Zusammenfassung
In der dualen Berufsausbildung bereitet die Vermittlung von kaufmännischer Kompetenz noch eine Vielzahl von Problemen; der Einsatz von komplexen Lehr-Lern-Verfahren führt nicht automatisch zu effektiven Lernprozessen. In dem Beitrag wird untersucht, in welcher Weise der Erwerb individueller Problemlösekompetenz und die Entscheidungsfindung in Kleingruppen im Rahmen der Fallstudienarbeit gefördert ...
Zusammenfassung
In der dualen Berufsausbildung bereitet die Vermittlung von kaufmännischer Kompetenz noch eine Vielzahl von Problemen; der Einsatz von komplexen Lehr-Lern-Verfahren führt nicht automatisch zu effektiven Lernprozessen. In dem Beitrag wird untersucht, in welcher Weise der Erwerb individueller Problemlösekompetenz und die Entscheidungsfindung in Kleingruppen im Rahmen der Fallstudienarbeit gefördert werden kann. Dabei werden unterschiedliche Ansätze aus zwei verschiedenen Projekten des Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) behandelt. Zum einen handelt es sich um eine Anleitung zum komplexen Problemlösen mit ausgearbeiteten Lösungsbeispielen, zum anderen um die Unterstützung komplexen Entscheidens in Kleingruppen durch Koordination der Gruppendiskussion. Anleitungen zur Elaboration von Lösungsbeispielen haben sich als sehr hilfreich zur Förderung komplexen Problemlösens beim individuellen Lernen mit Lösungsbeispielen erwiesen; diese Methode unterstützt eine systematische, aktive und tiefe Verarbeitung der präsentierten Informationen. Für die erfolgreiche Fallstudienarbeit in Kleingruppen ist eine differenzierte Arbeitsanweisung eine notwendige, aber noch keine hinreichende Bedingung für eine effektive und systematische Entscheidungsfindung. Ein Schüler als Moderator erhöht durch seine Lenkungsaktivitäten die Chance, dass Kleingruppenentscheidungen effektiv durchgeführt werden. Auf der Basis der Befunde bestätigen sich theoretische Überlegungen, dass es für die Gestaltung komplexer Lernumgebungen, die selbstgestaltetes und kooperatives Lernen fördern sollen, sinnvoll ist, die entsprechenden kognitiven Konstruktionsleistungen der Lernenden in der kaufmännischen Erstausbildung sorgfältig anzuleiten und zu unterstützen. Forschungsmethode: empirisch, deskriptive Studie. (BIBB2)