Memory performance for previously studied materials typically declines as time since study progresses, a phenomenon called time-dependent forgetting. Since the beginnings of memory research, how and why we forget has been an important area of interest, but many questions remain unanswered. One of them is whether there are variations in the rate of time-dependent forgetting depending on different ...
Zusammenfassung (Englisch)
Memory performance for previously studied materials typically declines as time since study progresses, a phenomenon called time-dependent forgetting. Since the beginnings of memory research, how and why we forget has been an important area of interest, but many questions remain unanswered. One of them is whether there are variations in the rate of time-dependent forgetting depending on different experimental manipulations. This was examined within two fields in this thesis: Directed forgetting, where participants are asked to forget some, but not all previously studied information, and retrieval practice effects, where previously studied information is then either retrieved or restudied before a final test. These manipulations typically result in reduced memory for to-be-forgotten materials and increased memory for retrieval practiced materials compared to their respective control conditions. Retention of studied materials was measured at several delay intervals per experiment over the span of one week (Exp. 1-4) or three days (Exp. 5), and rates of forgetting were estimated by fitting retention data with a power function of time using maximum likelihood methods. Experiments 1 and 2 showed that time-dependent forgetting is reduced for to-be-remembered vs. to-be-forgotten information in item-method directed forgetting, where individual items are cued to be remembered or forgotten, while Experiment 3 showed that both kinds of information are forgotten at the same rate in list-method directed forgetting, where whole lists of items are cued to be remembered or forgotten. Experiments 4 and 5 demonstrated that retrieval practice, with and without feedback, can reduce time-dependent forgetting compared to restudy, but that restudy does not reduce time-dependent forgetting compared to a no-practice control condition. In addition, the findings demonstrate that the relative rate of forgetting can vary between conditions for some but not all experimental manipulations that introduce differences in memory performance between conditions and that differences in forgetting can also emerge when initial memory performance is similar. Variations in the rate of forgetting could be contingent on differences in degree of learning or on the involvement of specific processes that alter the underlying structure of the memory traces. Theoretical and methodological implications of the findings are discussed.
Übersetzung der Zusammenfassung (Deutsch)
Die Erinnerungsleistung an zuvor gelernte Materialien nimmt typischerweise im Lauf der Zeit ab, was als zeitabhängiges Vergessen bezeichnet wird. Obwohl seit den Anfängen der Gedächtnisforschung untersucht wird, wie und warum wir vergessen, bleiben viele Fragen unbeantwortet. Dazu gehört die Frage, ob die Rate zeitabhängigen Vergessens in Abhängigkeit von verschiedenen experimentellen ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Deutsch)
Die Erinnerungsleistung an zuvor gelernte Materialien nimmt typischerweise im Lauf der Zeit ab, was als zeitabhängiges Vergessen bezeichnet wird. Obwohl seit den Anfängen der Gedächtnisforschung untersucht wird, wie und warum wir vergessen, bleiben viele Fragen unbeantwortet. Dazu gehört die Frage, ob die Rate zeitabhängigen Vergessens in Abhängigkeit von verschiedenen experimentellen Manipulationen variiert. Die vorliegende Dissertation untersucht dieses Thema anhand von zwei Forschungsbereichen: Gerichtetes Vergessen, bei dem Versuchsteilnehmende gebeten werden, manche, aber nicht alle zuvor gelernten Informationen wieder zu vergessen, und Abrufübungseffekte, bei denen zuvor gelernte Informationen vor einem finalen Test entweder abgerufen oder erneut gelernt werden. Diese Manipulationen resultieren typischerweise in reduzierter Erinnerungsleistung für zu vergessendes Material und in erhöhter Erinnerungsleistung für abrufgeübte Materialien, jeweils im Vergleich zu einer Kontrollbedingung. Die Erinnerungsleistung für gelernte Materialien wurde für jedes Experiment zu verschiedenen Zeitpunkten im Laufe einer Woche (Exp. 1-4) oder drei Tagen (Exp. 5) gemessen. Vergessensraten wurden geschätzt indem mittels Maximum Likelihood Methoden zeitabhängige Potenzfunktionen an die Daten für die Erinnerungsleistung angepasst wurden. Experimente 1 und 2 zeigten, dass zeitabhängiges Vergessen reduziert ist für zu erinnernde im Vergleich mit zu vergessenden Informationen, wenn die Itemmethode des gerichteten Vergessens genutzt wird, bei der einzelne Items als zu erinnernd oder als zu vergessend markiert werden. Experiment 3 hingegen zeigte, dass beide Arten von Information gleich schnell vergessen werden, wenn die Listenmethode des gerichteten Vergessens genutzt wird, bei der ganze Listen von Items als zu erinnernd oder als zu vergessend markiert werden. Experimente 4 und 5 demonstrierten, dass Abrufübung, sowohl mit als auch ohne Feedback, zeitabhängiges Vergessen im Vergleich zu erneutem Lernen reduzieren kann, aber dass erneutes Lernen zeitabhängiges Vergessen nicht gegenüber einer Kontrollbedingung ohne weitere Übung reduziert. Zusätzlich zeigen die Ergebnisse auf, dass die relative Rate des Vergessens zwischen Bedingungen variieren kann und zwar für manche, aber nicht für alle experimentellen Manipulationen, die einen Unterschied in der Erinnerungsleistung zwischen Bedingungen bewirken, und dass Unterschiede im Vergessen auch auftreten können, wenn die anfängliche Erinnerungsleistung ähnlich ist. Variationen in der Vergessensrate könnten von Unterschieden im initialen Lernen abhängen, oder von der Beteiligung bestimmter Prozesse, die die zugrundeliegende Struktur der Gedächtnisspuren verändert. Theoretische und methodische Implikationen der Ergebnisse werden diskutiert.