Zusammenfassung
Die Autoren begründen die Notwendigkeit, daß Hochschulen differenzierte Bildungs- und Ausbildungsangebote zur Verfügung stellen müssen, die zugleich den Interessen der Studierenden, den Bedürfnissen der Wissenschaft und vor allen Dingen den Anforderungen der Berufswelt entsprechen."Angesichts der berufsvorbereitenden Funktion kann universitäre Wissenschaft nicht mehr per se gelehrt werden, ...
Zusammenfassung
Die Autoren begründen die Notwendigkeit, daß Hochschulen differenzierte Bildungs- und Ausbildungsangebote zur Verfügung stellen müssen, die zugleich den Interessen der Studierenden, den Bedürfnissen der Wissenschaft und vor allen Dingen den Anforderungen der Berufswelt entsprechen."Angesichts der berufsvorbereitenden Funktion kann universitäre Wissenschaft nicht mehr per se gelehrt werden, sondern sie muß im Kontext ihrer gesellschaftlichen Funktion gesehen werden". Ein zentrales Problem von Hochschullehre bestehe nach empirischen Untersuchungsbefunden darin, daß an den Hochschulen fachliches Wissen ohne Bezug auf Anwendungsmöglichkeiten vermittelt wird. Daraus ist die Forderung nach weiterer Entwicklung und Erprobung neuer Lernkonzepte für die Hochschule abgeleitet worden, in denen anwendbares Wissen vermittelt wird. Anhand von Untersuchungsreihen sind Beispiele für nicht anwendbares Wissen dargestellt (Vergleich Studierende Wirtschaftswissenschaften mit Pädagogik- und Psychologiestudenten hinsichtlich Leiten einer computersimulierten Firma - Medizinstudenten, diagnostische Kompetenzen - Wissensanwendungsprobleme), und es werden Unterrichtsmodelle zur Vermittlung anwendbaren Wissens erläutert, in denen 1. die Eigenaktivität der Lernenden (mentale Konstruktionsprozesse) als zentral angesehen wird. An komplexen, authentischen Problemen wird gelernt (problemorientiertes Lernen) und damit Wissen erarbeitet und vertieft. 2. wird die Verwendung des Wissens in multipler Perspektive (unterschiedlichen Zielsetzungen, Vielzahl von Anwendungsbedingungen) gelernt und angewendet. 3. sollen die (intern) ablaufenden Lern- und Problemlösungsprozesse "offengelegt" und die Transferfähigkeit gefördert werden. Im Zusammenhang mit diesen Lehr-Lern-Modellen wird auch der Erwerb einer entsprechenden Expertenkultur unterstützt: Denkmuster, Expertenkniffe, ethische Standards u. a. Die Vor- und Nachteile werden kurz beschrieben. (HOF/Ko.)