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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-363277
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.36327
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 17 November 2017 |
Begutachter (Erstgutachter): | Prof. Dr. Dr. Ernil Hansen und Prof. Dr. Marianne Federlin |
Tag der Prüfung: | 28 September 2017 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Anästhesiologie |
Stichwörter / Keywords: | Angstpatient, Kommunikation, Zahnmedizin, Zahnarzt, Angst, Phobie, Crossmediales Seminar, Blended Learning, Selbstgesteuertes Lernen, Problemorientiertes Lernen, Problembasiertes Lernen, E-Learning, Multimedia, Neue Medien, Interaktivität, Lernplattform, Universität, fear patients, anxious patients, dentist, dentistry, anxiety, phobia, communication, cross-media, self-directed learning, problem-oriented learning, new media, interactivity, learning plattform, university |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 100 Philosophie und Psychologie > 150 Psychologie 300 Sozialwissenschaften > 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 36327 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Angst ist ein weitverbreitetes Phänomen im zahnärztlichen Alltag. Je nach Studie haben 60-80 % der Bevölkerung Angst vor der zahnärztlichen Behandlung, 5-14 % leiden sogar unter einer Zahnbehandlungsphobie. Nicht selten ist diese Angst begründet in kommunikativem Fehlverhalten des Zahnarztes oder des Praxisteams. Die Probleme, die durch „falsche“ Kommunikation in der Praxis auftreten können, ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Angst ist ein weitverbreitetes Phänomen im zahnärztlichen Alltag. Je nach Studie haben 60-80 % der Bevölkerung Angst vor der zahnärztlichen Behandlung, 5-14 % leiden sogar unter einer Zahnbehandlungsphobie. Nicht selten ist diese Angst begründet in kommunikativem Fehlverhalten des Zahnarztes oder des Praxisteams. Die Probleme, die durch „falsche“ Kommunikation in der Praxis auftreten können, führen zu einem hohen Stressfaktor auf Seiten des Patienten, aber auch auf Seiten des Praxispersonals. Angehende Zahnärzte werden jedoch in ihrer universitären Ausbildung bislang meist nur unzureichend auf die Konfrontation mit ängstlichen Patienten vorbereitet. Ein klares Defizit im Rahmen der zahnärztlichen Ausbildung.
Künftige Zahnärzte müssen bereits im Studium für diese Thematik sensibilisiert, Kommunikationstechniken und Verhaltensweisen trainiert sowie psychische Grundkenntnisse vermittelt werden. Doch wie lässt sich das Thema „Kommunikation mit ängstlichen Patienten“ ins Studium integrieren? Wie kann es den angehenden Zahnärzten anschaulich und nachhaltig vermittelt werden? Die heutige Generation der Studierenden ist in einer multimedialen Welt aufgewachsen und nutzt umfangreich digitale Medien, Netzwerke und Kommunikationsmittel. Weil das meist verschulte Lehrsystem an Universitäten nur wenig Raum für weitere Lehrinhalte lässt und die Studierenden über ausreichend Medienkompetenz verfügen, soll eigenständiges multimediales Lernen gefördert werden. Es bieten sich multimediale Seminare an, die einen Teil des Unterrichts vom Universitätsbetrieb entkoppeln.
In der vorliegenden Arbeit wurden zunächst verschiedene Lehrparadigmen und Lehrmethoden vorgestellt und analysiert sowie konkrete Lehrmodelle betrachtet, auch hinsichtlich verschiedener Lerntypen. Für die geplante multimediale Aufbereitung wurden zudem Lehrmedien und die Eigenschaften „neuer“ und „digitaler“ Medien, abschließend mit dem Blick auf die bereits vorhandene Infrastruktur der Universität Regensburg, beleuchtet. Im Anschluss daran wurde auf verschiedene Angstformen eingegangen sowie die Ausnahmesituation definiert, in der sich Patienten wie Zahnärzte bei ihrem Aufeinandertreffen befinden. Kommunikation und therapeutische Beziehung zwischen Zahnarzt und Patient mussten für eine praxisnahe und authentische Umsetzung gründlich betrachtet werden. An dieser Stelle wurden auch die Schwierigkeiten bei der Umsetzung der ärztlichen Aufklärungspflicht thematisiert und die hohen Anforderungen an Zahnärzte und ihre spezifischen Probleme bei der Berufsausübung beleuchtet.
Als Lernmethode wurde aufgrund der Zielgruppenanalyse sowie der Vorgaben bezüglich des zeitlichen Rahmens, des Lehrortes und der Teilnehmerzahl ein kognitiv-konstruktivistisches Vorgehen gewählt, bei dem Unterricht problemorientiert und situativ erfolgt, kombiniert mit instruktiven Anteilen. Die Inhalte werden dabei multimedial aufbereitet und in authentischen Kontexten sowie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Es entstehen hybride Lernarrangements, die multimodales
Lernen ermöglichen und somit auch jeden Lerntypen ansprechen. Aufgrund des zeitlich engen Rahmens, der für die Vermittlung des Themas im Studium zur Verfügung steht, sollen Lerninhalte auf Lernplattformen ausgegliedert werden und zeitlich und örtlich unabhängiges, selbstgesteuertes Lernen ermöglichen. Dies wirkt dem Problem des engen Zeitrahmens entgegen und nutzt die für junge Menschen ohnehin attraktiven und gewohnten Internetmedien. Die so bereitgestellten Inhalte werden eng mit den dazugehörigen Präsenzveranstaltungen verknüpft und ergänzen sich gegenseitig (blended learning).
Hierzu wurden beispielhaft Lernmedien erstellt, die mit der Methodik der Gegenüberstellung von negativen Darstellungen und deren positiven Auflösungen spielen. Es wurden exemplarisch Film- und Fotomaterial, Beispiele für Übungen, Anleitungen zu Rollenspielen sowie Vorschläge für den Einsatz auditiver Medien erstellt. Zum Schluss folgt ein Entwurf für die Integration der einzelnen Medien in ein Lernarrangement, das Präsenzveranstaltungen und Zeiten des Eigenstudiums und der Eigenaktivität in einem crossmedialen Seminar kombiniert. Es wurde so konzipiert, dass sich der Schwerpunkt je nach Gegebenheiten und Anforderungen in Richtung digital oder in Richtung analog verschieben lässt.
Sollte die Vermittlung des Themas aufgrund eines zeitlich begrenzten und bereits ausgeschöpften Lehrplanes komplett digital stattfinden müssen, könnten u.a. auch aufgezeichnete Seminare oder Vorträge, Live-Vorträge, Interviews mit Patienten und Dozenten und die erstellten Lehrmittel (Fotos, Filme, Audios etc.) über die Plattform angeboten werden. In Ausnahmefällen mag das sinnvoll sein; mit Blick auf den regulären universitären Betrieb kam diese Arbeit aber zum Ergebnis, dass eine Kombination von analoger und digitaler Wissensvermittlung sowie eine Kombination von Instruktion und Konstruktion für ganzheitliches, lerntypengerechtes und nachhaltiges Lernen am besten geeignet ist.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Anxiety is a widespread phenomenon in a dentist’s daily routine. Depending on the study used about 60-80 % of people have anxious feelings when undergoing dental treatment. 5-14 % even develop a dentist phobia. In many cases these anxieties stem from communication issues by the dentist or his team. The problems caused by “wrong” communication in the practice result in a high level of stress on ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Anxiety is a widespread phenomenon in a dentist’s daily routine. Depending on the study used about 60-80 % of people have anxious feelings when undergoing dental treatment. 5-14 % even develop a dentist phobia. In many cases these anxieties stem from communication issues by the dentist or his team. The problems caused by “wrong” communication in the practice result in a high level of stress on the patients’ side, but also on the side of the practice’s team. Up until now aspiring dentists are hardly prepared by university education for dealing with anxious patients. This is a clear deficit in the training of new dentists.
It is paramount that the awareness of aspiring dentists for these topics is raised already during their university time. Communication techniques and behaviors have to be trained and basic psychological knowledge has to be conveyed. But how can the topic of “communicating with anxious patients” be integrated into the studies? How can it be taught to aspiring dentists in a descriptive and enduring way? Today’s generation of students grew up in a multimedia world and is using a multitude of digital media, networks, and communication platforms. As the often rather rigid university system doesn't allow for more room for additional contents of teaching and the students have more than enough competence in modern media, independent and self-contained learning should be promoted. Multimedia seminars lend themselves to decouple part of the learning process from rigid university teaching.
In this thesis we first analyze different teaching paradigms and methods. We also evaluate concrete teaching models, especially regarding different types of learners. For the planned multi-media preparation of the contents we also rated teaching media and the properties of “new” and “digital” media in terms of integration with the existing infrastructure of the University of Regensburg. Subsequently, we looked at different kinds of anxiety as well as defined the special situation a patient and dentist find themselves in when they meet. Communication and therapeutical relationship between dentist and patient had to be thoroughly looked at for a practical and authentic implementation. On this occasion we also talk about the challenges of implementing a doctor’s duty to inform and the high standards and specific problems dentists face in practice.
Based on target group analysis and requirements concerning the time frame, teaching location, and number of participants, a cognitive-constructivist approach has been chosen as the teaching method. Lessons are planned focusing on problem solving and adapting to the current situation, combined with parts focusing more on giving instructions. All contents are prepared in a multimedia fashion, put into authentic context and looked at from different perspectives. We create a hybrid learning arrangement that enables multimodal learning and should be attracting all kinds of different learning types. Due to a strict time frame available for teaching the subject in dentist studies, teaching contents needed to be put on learning platforms to enable students to learn independently from time and location. This tackles the problem of strict time frames and makes use of modern internet media that students feel comfortable using anyway. Content provided in this manner is tightly tied to the corresponding lectures so that they complement each other (blended learning).
For this, teaching media have been created as an example to show how contrasting a negative example with a positive outcome could work as a method. Showcase material like film, photos, example exercises or guides
to role plays have been created and suggestions are made how auditive media could be created. Finally, we are presenting a draft for the integration of the single media into an arrangement that combines lectures, times of self-initiated learning, and activities in a cross-media seminar. It has been formulated so that the focus can be shifted between analog and digital as needed.
Should there be a need to teach the topic in a fully digital way (because of time restrictions in the lecture format) recorded seminars could be used as well as live streaming formats or interviews with patients and lecturers that are provided over the online platform. In certain situations that might be a sensible thing to do, however, keeping the realities of university teaching in mind we come to the conclusion that a combination of analog and digital teaching methods as well as a combination of instructions and creative learning formats is the best way to go for a holistic learning experience that fits all kinds of different learning types.
Metadaten zuletzt geändert: 25 Nov 2020 20:48