möglichst valide Schätzer zu erlangen, wurde für die wichtigsten Störgrößen und wechselseitig für die beiden Körperzusammensetzungs-Indizes kontrolliert. Es konnte gezeigt werden, dass die Fettmasse eine j-förmige Beziehung mit der Mortalität aufwies und die Assoziation bei Teilnehmenden über 65 Jahren zunehmend linear verlief. Zusätzlich wies die Fettmasse einen besseren Vorhersagewert als der BMI auf. Auf der anderen Seite konnte eine inverse monotone Assoziation zwischen erhöhten Werten der fettfreien Masse und dem Mortalitätsrisiko ermittelt werden, die ebenfalls bei Teilnehmenden, die älter als 65 Jahre waren, stärker wurde. Durch Überlagerung der beiden ermittelten Kurven konnte schließlich die bekannte j-förmige BMI-Mortalitäts-Kurve rekonstruiert werden. Dabei erklärte vor allem der Einfluss der fettfreien Masse, also das Risiko einer geringen Muskelmasse, den linken Teil der Kurve und die Fettmasse, also die Gefahr einer übermäßigen Fettleibigkeit, die rechte Seite der Kurve. Die vorliegende Arbeit leistet einen wesentlichen Beitrag, um den Zusammenhang zwischen der Körperzusammensetzung und dem allgemeinen Sterberisiko besser einschätzen zu können.
Im zweiten Teil der Dissertation wurden verschiedene Körperformen anhand einer Hauptkomponentenanalyse mit den anthropometrischen Merkmalen Körpergröße und -gewicht, BMI, Taillen- und Hüftumfang sowie Taille-Hüft-Verhältnis herausgearbeitet und mit der Entstehung verschiedener Krebsarten assoziiert. Als Datengrundlage diente die große multizentrische EPIC-Studie. Die zwei wichtigsten Körperformen erklärten dabei gemeinsam fast 83 % der Varianz und spiegelten einerseits eine allgemeine Adipositas und andererseits die Körpergröße in Bezug auf das Taille-Hüft-Verhältnis wider. Spezifischere Körperformen wurden durch die dritte und vierte Hauptkomponente beschrieben, die hauptsächlich durch den Einfluss von Körpergröße und Taille-Hüft-Verhältnis oder BMI und Taillen- und Hüftumfang bestimmt wurden. Es konnte gezeigt werden, dass die Körperformen distinktive Körpermorphologien beschreiben und sowohl mit dem Gesamtkrebsrisiko als auch mit dem Risiko für einzelne Krebssubtypen in Verbindung gebracht werden können. Der ganzheitlichere Ansatz der verschiedenen Körperformen könnte neue Einblicke in die biologischen Mechanismen erlauben, die der bemerkenswert heterogenen Ausprägung der Adipositas und ihren gesundheitlichen Folgen zugrunde liegen.
Eine wesentliche Rolle bei der Entstehung nichtübertragbarer Erkrankungen spielt auch die anatomische und regionale Verteilung der Körperfettdepots. Die Unterteilung in subkutanes und viszerales Fettgewebe ist von besonderer Bedeutung, da vor allem das viszerale Fettgewebe als unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung Adipositas-assoziierter Erkrankungen gilt. Anhand der Ultrasonographie konnten die beiden Fettgewebsarten in der deutschlandweit durchgeführten NAKO Gesundheitsstudie zum ersten Mal in großem Umfang erhoben werden. Die ersten Daten zeigten, dass Männer im Vergleich zu Frauen mehr viszerales, jedoch weniger subkutanes Fettgewebe aufwiesen und die Werte bei beiden Geschlechtern eine Fettumverteilung mit zunehmendem Alter von subkutanem hin zu viszeralem Fettgewebe widerspiegelten. In Zukunft können diese Werte der abdominalen Körperfettdepots mit klinischen Endpunkten verknüpft werden und erlauben detailliertere Analysen in Bezug auf die Entstehung chronischer Krankheiten.
Translation of the abstract (English)
The prevalence of overweight and obesity has increased continuously worldwide for years and is one of the most obvious but also most neglected public health problems. The assessment of health risks is often based on the body mass index, which, however, is an inadequate measure of body composition and body fat distribution. For this reason, the present study uses alternative anthropometric ...

Translation of the abstract (English)
The prevalence of overweight and obesity has increased continuously worldwide for years and is one of the most obvious but also most neglected public health problems. The assessment of health risks is often based on the body mass index, which, however, is an inadequate measure of body composition and body fat distribution. For this reason, the present study uses alternative anthropometric measures and focuses on their informative value for mortality and the development of various types of cancer.
In a pooled analysis of seven distinct cohort studies, the influence of body composition on mortality was investigated. For this purpose, fat mass and fat-free mass data from 16 155 participants, measured by bioelectrical impedance analysis, were pooled at the individual level and fat mass index and fat-free mass index were calculated. To obtain the most valid estimators, we controlled for the main confounding variables and mutually adjusted for the two body composition indices. Fat mass showed a J-shaped relationship with mortality, and the association was linearly positive for participants older than 65 years. In addition, fat mass had a better predictive value than BMI. On the other hand, an inverse monotonic association between elevated values of fat-free mass and mortality risk was found, which also became stronger in participants older than 65 years. Finally, by superimposing the two curves of fat mass and fat-free mass, the well-known J-shaped BMI-mortality curve could be reconstructed. Specifically, the influence of fat-free mass, i.e., the risk of low muscle mass, mainly explained the left part of the curve, and fat mass, i.e., the risk of excessive obesity, explained the right side of the curve. The present work provides a significant contribution to better assessing the relationship between body composition and overall mortality risk.
In the second part of the dissertation, different body shapes were constructed using principal component analysis with six anthropometric characteristics (height, weight, BMI, waist and hip circumference, waist-to-hip ratio). These body shape types were then examined with respect to their link to the development of different types of cancer. The large multicenter EPIC study served as data basis. The two most important body shapes jointly explained almost 83 % of the variance, reflecting general obesity on the one hand and body height in relation to waist-to-hip ratio on the other hand. More specific body shapes were described by the third and fourth principal components, which were mainly determined by the influence of body height and waist-to-hip ratio or BMI and waist and hip circumference. Body shapes were shown to describe distinctive body morphologies and to be associated with both overall cancer risk and risk for individual cancer types. The more holistic approach of considering distinct body shapes may allow new insights into the biological mechanisms underlying the heterogeneous manifestations of obesity and its health consequences.
The anatomical and regional distribution of body fat depots also plays a major role in the development of noncommunicable diseases. The subdivision into subcutaneous and visceral adipose tissue is of great importance, since visceral adipose tissue in particular is considered an independent risk factor for the development of obesity-associated diseases. Using ultrasonography, the two types of adipose tissue could be assessed on a large scale for the first time in the NAKO Health Study conducted throughout Germany. Initial data showed that men had more visceral but less subcutaneous adipose tissue compared with women, and the values in both sexes reflected a shift of fat distribution from subcutaneous to visceral adipose tissue with increasing age. In the future, these values of abdominal body fat depots can be linked to clinical endpoints and allow more detailed analyses related to the development of chronic diseases.
Metadata last modified: 17 Oct 2022 11:19