Multiple riskante Gesundheitsverhaltensweisen, wie z.B. Rauchen, Alkoholkonsum, eine ungesunde Ernährung und geringe körperliche Aktivität, können negative Auswirkungen auf den Gesundheitszustand und Mortalität potenzieren. Aus diesem Grund ist es wichtig, multiple riskante Gesundheitsverhaltensweisen anstelle von singulären Gesundheitsverhaltensweisen zu untersuchen. Ziel der Studie war es, ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Multiple riskante Gesundheitsverhaltensweisen, wie z.B. Rauchen, Alkoholkonsum, eine ungesunde Ernährung und geringe körperliche Aktivität, können negative Auswirkungen auf den Gesundheitszustand und Mortalität potenzieren. Aus diesem Grund ist es wichtig, multiple riskante Gesundheitsverhaltensweisen anstelle von singulären Gesundheitsverhaltensweisen zu untersuchen. Ziel der Studie war es, Muster riskanter Gesundheitsverhaltensweisen innerhalb der erwachsenen Allgemeinbevölkerung in Deutschland aufzudecken und Zusammenhänge zwischen den extrahierten Risikogruppen und Einflussfaktoren sowie regionale Unterschiede zwischen den extrahieren Risikogruppen zu untersuchen.
Als Datenbasis diente die bevölkerungsrepräsentative Epidemiologische Suchtsurvey 2015 (ESA 2015). Die Gesamtstichprobe umfasste n = 9204 Personen (Männer: n = 5090, Frauen: n = 4114). Anhand eines explorativen Vorgehens wurden Muster verschiedener multipler riskanter Gesundheitsverhaltensweisen in Bezug auf täglichen Tabak- und riskanten Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung, geringe körperliche Aktivität, sowie bezüglich des Konsums von Cannabis und anderen illegalen Drogen und hinsichtlich des wöchentlichen Gebrauchs von nicht-verschriebenen Analgetika, Hypnotika und Sedativa aufgedeckt. Zu diesem Zweck wurden in der Gesamtstichprobe und in den Stichproben der Männer und Frauen latente Klassenanalysen durchgeführt. In einem zweiten Schritt wurde mittels multinomialen logistischen Regressionen in allen drei Stichproben analysiert, welche Prädiktoren (soziodemografische Faktoren, psychische Beschwerden, physischer Gesundheitszustand, subjektive Einschätzung des Gesundheitszustandes) mit den extrahierten Risikogruppen assoziiert waren und inwiefern sich Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland zeigten.
In der Stichprobe der Männer wurden vier Klassen multipler riskanter Gesundheitsverhaltensweisen extrahiert, die durch einen gesunden Lebensstil mit einer ungünstigen Ernährung (68,6 %), gesunden Lebensstil mit günstigem Ernährungsverhalten (16,6 %), riskanten Alkoholkonsum (13,1 %) und einen Lebensstil mit kumulierten Risikofaktoren (1,6 %) charakterisiert waren. In der Stichprobe der Frauen wurden drei Klassen mit riskanten Gesundheitsverhaltensweisen extrahiert, die durch einen gesunden Lebensstil (79,5 %), täglichen Tabakkonsum (13,4 %) und einen riskanten Alkoholkonsum (8,0 %) gekennzeichnet waren. Die extrahierten Risikogruppen korrelierten mit Geschlecht, Alter, Staatsbürgerschaft, Familienstand, Bildung, psychischen Problemen und dem subjektiv eingeschätzten Gesundheitszustand. Des Weiteren zeigten sich insbesondere im Rahmen der geschlechtsspezifischen Betrachtungen regionale Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Die Forschung zu multiplen riskanten Gesundheitsverhaltensweisen kann langfristig dazu beitragen das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko in der deutschen Bevölkerung zu senken und volkswirtschaftliche Kosten zu reduzieren.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Multiple lifestyle risk factors, such as smoking, at-risk alcohol consumption, an unhealthy diet and low physical activity can have a negative impact on health and mortality. For this reason, it is important to examine multiple lifestyle risk factors instead of singular health behaviors. The aim of the study was to uncover patterns of lifestyle risk factors within the adult general population in ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Multiple lifestyle risk factors, such as smoking, at-risk alcohol consumption, an unhealthy diet and low physical activity can have a negative impact on health and mortality. For this reason, it is important to examine multiple lifestyle risk factors instead of singular health behaviors. The aim of the study was to uncover patterns of lifestyle risk factors within the adult general population in Germany and to examine the relationships between the extracted risk groups and influencing factors as well as regional differences between the extracted risk groups.
The population-representative Epidemiological Survey of Substance Abuse 2015 (ESA 2015) served as database. The total sample included n = 9204 people (men: n = 5090, women: n = 4114). Using an exploratory approach, patterns of multiple lifestyle risk factors as daily smoking and at-risk alcohol consumption, unhealthy diet, low physical activity, as well as the use of cannabis and other illegal drugs, and the weekly use of non-prescription analgesics, hypnotics, and sedatives were uncovered. For this purpose, latent class analyzes were carried out in the overall sample and in the samples of men and women. In a second step, multinomial logistic regressions in all three samples were used to analyze which predictors (socio-demographic factors, mental health problems, physical state of health, subjective assessment of the state of health) were associated with the extracted risk groups and to what extent there were differences between East and West Germany.
In the sample of men, four classes of lifestyle risk factors were extracted, consisting of a healthy lifestyle with an unfavorable diet (68.6%), a healthy lifestyle with a favorable diet (16.6%), at-risk alcohol consumption (13.1%) and by a lifestyle with cumulative risk factors (1.6%). In the sample of women, three classes with lifestyle risk factors were extracted, which were characterized by a healthy lifestyle (79.5%), daily tobacco use (13.4%) and at-risk alcohol consumption (8.0%). The extracted risk groups correlated with gender, age, citizenship, marital status, education, mental health problems and the subjectively assessed state of health. Furthermore, regional differences between East and West Germany were shown, particularly in the context of gender-specific considerations. Research on multiple lifestyle risk factors can help to reduce the risk of morbidity and mortality in the German population and reduce economic costs in the long term.