Morbus Parkinson gilt als die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Die Erkrankung wird durch motorische und nicht-motorische Symptome bestimmt. Neben der allseits bekannten medikamentösen Therapie existieren auch zunehmend begleitende nicht medikamentöse Therapieansätze, wobei die Erkrankung nicht heilbar ist. Die Prognose ist unter anderem abhängig vom Ansprechen auf eine dopaminerge ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Morbus Parkinson gilt als die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Die Erkrankung wird durch motorische und nicht-motorische Symptome bestimmt. Neben der allseits bekannten medikamentösen Therapie existieren auch zunehmend begleitende nicht medikamentöse Therapieansätze, wobei die Erkrankung nicht heilbar ist. Die Prognose ist unter anderem abhängig vom Ansprechen auf eine dopaminerge Therapie, diese zeigt jedoch im Bereich der nicht-motorischen Symptomatik eine eingeschränkte Wirksamkeit. Umso bedeutender ist hier der Stellenwert der nicht pharmakologischen Therapie. In den letzten Jahren etablierte sich zunehmend die LSVT BIG Therapie. Bei intensivem Training konnten nachweislich Erfolge vor allem im Bereich der Motorik erzielt werden. In der vorliegenden prospektiven, kontrollierten Studie wurden die Langzeiteffekte von Bewegungstherapie mit LSVT BIG bei Morbus Parkinson kontrolliert und randomisiert untersucht. Neben der motorischen Symptomatik galt das besondere Augenmerk der bisher kaum untersuchten nicht-motorischen Symptomatik. 38 Patienten wurden in die Studie aufgenommen und zu einer der beiden Gruppen randomisiert zugeteilt (LSVT BIG=18, kein BIG=20). Die LSVT BIG Gruppe absolvierte ein intensives Training von 4-mal pro Woche für jeweils 60 Minuten über einen Zeitraum von 4 Wochen. Dabei wurden unter Aufsicht und kontinuierlicher Rückmeldung der Therapeuten großamplitudige Bewegungen durchgeführt. Im Anschluss an die 4 Wochen sollten die Übungen selbstständig zu Hause weitergeführt werden. Die Kontrollgruppe führte ihre gewohnte körperliche Aktivität und Physiotherapie fort.
Der primäre Endpunkt der vorliegenden Arbeit beschäftigte sich mit Veränderungen zwischen der BIG Gruppe und der Kontrollgruppe zwischen Baseline und 2. Follow-up nach 12 Wochen. Der sekundäre Endpunkt befasste sich mit Unterschieden zwischen den Gruppen über einen Verlauf von 20 Wochen. Folgende Testverfahren wurden berücksichtigt: blinded UPDRS Teil 3, NMSS, PDQ-39, FSS, TUG Test, FOGQ, MoCA und FAB.
Der TUG Test hinsichtlich der benötigten Schrittanzahl und der FOGQ erreichten sowohl den primären als auch den sekundären Endpunkt der vorliegenden Sub- Studie. Die Auswertung verzeichnete weitere signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen nach einem Beobachtungszeitraum von 20 Wochen (sekundärer Endpunkt) im blinded UPDRS Teil 3, im FSS, im TUG Test hinsichtlich der benötigten Zeit, im FAB Test und im MoCA. Die vorliegende Studie bestätigte die Ergebnisse früherer Studien, dass die intensive LSVT BIG Therapie der normalen körperlichen Aktivität zuhause im Bereich der Motorik, insbesondere auch in
Hinblick auf die Gehgeschwindigkeit, die benötigte Schrittanzahl und dem Freezing überlegen ist.
Zum ersten Mal wurde auch die nicht-motorische Symptomatik und deren Verlauf während der LSVT BIG Bewegungstherapie genauer untersucht. Eine signifikante Verbesserung dieser konnte hinsichtlich der Fatique, der Kognition sowie möglicher Störungen des Frontallappens, erfasst anhand des FAB Scores, verzeichnet werden.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Parkinson's disease is considered the second most common neurodegenerative disease. The disease is characterised by motor and non-motor symptoms. In addition to the well-known drug therapy, there are also increasingly accompanying non-drug therapy approaches, although the disease cannot be cured. The prognosis depends on the response to dopaminergic therapy, which shows limited effectiveness in ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Parkinson's disease is considered the second most common neurodegenerative disease. The disease is characterised by motor and non-motor symptoms. In addition to the well-known drug therapy, there are also increasingly accompanying non-drug therapy approaches, although the disease cannot be cured. The prognosis depends on the response to dopaminergic therapy, which shows limited effectiveness in the area of non-motor symptoms. This makes the importance of non-pharmacological therapy all the more significant. In recent years, LSVT BIG therapy has become increasingly established. With intensive training, demonstrable successes could be achieved, especially in the area of motor function. In the present prospective, controlled study, the long-term effects of exercise therapy with LSVT BIG in PD were examined in a controlled and randomised manner. In addition to motor symptoms, special attention was paid to non-motor symptoms, which have hardly been investigated so far. 38 patients were included in the study and randomly assigned to one of the two groups (LSVT BIG=18, no BIG=20). The LSVT BIG group completed intensive training 4 times per week for 60 minutes each over a period of 4 weeks. Large amplitude movements were performed under supervision and continuous feedback from the therapists. After 4 weeks, the exercises were to be continued independently at home. The control group continued their usual physical activity and physiotherapy.
The primary endpoint of the present study was concerned with changes between the BIG group and the control group between baseline and 2nd follow-up after 12 weeks. The secondary endpoint looked at differences between the groups over a 20-week period. The following tests were included: blinded UPDRS part 3, NMSS, PDQ-39, FSS, TUG test, FOGQ, MoCA and FAB.
The TUG test in terms of the number of steps required and the FOGQ met both the primary and secondary endpoints of the present sub-study. The analysis showed further significant differences between the groups after an observation period of 20 weeks (secondary endpoint) in the blinded UPDRS part 3, the FSS, the TUG test regarding the time needed, the FAB test and the MoCA. The present study confirmed the results of previous studies that intensive LSVT BIG therapy is superior to normal physical activity at home in terms of motor function, especially also in terms of walking speed, number of steps needed and freezing. For the first time, non-motor symptoms and their course during LSVT BIG exercise therapy were also examined more closely. A significant improvement was recorded with regard to fatigue, cognition and possible disturbances of the frontal lobe, recorded using the FAB score.