Versorgungsstruktur und –qualität von Patientinnen mit Ovarialkarzinom in den Regionen Oberpfalz und Niederbayern – Einfluss der Etablierung von Gynäkologischen Krebszentren auf Leitlinienadhärenz und Überleben der Patientinnen - Publikationsserver der Universität Regensburg

URN zum Zitieren dieses Dokuments:: urn:nbn:de:bvb:355-epub-595247
DOI zum Zitieren dieses Dokuments:: 10.5283/epub.59524

Stadler, Anja Marie

Lizenz: Creative Commons Namensnennung-KeineBearbeitung 4.0 International
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(3MB)

Veröffentlichungsdatum dieses Volltextes: 11 Nov 2024 05:40

Details

Dokumentenart:	Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation)
Open Access Art:	Primärpublikation
Datum:	11 November 2024
Begutachter (Erstgutachter):	Prof. Dr. Stephan Seitz
Tag der Prüfung:	4 Oktober 2024
Institutionen:	Medizin > Lehrstuhl für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Schwerpunkt Frauenheilkunde)
Themenverbund:	Nicht ausgewählt
Forschergruppe und Forschungszentren:	Nicht ausgewählt
Stichwörter / Keywords:	Ovarialkarzinom, Gynäkologische Krebszentren, Versorgungsstruktur
Dewey-Dezimal-Klassifikation:	600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin
Status:	Veröffentlicht
Begutachtet:	Ja, diese Version wurde begutachtet
An der Universität Regensburg entstanden:	Ja
Dokumenten-ID:	59524

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Zusammenfassung (Deutsch)

Zusammenfassung (Deutsch)

Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Einfluss der Etablierung von zertifizierten Gynäkologischen Krebszentren auf die Versorgung von Ovarialkarzinompatientinnen im Raum Oberpfalz und Niederbayern zu untersuchen. Dabei wurde analysiert, inwieweit sich Gynäkologische Krebszentren von nicht zertifizierten Kliniken im Hinblick auf das Gesamtüberleben der Patientinnen unterschieden als auch der Unterschied hinsichtlich der Leitlinienadhärenz zwischen Zentren und nicht zertifizierten Kliniken beleuchtet. Überdies wurde der Unterschied des Gesamtüberlebens bei Umsetzung und bei Nichtumsetzung von ausgewählten Qualitätsindikatoren aus der S3-Leitlinie ermittelt. Zudem wurde die Entwicklung hinsichtlich der Menge der in Zentren therapierten Ovarialkarzinompatientinnen im zeitlichen Verlauf betrachtet.
Die Patientinnendaten stammten aus einem klinischen Krebsregister sowie aus Arztbriefen und standardisierten Dokumentationsbögen aus der Tumordatenbank des Tumorzentrums in Regensburg. Die statistischen Analysen wurden mit der Statistiksoftware „IBM SPSS Statistics 25“ durchgeführt. Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-Test nach Pearson, Kaplan-Meier-Analysen, der Log-Rank-Test nach Mantel-Cox, uni- als auch multivariable Cox-Regressionsanalysen sowie inverse Kaplan-Meier-Analysen.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Behandlung von Ovarialkarzinompatientinnen nach Etablierung von zertifizierten Gynäkologischen Krebszentren im zeitlichen Verlauf zunehmend und zuletzt zu einem hohen Anteil in ebensolchen stattfand. Die Ovarialkarzinompatientinnen, die in einem Gynäkologischen Krebszentrum versorgt wurden, wiesen Vorteile im Gesamtüberleben gegenüber den Patientinnen auf, die in einer nicht zertifizierten Klinik behandelt wurden. Der Effekt zeigte sich in der Gruppe der Patientinnen mit frühem Ovarialkarzinom stärker als in der Patientinnengruppe mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom. Zu den Untersuchungen der Umsetzung der ausgewählten Qualitätsindikatoren in Gynäkologischen Krebszentren und in nicht zertifizierten Kliniken zeigte sich, dass die Qualitätsindikatoren insgesamt häufiger in den zertifizierten Zentren umgesetzt wurden verglichen zu den nicht zertifizierten Kliniken. Die Umsetzung der untersuchten Qualitätsindikatoren führte zu einem besseren Gesamtüberleben der Patientinnen verglichen zu einer Nichtumsetzung.
Somit ließ sich ein eindeutig positiver Einfluss der Etablierung von zertifizierten Gynäkologischen Krebszentren auf die Versorgung von Ovarialkarzinompatientinnen im Raum Niederbayern und Oberpfalz nachweisen. Daher sollte der Trend zu mehr Zentrumsbehandlungen weiterhin gestärkt werden und eine Steuerung von Ovarialkarzinompatientinnen in ein zertifiziertes Gynäkologisches Krebszentrum zu einem frühestmöglichen Zeitpunkt erfolgen.

Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)

The aim of the present work was to examine the influence of the establishment of certified gynecological cancer centers on the care of ovarian cancer patients in the Upper Palatinate and Lower Bavaria area. It was analyzed to what extent gynecological cancer centers differed from non-certified clinics in terms of overall patient survival and furthermore the difference in guideline adherence between centers and non-certified clinics was investigated. In addition, the difference in overall survival with implementation and non-implementation of selected quality indicators from the S3 guideline was determined. In addition, the development of the number of ovarian carcinoma patients treated in centers over time was considered.
The patient data came from a clinical cancer register as well as from doctor's letters and standardized documentation forms from the tumor database of the tumor center in Regensburg. The statistical analyzes were carried out with the statistical software "IBM SPSS Statistics 25". The Pearson chi-square test, Kaplan-Meier analyses, the Mantel-Cox log-rank test, univariable and multivariable Cox regression analyzes and inverse Kaplan-Meier analyzes were used.
The results showed that after the establishment of certified gynecological cancer centers, the treatment of ovarian carcinoma patients in these centers increased over time and last to a large extent took place in such centers. The ovarian cancer patients who were treated in a gynecological cancer center showed advantages in overall survival compared to the patients who were treated in a non-certified clinic. The effect was more pronounced in the group of patients with early ovarian carcinoma than in the group of patients with advanced ovarian carcinoma. The investigations into the implementation of the selected quality indicators in gynecological cancer centers and in non-certified clinics showed that the quality indicators were implemented more frequently in the certified centers compared to the non-certified clinics. The implementation of the examined quality indicators led to a better overall survival of the patients compared to non-implementation.
Thus, a clearly positive influence of the establishment of certified gynecological cancer centers on the care of ovarian cancer patients in the Lower Bavaria and Upper Palatinate area could be demonstrated. Therefore, the trend towards more center treatments should continue to be strengthened and ovarian cancer patients should be directed to a certified gynecological cancer center at the earliest possible point in time.

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