Untersuchungen zur Wortgeographie Nordostbayerns - Sprachatlas und dialektometrische Studie zum Einfluss der Konfessionszugehörigkeit auf die Lexik - Publikationsserver der Universität Regensburg

Zusammenfassung (Deutsch)

Die Dissertation ist als Sprachatlas zur Wortgeographie Nordostbayerns konzipiert. Ihr übergeordnetes Ziel ist die Dokumentation der „bodenständigen Basismundart“ (Scheuringer 2019) des Erhebungsgebiets Oberpfalz und Oberfranken im Bereich Wortschatz. Zur Darstellung dieser lexikalischen Räume wurden 70 onomasiologische Karten erstellt, die darüber Aufschluss geben, in welchen geographischen ...

Zusammenfassung (Deutsch)

Die Dissertation ist als Sprachatlas zur Wortgeographie Nordostbayerns konzipiert. Ihr übergeordnetes Ziel ist die Dokumentation der „bodenständigen Basismundart“ (Scheuringer 2019) des Erhebungsgebiets Oberpfalz und Oberfranken im Bereich Wortschatz. Zur Darstellung dieser lexikalischen Räume wurden 70 onomasiologische Karten erstellt, die darüber Aufschluss geben, in welchen geographischen Bereichen Nordostbayerns welche lexikalischen Varianten eines Wortes von Mundartsprechern verwendet werden. Die Karten werden durch ausführliche Kommentare unterstützt, die Informationen zur Etymologie, Wortbildung und Sachkunde der jeweiligen Ausdruckstypen enthalten.

In einem Zusatzteil wird mithilfe quantitativer Methoden der Dialektometrie (Berechnung relativer Identitätswerte, Clusteranalyse) überprüft, ob ein Zusammenhang zwischen dem Merkmal Konfession der Gewährsperson und dem von ihr verwendeten Wortschatz vorliegt. Mit dieser Untersuchung zu einem möglichen „Konfessiolekt“ (Hinderling 2003, 135) wird ein persönliches Desiderat eines der Initiatoren des Bayerischen Sprachatlas, Robert Hinderling, aufgegriffen. Zudem wurden mögliche konfessionelle Schibboleths („Konfessionalismen“, Macha 2014, 32) durch eine Formel identifiziert.

Als Ergebnis lässt sich festhalten: Aus den Clusteranalysen geht nicht eindeutig hervor, dass die Konfessionszugehörigkeit sich in der Sprachraumgliederung niederschlägt. Es gibt zwar Einzelaspekte, die durchaus beachtenswert sind, jedoch ist insgesamt keine starke Abgrenzung zwischen Orten unterschiedlicher Konfession festzustellen. Als konfessionelle Schibboleths konnten vor allem Wörter aus dem Wortfeld Kirche ausgemacht werden.

Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)

The dissertation is conceived as a linguistic atlas on the word geography of northeastern Bavaria. Its overarching goal is to document the basic dialect of the survey area of Upper Palatinate and Upper Franconia regarding the lexis. The atlas consists of 70 onomasiological maps, which provide information about the lexical variants of a semantic concept that are used by dialect speakers in ...

Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)

The dissertation is conceived as a linguistic atlas on the word geography of northeastern Bavaria. Its overarching goal is to document the basic dialect of the survey area of Upper Palatinate and Upper Franconia regarding the lexis. The atlas consists of 70 onomasiological maps, which provide information about the lexical variants of a semantic concept that are used by dialect speakers in northeastern Bavaria. The maps are supported by detailed comments containing information on the etymology, word formation and cultural-historical embedding of the respective expressions.

In an additional part, quantitative methods of dialectometry (calculation of relative identity values, cluster analysis) are used to answer the question whether there is a correlation between the denomination of the person being interviewed and the vocabulary he or she uses. This investigation into a possible "Konfessiolekt" (Hinderling 2003, 135) takes up a personal desideratum of one of the initiators of the Bavarian Linguistic Atlas, Robert Hinderling. In addition, possible confessional shibboleths ("Konfessionalismen", Macha 2014, 32) were identified by a formula.

As a result, it can be stated: It is not clear from the cluster analyses that confessional affiliation is reflected in the language area division. While there are individual aspects that are certainly worth noting, overall there is no strong demarcation between places of different denominations. As denominational shibboleths, mainly words from the word field church could be identified.

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