Dokumentenart: | Artikel |
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Titel eines Journals oder einer Zeitschrift: | Unterrichtswissenschaft |
Verlag: | Juventa |
Band: | 28 |
Nummer des Zeitschriftenheftes oder des Kapitels: | 1 |
Seitenbereich: | 38–43 |
Datum: | 2000 |
Institutionen: | Humanwissenschaften > Institut für Erziehungswissenschaften > Lehrstuhl für Pädagogik III (Prof. Dr. Hans Gruber) |
Stichwörter / Keywords: | Deutschland |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 300 Sozialwissenschaften > 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Unbekannt / Keine Angabe |
An der Universität Regensburg entstanden: | Unbekannt / Keine Angabe |
Dokumenten-ID: | 26222 |
Zusammenfassung
Vertreter der erziehungswissenschaftlichen Lehr-Lernforschung wurden gebeten, die Lehr-Lern-Forschung in den 90er Jahren zu beurteilen und Empfehlungen für die künftige Forschung zu geben. NIEGEMANN gibt eine Einschätzung der Forschung und ihrer Rezeption in der Öffentlichkeit wieder. Konstatiert wird eine Schwerpunktverlagerung empirischer Forschung von der Schule zu ausserschulischen Bereichen. ...
Zusammenfassung
Vertreter der erziehungswissenschaftlichen Lehr-Lernforschung wurden gebeten, die Lehr-Lern-Forschung in den 90er Jahren zu beurteilen und Empfehlungen für die künftige Forschung zu geben. NIEGEMANN gibt eine Einschätzung der Forschung und ihrer Rezeption in der Öffentlichkeit wieder. Konstatiert wird eine Schwerpunktverlagerung empirischer Forschung von der Schule zu ausserschulischen Bereichen. Unterrichtsforschung bezog sich oft auf den Medieneinsatz, beschränkte sich aber häufig auf Evaluation; Interventionsstudien blieben rar. HOFER weist auf die Gefahr hin, dass die Unterrichtswissenschaft wie die Schule selbst sich auf die Betrachtung von Unterricht, d. h. Lehren und Lernen, beschränkt. Sie drohe die Schüler, deren Entwicklungsaufgaben und ausserschulische Lebenswelt aus dem Blick zu verlieren. Es seien verstärkt die Strukturen zu untersuchen, die zwischen Schule und ihrem Umfeld bestehen. WEIDENMANN befürwortet eine stärkere Hinwendung der Lehr-Lern- Forschung zu neuen Lernformen, die sich derzeit ausserhalb der Schule, vor allem in der Erwachsenenbildung, entwickeln. Als Erfolge konstatiert BECK das Nachwuchspotential, die zunehmende transnationale Kommunikation unter den Forschern und expandierende Forschungscluster im Bereich der Didaktik der Naturwissenschaften und der kaufmännischen Erstausbildung; nach wie vor zeigen sich jedoch deutliche Schwächen ihrer theoretischen Verankerung. Der Einfluss des Konstruktivismus wird ebenso kritisch kommentiert wie die mangelnde Bereitschaft von Praktikern, sich die Resultate der Lehr-Lern- Forschung anzueignen. LEUTNER beschreibt fünf mutmassliche Trends der Lehr-Lern-Forschung, untersucht diese anhand einer Recherche in zwei Literaturdatenbanken (PsycLit und Psyndex) auf empirische Evidenz hin und diskutiert diese im Hinblick auf Desiderata zukünftiger Lehr-Lern-Forschung. Es zeige sich beispielsweise, dass konstruktivistisch und qualitativ orientierte Lehr-Lern-Forschung zwar zunehme, aber Anzeichen für eine konstruktivistische Trendwende nicht erkennbar seien, des weiteren sei ein auflebendes Interesse an Evaluationsforschung vor allem im internationalen Bereich feststellbar, desgleichen auf dem Gebiet domänenbezogener Lehr- Lern-Forschung, steigendes Interesse hingegen im deutschen Bereich an pädagogisch nutzbarer Computer- und Informationstechnologie. GRUBER sieht domänenspezifische Analysen des Erwerbs komplexer Kompetenzen als künftigen Forschungsschwerpunkt. Wegen der hierfür notwendigen interdisziplinären Zusammenarbeit werden lokale Forschungsverbünde vorgeschlagen. WEINERT beschreibt fünf wichtige Forschungfelder, die für die Zukunft ein grosses theoretisches und praktisches Potential bieten. Er weist darauf hin, dass theorieorientierte Forschung mit praxisgeleiteten Studien systematisch verbunden werden müsse. Forschungsmethode: anwendungsorientiert. (BIBB2)
Metadaten zuletzt geändert: 25 Mai 2018 12:47