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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-554265
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.55426
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 2 Februar 2024 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Julika Loss |
Tag der Prüfung: | 13 Dezember 2023 |
Institutionen: | Medizin > Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin > Medizinische Soziologie |
Stichwörter / Keywords: | COVID-19-Pandemie; Psychische Belastung; Angst; Stress; Kindertagesstätten; Kita; Quarantäne; Isolation; Eltern; Kita-Beschäftigte |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 100 Philosophie und Psychologie > 150 Psychologie 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 55426 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Eltern von Kita-Kindern und Kita-Beschäftigte waren während der COVID-19-Pandemie häufig von Quarantänen infolge von SARS-CoV-2-Meldungen in Kindertagesstätten betroffen. Sowohl aus früheren Epidemien als auch aus der COVID-19-Pandemie gibt es Hinweise darauf, dass sich eine Quarantäne negativ auf die psychische Gesundheit der Betroffenen auswirken kann. Gerade für Eltern jüngerer Kinder, die ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Eltern von Kita-Kindern und Kita-Beschäftigte waren während der COVID-19-Pandemie häufig von Quarantänen infolge von SARS-CoV-2-Meldungen in Kindertagesstätten betroffen. Sowohl aus früheren Epidemien als auch aus der COVID-19-Pandemie gibt es Hinweise darauf, dass sich eine Quarantäne negativ auf die psychische Gesundheit der Betroffenen auswirken kann. Gerade für Eltern jüngerer Kinder, die während der Pandemie bereits in besonderem Maße gefordert waren, konnte eine Quarantäne eine erhebliche Zusatzbelastung bedeuten. Es fehlen in der aktuellen Literatur Studien mit dem Fokus auf Eltern von jüngeren Kindern sowie Kita-Beschäftigten. Die vorliegende Arbeit liefert somit erste Erkenntnisse über die psychische Belastung und Informationsbedarfe dieser Zielgruppen sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie während der Quarantäne.
Hierfür wurde eine Subgruppe der COALA-Studie (Corona – Anlassbezogene Untersuchungen in Kitas) anhand eines telefonischen computergestützten Interviews (=CATI) zur Alltagsbelastung während der Quarantäne befragt. Die Datenerhebung fand im Zeitraum von Oktober 2020 bis Juli 2021 statt. Die Stichprobe besteht aus 107 Eltern von Kita-Kindern und 68 Kita-Beschäftigten, die sich entweder selbst in einer SARS-CoV-2-Quarantäne bzw. -Isolation befanden oder ihr Kind in Quarantäne betreuen mussten. Die Erhebungsinstrumente orientierten sich an dem Angst- und Stressmodul des „Patient Health Questionaire“. Außerdem wurde nach der Vereinbarkeit des Berufs- und Privatlebens sowie nach Informationsbedarfen während der Quarantäne gefragt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Kita-Eltern und Kita-Beschäftigte während der Quarantäne eine höchstens mittelgradig ausgeprägte Angst- bzw. Belastungssymptomatik aufwiesen. Unter den abgefragten Symptomen während der Quarantäne wurden leichte Ermüdbarkeit und Nervosität/Ängstlichkeit oder Anspannung von beiden Subgruppen besonders häufig genannt. Zusätzlich berichteten Kita-Eltern häufig über Reizbarkeit/Überempfindlichkeit und Kita-Beschäftigte besonders häufig über Schlafprobleme. Beide Subgruppen machten sich während der Quarantäne sehr häufig gesundheitsbezogene Sorgen, insbesondere um die Gesundheit anderer Personen. In dieser Arbeit konnten vulnerable Gruppen identifiziert werden, die während einer Quarantäne besonders belastet sind. Unter den Kita-Eltern waren dies Personen mit einer Depression als Lebenszeitdiagnose und Eltern mit einem höheren Bildungsabschluss. Unter den Kita-Beschäftigten wirkte sich ein jüngeres Alter und ein chronische Vorerkrankung teils negativ auf das erlebte Angst- und Belastungsempfinden aus. Die Mehrheit der Kita-Eltern und Kita-Beschäftigten äußerte Informationsbedarfe während der Quarantäne. Offene Bedarfe gab es vor allem zu Informationen über ärztliche Anlaufstellen, Verhaltensweisen in der Quarantäne und Beratungsangeboten. Informationen zur finanziellen Unterstützung waren insbesondere für Kita-Eltern relevant. Eltern mit chronischen Vorerkrankungen hatten einen erhöhten Informationsbedarf während der Quarantäne. In der Gesamtstichprobe korrelierte ein höherer Informationsbedarf mit einer stärkeren Angst- und Belastungssymptomatik während der Quarantäne. Erwerbstätige Kita-Eltern konnten ihr Berufs- und Privatleben während der Quarantäne insgesamt mittelmäßig vereinen, wobei Eltern mit mehreren Kindern, Eltern mit chronischen Vorerkrankungen und Eltern, deren Kind positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde, hierbei größere Schwierigkeiten angaben.
Die Ergebnisse dieser Arbeit verdeutlichen die Notwendigkeit von Unterstützungsangeboten sowie einer guten und umfassenden Aufklärung von Personen in Quarantäne, um damit einhergehende Angstsymptome und Belastungsfaktoren zu reduzieren. Hierbei sollten Risikogruppen wie z. B. Menschen mit psychischen Vorerkrankungen gezielte Angebote unterbreitet werden.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Parents of daycare children and daycare workers were frequently affected by quarantines during the COVID-19 pandemic as a result of SARS-CoV-2 cases in daycare centers. There is evidence from both previous epidemics and the COVID-19 pandemic that quarantine can have a negative impact on the mental health of those affected. Especially for parents of younger children, who were already under ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Parents of daycare children and daycare workers were frequently affected by quarantines during the COVID-19 pandemic as a result of SARS-CoV-2 cases in daycare centers. There is evidence from both previous epidemics and the COVID-19 pandemic that quarantine can have a negative impact on the mental health of those affected. Especially for parents of younger children, who were already under particular strain during the pandemic, quarantine could mean a considerable additional burden. There is a lack of studies in the current literature focusing on parents of younger children and daycare center employees. This study therefore provides initial findings on the psychological burden and information needs of these target groups as well as the compatibility of work and family during quarantine.
For this purpose, a subgroup of the COALA study (Corona - Occasion-related investigations in daycare centers) was surveyed by a telephone-based computer-assisted interview (=CATI) on everyday stress during quarantine. The data collection took place between October 2020 and July 2021. The sample consists of 107 parents of daycare center children and 68 daycare center employees who were either in a SARS-CoV-2 quarantine or isolation themselves or had to care for their child in quarantine. The survey instruments were based on the anxiety and stress module of the "Patient Health Questionaire". In addition, questions were asked about work-life balance and information needs during quarantine.
The results show that daycare center parents and daycare center employees exhibited at most moderate anxiety and stress symptoms during the quarantine. Among the symptoms surveyed during quarantine, easy fatigue and nervousness/anxiety or tension were mentioned particularly frequently by both subgroups. In addition, daycare center parents frequently reported irritability/hypersensitivity and daycare center employees particularly frequently reported sleep problems. Both subgroups were very often concerned about their health during quarantine, especially the health of other people. This study identified vulnerable groups that are particularly stressed during quarantine. Among the daycare center parents, these were people with a lifetime diagnosis of depression and parents with a higher level of education. Among daycare center employees, a younger age and a previous chronic disease had a partially negative effect on the perceived anxiety and stress. The majority of daycare center parents and employees expressed a need for information during quarantine. There was a particular need for information about medical contact points, how to behave during quarantine and consultation services. Information on financial support was particularly relevant for daycare parents. Parents with chronic pre-existing conditions had an increased need for information during quarantine. In the overall sample, a greater need for information correlated with greater anxiety and stress symptoms during quarantine. Working daycare center parents were able to balance their work and private lives during quarantine to a moderate level overall, with parents with several children, parents with chronic pre-existing conditions and parents whose child tested positive for SARS-CoV-2 reporting greater difficulties.
The results of this study highlight the need for support as well as good and comprehensive information for people in quarantine in order to reduce associated anxiety symptoms and stress factors. Targeted offers should be made to risk groups such as people with pre-existing mental health conditions.
Metadaten zuletzt geändert: 02 Feb 2024 09:47