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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-317486
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.31748
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Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 27 April 2015 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Jürgen Zulley und Prof. Dr. Klaus Lange |
Tag der Prüfung: | 20 Januar 2015 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Psychiatrie und Psychotherapie Humanwissenschaften > Institut für Psychologie > Lehrstuhl für Psychologie III (Biologische, Klinische und Rehabilitationspsychologie) - Prof. Dr. Klaus W. Lange |
Stichwörter / Keywords: | Depression, affektive Störung, Kognition, Neuropsychologie, Kognitionspsychologie, Fahrtauglichkeit, Fahreignung, Fahrprobe, Fahrverhaltensprobe, Verkehrspsychologie, Aufmerksamkeitsfunktionen, kognitive Beeinträchtigungen, affective disorder, cognition, neuropsychology, cognitive psychology, driving performance, psychometric performance, fitness to drive, cognitive impairment, driving ability, driving test |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 100 Philosophie und Psychologie > 150 Psychologie |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 31748 |
- Auswirkungen von depressiven Störungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit und die Fahrkompetenz. (Eingebracht am 27 Apr 2015 11:45) [Gegenwärtig angezeigt]
Zusammenfassung (Deutsch)
Depressive Störungen können neben den Erstrangsymptomen „depressive Stimmung“, „Verlust von Interesse oder Freude“ und „erhöhte Ermüdbarkeit“ mit einer großen Anzahl an weiteren Symptomen einhergehen. Folgende kognitive Defizite sind kennzeichnend: Störungen der kognitiven Flexibilität, des Arbeitsgedächtnisses, des freien Abrufs von Gedächtnisinhalten, der geteilten Aufmerksamkeit und von ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Depressive Störungen können neben den Erstrangsymptomen „depressive Stimmung“, „Verlust von Interesse oder Freude“ und „erhöhte Ermüdbarkeit“ mit einer großen Anzahl an weiteren Symptomen einhergehen. Folgende kognitive Defizite sind kennzeichnend: Störungen der kognitiven Flexibilität, des Arbeitsgedächtnisses, des freien Abrufs von Gedächtnisinhalten, der geteilten Aufmerksamkeit und von Teilbereichen der selektiven Aufmerksamkeit.
Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und wissenschaftliche Forschungsarbeiten konnten eine Reihe an Leistungs- und Persönlichkeitsmaßen identifizieren, welche eine ausreichende psychische Leistungsfähigkeit im Straßenverkehr gewährleisten sollen. Obwohl sich die hierbei hervorgehobenen kognitiven Leistungsfunktionen nahezu umfassend mit den Defizitbereichen bei depressiven Störungen überschneiden und bisher kein rein linearer Zusammenhang zwischen der Schwere der depressiven Symptomatik und dem Ausprägungsgrad kognitiver Beeinträchtigungen gefunden werden konnte, besagt die aktuelle Rechtslage, dass lediglich bei schweren depressiven Episoden die Fahreignung anzuzweifeln sei.
Ziele der vorliegenden Arbeit: Zum einen sollte überprüft werden, ob sich die in der Literatur berichteten Unterschiede zwischen depressiven Patienten und gesunden Vergleichspersonen in der kognitiven Leistungsfähigkeit, bei der Fahrkompetenz, bei der Selbstbeschreibung und im Risikoverhalten finden lassen. Zum anderen wurde zu bestimmen versucht, welche dieser Maße hauptverantwortlich für Unterschiede in der Fahrkompetenz sind.
Methode: Hierzu bearbeitete eine Gruppe stationär-psychiatrischer Patienten mit unipolarer Depression jeweils unmittelbar nach stationärer Aufnahme und bei Entlassung (neuro-) psychologische Testverfahren. Darüber hinaus wurde zeitnah zu den Testungen eine praktische Fahrerprobung in einem Fahrschulauto durchgeführt. Ein dritter Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit bestand darin, die wissenschaftliche Güte dieser praktischen Fahrverhaltensprobe zu überprüfen. Alle Untersuchungen wurden parallel auch mit einer Kontrollgruppe körperlich und psychisch gesunder Probanden durchgeführt.
Ergebnisse: Die Fahrverhaltensprobe konnte strenge wissenschaftliche und verkehrspsychologische Anforderungen erfüllen. Es zeigte sich, dass sich die Patienten neben dem Ausmaß ihrer subjektiven und objektiven Depressivität, auch in einer Reihe von Leistungs- und Persönlichkeitsmaßen von den Kontrollpersonen unterschieden. Es ließen sich sowohl einzelne wie auch Kombinationen an Variablen identifizieren, die bereits für die eher geringe Stichprobengröße der Studie die Fahrkompetenz der Probanden mit einem zufrieden stellenden Maß an Sensitivität und Spezifität vorhersagten.
Diskussion: Mit dieser Arbeit wurde erstmals bei Patienten mit mittelschwerer Depression sowohl anhand neuropsychologischer Testverfahren als auch mit Hilfe einer praktischen Fahrverhaltensprobe untersucht, welche Auswirkungen deren Erkrankung auf die Fahrkompetenz hat. Vorangegangene Studien konnten aber bereits die Annahme der BASt, dass nur bei schweren depressiven Episoden die Fahreignung fraglich sei, deutlich in Frage stellen. Die vorliegende Studie stützt die bisherigen Erkenntnisse und zeigt zusätzlich auf, dass auch bei einer praktischen Fahrverhaltensprobe, die den Anforderungen der BASt entspricht, nicht von vergleichbaren Leistungen bei depressiven Patienten und gesunden Kontrollen auszugehen ist. Die geringe Stichprobengröße lässt allerdings eine Generalisierung der Ergebnisse nicht zu. Weitere Forschungsarbeit in dieser Richtung ist erforderlich.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Background: Apart from symptoms like „lowering of mood“, „loss of interest or enjoyment“ and „reduction of energy“ depressive disorders may show many other symptoms. Regarding cognition the following deficits are typical: disturbances of cognitive flexibility, working memory, free recall, divided attention and (some areas) of selective attention. The German guidelines for road and traffic safety ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Background: Apart from symptoms like „lowering of mood“, „loss of interest or enjoyment“ and „reduction of energy“ depressive disorders may show many other symptoms. Regarding cognition the following deficits are typical: disturbances of cognitive flexibility, working memory, free recall, divided attention and (some areas) of selective attention.
The German guidelines for road and traffic safety and scientific research (BASt) succeeded in identifying a variety of cognitive and personality functions, which are meant to assur driving capabilities. The cognitive functions, which are of high predictive relevance for traffic safety tend to be the same as the ones, which are typically impaired in major depression. Furthermore a linear correlation between the severity of a state of depression and the severity of cognitive impairments is still to be proved. However, according to applicable law fitness to drive should only be questioned in severe states of depression.
Objective: On the one hand it should be proved that, as scientific research states, there are differences between depressed inpatients and healthy controls concerning cognitive abilities, driving ability, self-description and risk-behaviour. On the other hand the thesis wants to determine which cognitive and personality functions are mainly responsible for potential differences in fitness to drive.
Method: Shortly after admittance to and discharge from psychiatric hospital a group of psychiatric inpatients with unipolar depression and a group of healthy controls were administered neuropsychological tests. Furthermore they performed a standardised on-the-road driving test both being accompanied by a driving instructor and a clinical psychologist. It was another main goal of this work to check the objectivity, validity and reliability of this newly developed on-the-road driving test.
Results: The standardised on-the-road driving test has fulfilled strict scientific and psychological demands. The inpatients significantly differed from the healthy control group both in the amount of subjective respectively objective depression and in a variety of cognitive and personality functions. Despite the rather small sample size both single and linear combinations of variables could be identified, which were able to predict fitness to drive with satisfactory sensitivity and specificity.
Conclusions: The present study is the first to examine the implications of major depression for fitness to drive by using both neuropsychological tests and a standardised on-the-road driving test. The German guidelines for road and traffic safety question fitness to drive only in severe states of depression. Recent studies using neuropsychological tests have already raised doubt concerning this regulation. The present study supports these findings. Moreover it proves that fitness to drive differentiates between depressed inpatients and healthy controls when administering a standardised on-the-road driving test. However, the sample size means a restriction to the generalisation of the results. Therefore further investigations are of big importance.
Metadaten zuletzt geändert: 26 Nov 2020 00:02