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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-opus-5060
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.10313
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 29 Mai 2005 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Alexander Thomas |
Tag der Prüfung: | 16 Februar 2005 |
Institutionen: | Humanwissenschaften > Institut für Psychologie |
Stichwörter / Keywords: | Führung , Führungsmodell , Führungskräfteentwicklung , Führungskraft , Führungseigenschaft , Führungserfolg , Führungsaufgabe , Führungspsychologie , Problem , Problemlösen , Bewältigung , Problemanalyse , Kompetenztheorie , Kompetenz , Verhaltenstraining , , leadership , problem-solving , competence |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 100 Philosophie und Psychologie > 150 Psychologie |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 10313 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Das Ziel dieser Arbeit bestand in der Entwicklung und Validierung eines Analyse-Instruments zur Erfassung der Kompetenzen von Führungskräften bzw. Problemlösespezialisten beim komplexen Problemlösen in Gruppen. Aufbauend auf den jeweils ermittelten Teilkompetenzen sollte es mittels des Instruments möglich sein, potentielle Führungskräfte bzw. Problemlösespezialisten neu zu besetzender Arbeits- ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Das Ziel dieser Arbeit bestand in der Entwicklung und Validierung eines Analyse-Instruments zur Erfassung der Kompetenzen von Führungskräften bzw. Problemlösespezialisten beim komplexen Problemlösen in Gruppen. Aufbauend auf den jeweils ermittelten Teilkompetenzen sollte es mittels des Instruments möglich sein, potentielle Führungskräfte bzw. Problemlösespezialisten neu zu besetzender Arbeits- bzw. Projektgruppen zu identifizieren. Ausgehend von einem Modell der Handlungskompetenz wurde für eine verhaltensorientierte Kompetenzerfassung argumentiert. Die aus der Situation �komplexes Problemlösen in Gruppen� erwachsenden Anforderungen an das Interaktionsverhalten der Gruppenmitglieder, über deren Erfüllung die Kompetenzen der einzelnen Teilnehmer zum Ausdruck kommen, wurden anhand des �optimalen Problemlöseverlaufs in Gruppen� nach Simon und Vornberger (2003)spezifiziert. Als Handlungsmodell des komplexen Problemlösens in Gruppen diente dieser als Leitfaden für die theoretische Ableitung der relevanten Teilkompetenzen bzw. Funktionen einer Führungskraft bzw. eines Problemlösespezialisten einer komplexen Problemlösegruppe. Für die Erstellung der Anforderungsprofile an die beiden Funktionsträger wurde auf Erkenntnisse der Führungsforschung, der Ergebnisse der experimentellen Kleingruppenforschung zum Prozess der Rollendifferenzierung sowie auf Befunde der komplexen Problemlöseforschung zurückgegriffen.
Zur Entwicklung des Analyse-Instruments wurden 46 studentische Versuchspersonen herangezogen, die, verteilt auf zwölf Problemlösegruppen, die komplexe, soziale Problemstellung des computersimulierten Unternehmensplanspiels SYNTEX zu bearbeiten hatten. Durch SYNTEX wurden dieselben Führungsverhaltensweisen bzw. Problemlöseverhaltensweisen bei den Versuchsgruppenmitgliedern evoziert wie innerhalb einer betrieblichen Arbeits- bzw. Projektgruppe. Die videographierten, einstündigen Planspielsitzungen wurden mit dem Interaktions-Beobachtungssystem SYNPRO ausgewertet, das ein standardisiertes wissenschaftliches Instrument der Datenerhebung darstellt (vgl. Simon, 1997). Auf der Grundlage der Kategorien des Beobachtungssystems wurden verschiedene Indizes zur Erfassung der theoretisch abgeleiteten Funktionen bzw. Teilkompetenzen von Führungspersonen bzw. Problemlösespezialisten gebildet. Die Indikatoren flossen als Merkmalsvariablen in eine clusteranalytische Untersuchung ein, durch welche die einzelnen Versuchspersonen der Problemlösegruppen aufgrund ihrer (Verhaltens-)Spezialisierung in der Ausübung von Führungs- bzw. Problemlösefunktionen als Führungspersonen, Problemlösespezialisten und Geführte klassifiziert wurden. Die Gruppierung der Versuchspersonen war Ausgangspunkt für die nachfolgenden Diskriminanzanalyse, mittels der untersucht wurde, welche der theoretisch abgeleiteten Funktionen der Anforderungsprofile tatsächlich für die Ausübung einer Führungsrolle bzw. der Rolle eines Problemlösespezialisten bedeutsam sind. Diese stellen die empirisch zu identifizierenden Teilkompetenzen der beiden Funktionsträger beim komplexen Problemlösen in Gruppen dar. Die aus dieser Analyse resultierenden Diskriminanzfunktionen YF und YP, welche die empirisch identifizierten Teilkompetenzen der Funktionsträger beinhalten, bilden gemeinsam das Analyse-Instrument SYNPRO-FPAI (Führungskraft/Problemlösespezialist - Analyse - Instrument), das eine objektive und standardisierte Klassifikation der Versuchpersonen neu zu besetzender Problemlösegruppen in Führungspersonen, Problemlösespezialisten und Geführte erlaubt. Die erzielte Effektstärke von tau-quadrat =.85 spricht für die hohe Güte der ermittelten Diskriminanzfunktionen und rechtfertigt den verwendeten Stichprobenumfang.
Die Gültigkeit der mittels des Analyse-Instruments erzielten Klassifikationen konnte an einer zweiten, unabhängigen Stichprobe von 18 Teilnehmern aus fünf studentischen Problemlösegruppen im Rahmen eines Kreuzvalidierungsdesigns belegt werden. Zudem konnte für die Untersuchung der Validität des Analyse-Instruments auf die Beobachtungsdaten von 33 Teilnehmern aus sechs betrieblichen Arbeits- bzw. Projektgruppen zurückgegriffen werden Wie die Ergebnisse der Konstruktvalidierung zeigen, werden mit den beiden Diskriminanzfunktionen YF und YP die Konstrukte �allgemeine Führungsaktivität� und �allgemeine Problemlöseaktivität� erfasst. Die Ergebnisse der kriterienbezogenen Validitätsuntersuchungen verweisen auf die Eignung von SYNPRO-FPAI zur Identifikation der Führungsrolle bzw. der Rolle eines Problemlösespezialisten in bestehenden Arbeits- bzw. Projektgruppen. Das Analyse-Instrument SYNPRO-FPAI ermöglicht es einerseits, einen Beitrag zur Klärung zahlreicher grundlagenwissenschaftlicher Fragestellungen der Kompetenzforschung, Führungsforschung bzw. Problemlöseforschung zu leisten. Andererseits ist es möglich, das Instrument in der organisationalen Praxis im Rahmen der Selektion bzw. des Trainings von Führungskräften bzw. Problemlösespezialisten einzusetzen.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The aim of this study was the development and validation of an instrument for the measurement of the competences of leaders and problem-solving specialists in problem-solving groups. Based on the identified competences, the instrument was to be capable of identifying (potential) leaders and trouble shooters for new-formed workgroups. Starting from a general action-theory model (Staudt & ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The aim of this study was the development and validation of an instrument for the measurement of the competences of leaders and problem-solving specialists in problem-solving groups. Based on the identified competences, the instrument was to be capable of identifying (potential) leaders and trouble shooters for new-formed workgroups. Starting from a general action-theory model (Staudt & Kriegesmann, 1999), a behaviour-oriented measurement of the competences was chosen. The situation of �complex problem-solving in groups� provided demands on the interaction behaviour of the individual group members, the fulfilment of which serving to express their competences. These demands were specified using the so-called "optimal problem-solving procedure" (Simon & Vornberger, 2003). This action-theory model of group problem-solving served as a guideline for the theoretical deduction of the relevant competences of leaders and problem-solving specialists in problem-solving groups. The design of the job specifications regarding the two group roles draws from leadership research, experimental group research, complex problem-solving research and research on role differentiation in small groups.
For the development of the instrument, 46 students were observed, who were distributed to twelve problem-solving groups and had to deal with the complex computer simulated business simulation SYNTEX. When dealing with SYNTEX, the same leadership or problem-solving specialist behaviour is evoked from the participants as in a work group situation (Donaubauer, 1999). Each group�s one-hour session of SYNTEX was videographed and then coded with the interaction observation system SYNPRO (Simon, 2002). Based on the categories of SYNPRO, indicators for the measurement of the theoretically deduced functions or competences of leaders and problem-solving specialists were developed. The indicators served as variables in a cluster analytic design. Due to their specialisation in exercising leadership or problem-solving specialist behaviour, the group members were classified as leaders, problem-solving specialists or followers. This classification of the participants was the basis of a following discriminant analysis, by which was tested which of the theoretically deduced competences of the job specifications are empirically relevant for exercising a leadership role or a problem-solving specialist role. The resulting two discriminant functions YF and YP, which contain the empirically relevant competences of the two group roles, form the core of the instrument SYNPRO-LPII (leader / problem-solving specialist identification instrument). This instrument allows for an objective and standardized classification of participants of new-formed workgroups into leaders, problem-solving specialists and followers. For the two discriminant functions an effect size of tau-square = .85 was obtained.
The classification results of the instrument were successfully cross-validated in a second independent sample of 18 students distributed to five problem-solving groups, and a further sample of 33 participants from six business work groups. The results of the construct validation of the instrument show that the two discriminant functions YF and YP measure the two dimensions "general leadership activity" and "general problem-solving activity". Results of the criteria validation of the instrument showed good results. As a standardized and objective tool for identifying the competences of leaders and problem-solving specialists in work groups, SYNPRO-LPII can be used to address fundamental questions in competence research, leadership research and problem-solving research. Furthermore, it can be used for selection and training purposes in organisational practice.
Metadaten zuletzt geändert: 26 Nov 2020 13:19