Der chronische Tinnitus lässt nach wie vor keine Behandlungsmethode zu, die zur vollständigen Heilung führt.
Mithilfe einer Gesundheitsapp namens TinnitusTipps, die einerseits aus einer Art Tagebuch und andererseits aus Tipps zum Thema Tinnitus besteht, wird versucht den Betroffenen eine sogenannte „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu bieten.
In der in dieser Arbeit beschriebenen Studie wurde zusammen ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Der chronische Tinnitus lässt nach wie vor keine Behandlungsmethode zu, die zur vollständigen Heilung führt.
Mithilfe einer Gesundheitsapp namens TinnitusTipps, die einerseits aus einer Art Tagebuch und andererseits aus Tipps zum Thema Tinnitus besteht, wird versucht den Betroffenen eine sogenannte „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu bieten.
In der in dieser Arbeit beschriebenen Studie wurde zusammen mit einer vorangegangenen Studie anhand der TinnitusTipps-App und mithilfe von Fragebögen versucht herauszufinden, ob ein Zusammenhang zwischen Selbstwirksamkeit und Gesundheitskompetenz und dem Erfolg beziehungsweise Nutzen der TinnitusTipps-App besteht. Die hier beschrieben Ergebnisse sollen ermöglichen, dass die TinnitusTipps-App zielgerichteter eingesetzt werden kann.
Im Vorfeld wurden 5 Hypothesen aufgestellt, die anhand der Ergebnisse beantwortet werden sollen: 1.: Eine erhöhte Selbstwirksamkeit und Gesundheitskompetenz wirken sich positiv auf den Effekt der TinnitusTipps-App aus. 2.: Die Nutzung der App wirkt sich positiv auf die Gesundheitskompetenz und Selbstwirksamkeit bezogen auf das Symptom Tinnitus aus. 3.: Studienabbrecher zeichnen sich vor allem durch verminderte Selbstwirksamkeit und Gesundheitskompetenz aus. 4.: Eine erhöhte Selbstwirksamkeit ist für den positiven Effekt der TinnitusTipps-App ausschlaggebender als eine erhöhte Gesundheitskompetenz. 5.: Durch die TinnitusTipps-App kommt es zunächst zu einer scheinbaren Verschlechterung des Tinnitus.
Von den insgesamt 36 erfolgreichen Studienteilnehmern der beiden Studien zusammen schlossen 15 Studienteilnehmer die hier vorliegenden Studie nach 4 Monaten App-Nutzung erfolgreich ab. Dazu wurden Fragebögen zum Thema Tinnitus, Selbstwirksamkeit und Gesundheitskompetenz sowohl teilweise am Beginn als auch teilweise am Ende von den Studienteilnehmern ausgefüllt.
Die 1. Hypothese konnte mit den in dieser Arbeit beschrieben Ergebnisse nicht bestätigt werden. Die 2. Hypothese bestätigte sich teilweise, da eine signifikante Veränderung der Tinnitus Empowerment Skala festgestellt werden konnte. Die 3. Hypothese wurde anhand der Ergebnisse wider Erwarten widerlegt. Die 4. Hypothese konnte mit den ermittelten Daten und Ergebnisse nicht ausreichend beantwortet werden. Die 5. Hypothese konnte zwar nicht quantifiziert werden, allerdings wurde dieses Phänomen von einigen Studienteilnehmern selbst beschrieben.
Außerdem zeigen die Ergebnisse eine signifikante Veränderung sowohl beim Tinnitus-Handicap-Inventory-Fragebogen und als auch beim Tinnitus-Severity-Fragebogen im Laufe der Zeit. Außerdem konnten die Ergebnisse zeigen, dass eine Verringerung der Belastung des Tinnitus erreicht wurde, wenn die App häufig benutzt wurde und die Probanden sich mit den Inhalten der Tipps intensiv beschäftigten.
Zusätzlich zu den Ergebnissen werden Gründe des Studienabbruchs, fehlende Teilnahme und Verbesserungsvorschläge in dieser Arbeit diskutiert.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Chronic tinnitus still does not allow for a treatment method that leads to a complete cure.
With the help of a health app called TinnitusTipps, which on the one hand consists of a kind of diary and on the other hand of tips on the topic of tinnitus, an attempt is made to offer those affected so-called "help for self-help".
In the study described in this paper, together with a previous study, an ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Chronic tinnitus still does not allow for a treatment method that leads to a complete cure.
With the help of a health app called TinnitusTipps, which on the one hand consists of a kind of diary and on the other hand of tips on the topic of tinnitus, an attempt is made to offer those affected so-called "help for self-help".
In the study described in this paper, together with a previous study, an attempt was made using the TinnitusTipps app and questionnaires to find out whether there is a connection between self-efficacy and health literacy and the success or benefit of the TinnitusTipps app. The results described here should enable the TinnitusTipps app to be used in a more targeted way.
In the run-up to the study, five hypotheses were formulated, which are to be answered on the basis of the results: 1. Increased self-efficacy and health competence have a positive influence on the effect of the TinnitusTipps app. 2. The use of the app has a positive effect on health literacy and self-efficacy in relation to the symptom of tinnitus. 3. Dropouts are mainly characterised by reduced self-efficacy and health literacy. 4. Increased self-efficacy is more decisive for the positive effect of the TinnitusTipps app than increased health literacy. 5. The TinnitusTipps app initially leads to an apparent worsening of the tinnitus.
Of the total of 36 successful study participants of the two studies together, 15 study participants successfully completed the present study after 4 months of app use. For this purpose, questionnaires on the topic of tinnitus, self-efficacy and health literacy were completed by the study participants both partly at the beginning and partly at the end.
The 1st hypothesis could not be confirmed with the results described in this paper. The 2nd hypothesis was partially confirmed, as a significant change in the Tinnitus Empowerment Skala was found. The 3rd hypothesis was, contrary to expectations, refuted by the results. The 4th hypothesis could not be answered adequately with the data and results obtained. The 5th hypothesis could not be quantified, but this phenomenon was described by some of the study participants themselves.
Furthermore, the results show a significant change in both the Tinnitus Handicap Inventory questionnaire and the Tinnitus Severity questionnaire over time. Also, the results were able to show that a reduction in the burden of tinnitus was achieved when the app was used frequently and the subjects engaged intensively with the content of the tips.
In addition to the results, reasons for study discontinuation, lack of participation and suggestions for improvement are discussed in this paper.