Visual Literacy (VL) is defined as a set of competencies to understand and express oneself through visual imagery. An expansive model, the Common European Framework of Reference for Visual Literacy (CEFR-VL) (Wagner & Schönau, 2016), comprises 16 sub-competencies, including abilities such as analyzing, judging, experimenting with or aesthetically experiencing images.
To empirically assess VL ...
Zusammenfassung (Englisch)
Visual Literacy (VL) is defined as a set of competencies to understand and express oneself through visual imagery. An expansive model, the Common European Framework of Reference for Visual Literacy (CEFR-VL) (Wagner & Schönau, 2016), comprises 16 sub-competencies, including abilities such as analyzing, judging, experimenting with or aesthetically experiencing images.
To empirically assess VL sub-competencies different visual tasks were presented to VL experts and novices. Problem-solving behavior and cognitive strategies involved in visual logical reasoning (Paper 1), Visual Search (Paper 2), and judgments of visual abstraction (Paper 3) were investigated.
Eye tracking in combination with innovative statistical methods were used to uncover latent variables during task performance and to assess the possible effects of differences in expertise level. Furthermore, the relationship between students' self-reported visual abilities and their performance on VL assessment tasks is systematically explored.
Results show how effects of perceptual skills of VL experts are less pronounced and more nuanced than implied by VL models. The comprehension of visual logical models does not seem to depend much on VL, as experts and novices did not differ in their solution strategies and eye movement
indicators (Paper 1). In contrast, the visual search task on artworks revealed how experts were able to detect target regions with higher efficiency than novices revealed by higher precision of fixations on target regions. Furthermore, latent image features were detected by experts with more certainty
(Paper 2). The assessment of perceived level of visual abstraction revealed how, contrary to our expectations, experts did not outperform novices but despite that were able to detect nuanced level of abstraction compared to student groups. Distribution of fixations indicate how attention is
directed towards more ambiguous images (Paper 3). Students can be classified based on different levels of visual logical comprehension (Paper 1), on self-reported visual skills, and the time spent on the tasks (Paper 2, Paper 3). Self-reported visual art abilities of students (e.g., imagination) influences the visual search and the judgment of visual abstraction.
Taken together the results show how VL skills are not determined solely by the number of correct responses, but rather by how visual tasks are solved and deconstructed; for example, experts are able to focus on less salient image regions during visual search and demonstrate a more nuanced interpretation of visual abstraction. Low-level perceptual abilities of experts and novices differ marginally, which is consistent with research on art expertise. Assessment of VL remains challenging, but new empirical methods are proposed to uncover the underlying components of VL.
Übersetzung der Zusammenfassung (Deutsch)
Visual Literacy (VL; dt: "Bildkompetenz") ist definiert als eine Reihe von Kompetenzen, zur Rezeption und Produktion von Bildsprache. Ein umfassendes Modell, der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Visual Literacy (CEFR-VL) (Wagner & Schönau, 2016), umfasst 16 Teilkompetenzen, darunter Fähigkeiten wie das Analysieren, Beurteilen, Experimentieren mit Bildern oder das ästhetische Erleben von ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Deutsch)
Visual Literacy (VL; dt: "Bildkompetenz") ist definiert als eine Reihe von Kompetenzen, zur Rezeption und Produktion von Bildsprache. Ein umfassendes Modell, der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Visual Literacy (CEFR-VL) (Wagner & Schönau, 2016), umfasst 16 Teilkompetenzen, darunter Fähigkeiten wie das Analysieren, Beurteilen, Experimentieren mit Bildern oder das ästhetische Erleben von Bildern.
Um VL-Teilkompetenzen empirisch zu untersuchen, wurden verschiedene visuellen Aufgaben zwischen VL-Experten und Novizen verglichen. Untersucht wurde das Problemlösungsverhalten und die kognitiven Strategien bei visuell-logischem Denken (Paper 1), Visueller Suche (Paper 2) und der Beurteilung von visueller Abstraktion (Paper 3). Eye-Tracking in Kombination mit innovativen statistischen Methoden wurden verwendet, um latente Variablen aufzudecken, welche bei der Aufgabenausführung ein Rolle spielen und mögliche Unterschieden im Expertiselevel differenzieren. Darüber hinaus wurde die Beziehung zwischen den selbstberichteten visuellen Fähigkeiten von Schüler*innen und ihrer Leistung zu VL-Aufgaben systematisch exploriert.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Effekte der Wahrnehmungsfähigkeiten von VL-Experten weniger ausgeprägt und nuancierter sind als von VL-Modellen impliziert. Das Verständnis von visuell-logischen Modellen scheint nicht von VL abhängig zu sein, da sich Experten und Novizen in ihren Lösungsstrategien und Augenbewegungen kaum unterschieden (Paper 1). Im Gegensatz dazu zeigte die visuelle Suchaufgabe auf Kunstwerken, wie Experten in der Lage waren Bildelemente mit höherer Effizienz als Novizen zu identifizieren, indiziert durch eine höhere Präzision der Fixierungen auf Zielregionen. Darüber hinaus wurden latente Bildmerkmale von Experten klarer umrissen (Papier 2). Die Bewertung des wahrgenommenen visuellen Abstraktionsniveaus zeigte, entgegen den Erwartungen, dass Experten Novizen nicht übertreffen konnten aber trotzdem ein nuanciertes Niveau der Abstraktion im Vergleich zu Studentengruppen aufzeigten. Die Verteilung der Fixierungen zeigt an, wie sich die meiste Aufmerksamkeit auf mehrdeutige Bilder verteilt (Paper 3). Schüler*innen können auf der Grundlage unterschiedlicher Ebenen des visuell-logischen Verständnisses (Paper 1), zu selbstberichteten visuellen Fähigkeiten und der aufgewendeten Zeit zur Lösung der Aufgaben (Paper 2, Paper 3) klassifiziert werden. Selbstberichtete künstlerische Fähigkeiten der Schüler (z. B. Vorstellungskraft) beeinflusst die visuelle Suche und die Beurteilung visueller Abstraktion.
Zusammengenommen zeigen die Ergebnisse, dass VL-Fertigkeiten nicht nur durch die Anzahl der richtigen Lösungen bestimmt werden kann, sondern vielmehr dadurch, wie visuellen Aufgaben gelöst und dekonstruiert werden; Experten sind beispielsweise in der Lage, sich während der visuellen Suche auf weniger markante Bildbereiche zu konzentrieren und zeigen eine nuanciertere Interpretation von visueller Abstraktion. Die Wahrnehmungsfähigkeiten von Experten und Novizen unterscheiden sich marginal, was mit Ergebnissen aus der Kunstexpertise-Forschung vergleichbar ist. Bewertung von VL bleibt eine Herausforderung. Neue empirische Methoden werden vorgeschlagen, um die zugrunde liegenden Komponenten von VL aufzudecken.