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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-528564
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.52856
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 21 Oktober 2022 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Ulf Brunnbauer |
Tag der Prüfung: | 18 Februar 2021 |
Institutionen: | Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften > Institut für Geschichte > Geschichte Ost- und Südosteuropas - Prof. Dr. Ulf Brunnbauer |
Stichwörter / Keywords: | Eighteenth century, Transylvania, Transylvanian Saxons, property, probate, inheritance, last wills and testaments, historical demography, social class, HISCO, HISCLASS, gender, historical inequality |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 300 Sozialwissenschaften > 300 Sozialwissenschaften, Soziologie 900 Geschichte und Geografie > 940 Geschichte Europas 900 Geschichte und Geografie > 943 Geschichte Deutschlands |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 52856 |
Zusammenfassung (Englisch)
Through the course of the present work, will-making in Hermannstadt between 1720 and 1800 has been elevated as a canvass, upon which political, social, and economic trends intersected to leave a myriad of patterns. The present thesis has explored the collective profile of testators, as a group apart, by re-embedding it into a successive series of contextual frames. In Hermannstadt, making a ...
Zusammenfassung (Englisch)
Through the course of the present work, will-making in Hermannstadt between 1720 and 1800 has been elevated as a canvass, upon which political, social, and economic trends intersected to leave a myriad of patterns. The present thesis has explored the collective profile of testators, as a group apart, by re-embedding it into a successive series of contextual frames.
In Hermannstadt, making a will, like any kind of engagement with authority after the Habsburg takeover at the end of the seventeenth century, indirectly reflected administrative renewal, state-building, as well as the entrenchment of political particularisms. Because will-making sometimes involved the devolution of property, and property rights were one of the essential, if not quintessential arguments in the arsenal of autonomy marshalled by the Transylvanian Saxon nation-estate, will-making was also politically potent.
An inquiry into the practices of probate and will-making showed how much variation existed within this field, compared to the rather sparse legislative framework. Because testaments were merely one potential conduit for the devolution of wealth at death, testators were examined as a sub-group of individuals whose estates were probated between 1720-1800. Among its major findings is the fact that 1 in 4 adult individuals of Lutheran or Roman Catholic faith who perished between 1753 and 1800 had their estates undergo probate. Restaments were not heavily used in Hermannstadt, as only a 3% yearly average of deceased disposed of their estate thusly. However, this share also varied significantly, reaching up to 8% in certain years.
A series of deeper but less transparent patterns largely determined the who, how, and why of testamentary behaviour: firstly, most testaments were made shortly before death, with one third written no longer than a week prior to an individual’s passing. Secondly, there was a clear class gradient to testation, as well as to probate. The elite group was under-represented among those who underwent probate, while within the testament group, the elite was slightly over-represented compared to the total decedent group. Thirdly, the thesis found that testators were much older than the overall decedent population, with most male testators still married, while most female testators widowed by the time a final disposition had been drafted. Moreover, the share of single women among female testators was nevertheless very high compared to the overall decedent group, signalling the priority of will-making for never-married women. Finally, slightly over 45% of all testaments were made by individuals (or couples) who had no bodily heirs, while only some 5% of testators had minor children. By comparison, among all probate events, only 10.5 % involved individuals without bodily heirs.
Übersetzung der Zusammenfassung (Deutsch)
Die vorliegende Arbeit bemalt die Testamentserrichtung in Hermannstadt zwischen 1720 und 1800 zu einer Leinwand, auf der sich politische, soziale und wirtschaftliche Trends kreuzten und eine Myriade von Modellen hinterließen. Die vorliegende Dissertation hat das kollektive Profil von Erblassern als Gruppe für sich untersucht, indem sie es in einer aufeinanderfolgenden Serie kontextueller Rahmen ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Deutsch)
Die vorliegende Arbeit bemalt die Testamentserrichtung in Hermannstadt zwischen 1720 und 1800 zu einer Leinwand, auf der sich politische, soziale und wirtschaftliche Trends kreuzten und eine Myriade von Modellen hinterließen. Die vorliegende Dissertation hat das kollektive Profil von Erblassern als Gruppe für sich untersucht, indem sie es in einer aufeinanderfolgenden Serie kontextueller Rahmen neu eingebettet hat.
In Hermannstadt spiegelte die Testamentserrichtung wie jede Auseinandersetzung mit der Obrigkeit nach der habsburgischen Machtübernahme Ende des 17. Jahrhunderts indirekt Verwaltungserneuerung, Staatsaufbau sowie die Verfestigung politischer Partikularismen wider. Da die Testamentsbildung manchmal mit der Übertragung von Eigentum verbunden war und Eigentumsrechte eines der wichtigsten, wenn nicht sogar wesentlichen Argumente im Autonomiearsenal der siebenbürgisch-sächsischen Nation waren, war die Testamentserrichtung auch politisch wirksam.
Eine Untersuchung der Nachlassverfahren- und Testamentspraxis zeigte, wie viele Unterschiede es in diesem Bereich gab, verglichen mit dem eher spärlichen gesetzlichen Rahmen. Da Testamente nur ein möglicher Kanal für die Übertragung von Vermögen im Todesfall waren, wurden Testatoren als eine Untergruppe von Personen untersucht, deren Nachlässe zwischen 1720 und 1800 geprüft waren. Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehört die Tatsache, dass 1 von 4 erwachsenen Personen lutherischen oder römisch-katholischen Glaubens, die zwischen 1753 und 1800 ums Leben kamen, eine Nachlassprüfung unterzogen wurde. Letzte Willen wurden in Hermannstadt nicht stark genutzt, da nur 3% der Verstorbenen im Jahresdurchschnitt so über ihren Nachlass verfügten. Allerdings schwankte auch dieser Anteil stark und erreichte in bestimmten Jahren bis zu 8 %.
Eine Reihe tiefergehender, aber weniger transparenter Muster bestimmte weitgehend das Wer, Wie und Warum des testamentarischen Verhaltens: Erstens wurden die meisten Testamente kurz vor dem Tod errichtet, wobei ein Drittel nicht länger als eine Woche vor dem Tod einer Person geschrieben wurde. Zweitens gab es einen klaren Klassengradienten zur Testierung sowie zur Nachlassprüfung. Die Elite war unter den Erblassern unterrepräsentiert, während die Elite innerhalb der Testamentsgruppe im Vergleich zur gesamten Gruppe der Erblasser leicht überrepräsentiert war. Drittens stellte die These fest, dass die Testatoren viel älter waren als die Gesamtbevölkerung der Erblasser, wobei die meisten männlichen Testatoren noch verheiratet waren, während die meisten weiblichen Testatorinnen verwitwet waren, als eine endgültige Verfügung aufgesetzt wurde. Zudem war der Anteil alleinstehender Frauen unter den Testatorinnen im Vergleich zur Gesamtgruppe der Erblasser dennoch sehr hoch, was den Vorrang der Testamentserrichtung für unverheiratete Frauen signalisiert. Schließlich wurden etwas mehr als 45 % aller Testamente von Einzelpersonen (oder Paaren) errichtet, die keine leiblichen Erben hatten, während nur etwa 5 % der Erblasser minderjährige Kinder hatten. Zum Vergleich: Von allen Nachlasshandlungen waren nur 10,5 % Personen ohne leibliche Erben betroffen.
Metadaten zuletzt geändert: 21 Okt 2022 08:58